Scilla mischtschenkoana // Mischtschenkos Blaustern
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Scilla mischtschenkoana
Mischtschenkos Blaustern kommt vom Kaukasus bis in den Norden des Irans vor. In Deutschland zeigen sich zunehmende Einbürgerungstendenzen in den zentralen und östlichen Mittelgebirgsregionen sowie im Süden Berlins.
Für etwa eine Woche gesellt sich Elfenkrokus 'Ruby Giant' zur Blütenpracht von Scilla mischtschenkoana.
Scilla mischtschenkoana besiedelt in submontane bis subalpine Höhenlagen Felsrasen, lichte Gebüsche und Waldränder.
Die Stadorte sind vollsonnig bis absonnig bzw. tief halbschattig. Durch Schmelzwasserströme sind die feinerdearmen Felsböden im Spätwinter bis Frühling dauerhaft gut wasserversorgt. In den sehr warmen, niederschlagsarmen Sommermonaten fallen die gut drainierenden Standorte dauerhaft trocken.
Die Bodenreaktion ist neutral bis alkalisch, die Stickstoffversorgung gering bis gut.
Unter sommergrünen Baumkronen zusammen mit Glänzendem Schildfarn und Großer Sternmiere.
Beschreibung
Die Art schiebt in milden Wintern die ersten Blütenknospen schon ab Anfang Februar. Jede Zwiebel treibt zeitlich etwas versetzt 3-5 Blütenstiele. Die Blütezeit ist mit mehr als vier Wochen nicht nur für einen Zwiebelgeophyten außergewöhnlich lang.
Bei flüchtiger Betrachtung besteht eine große Ähnlichkeit mit der bekannteren Puschkinia scilloides. Diese hat zwar ebenfalls weiße, hellblau gestreifte Blüten, bleibt aber deutlich zierlicher und nimmt erst zwei Wochen später das Blühgeschäft auf.
Die porzellanartigen Blüten sind charakteristisch.
Verwendungshinweise
Scilla mischtschenkoana ist einer der prächtigsten Spätwinter-Zwiebelgeophyten. Seine kräftigen, weithin sichtbaren Blütenstände ziehen alle Blicke auf sich. Die außergewöhnlich lange Blütezeit ist bemerkenswert.
Die Blüten wirken fast unwirklich porzellanartig. In betont naturalistischen Situationen ist die Erscheinung vielleicht nicht immer dezent genug.
An halbschattigen Standorten sind zierliche, wintergrüne Gräser wie Luzula pilosa oder natürlich Luzula nivea eine gut geeignete Matrix.
Blütenpartner sind zumindest in den ersten beiden Blütenwochen noch rar. In Frage kommen z.B. Elwes-Schneeglöckchen,
Kleines Schneeglöckchen oder der Elfenkrokus.
Im Versandhandel sind zur Herbstpflanzung zuverlässig Zwiebeln zu beziehen.
In der erten Blütenphase ist der Habitus gedrungen, streckt sich aber zunehmend.
Kultur/Pflege von Scilla mischtschenkoana
Mischtschenkos Blaustern ist robust und toleriert ein breites Standortspektrum. Am kräftigsten wird er auf guten, frischen Gartenböden in mehr oder weniger sonnigen Lagen. Leider wirkt sich schon geringer Nacktschneckenbesatz langfristig negativ auf die Bestandsentwicklung aus. Pünktlich zum Blütenende erwacht die Schar der heimlichen Raspler und wird vom Laub dieser Scilla magisch angezogen.
Es werden auch halbschattige und absonnige Standorte bzw. solche unter sommergrünen Gehölzen gut toleriert.
Auf stickstoffarmen Böden bleiben die Blätter und Blüten zierlich. Während der Haupt-Wachstumszeit von Anfang Februar bis Emde April tritt idealerweise kein nennenswerter Trockenstress auf. Sommerliche Dürren bereiten den ruhenden Zwiebeln dagegen keine Probleme.
Durch Tochterzwiebeln entstehen mit der Zeit dichte Horste. Selbstversamung tritt ebenfalls auf, ist aber meist moderater als bei den meisten anderen Blausternen. Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.
Sorten:
Zwanenburg: der blaue Mittelstrich ist sehr hell, die Blüten wirken dadurch weißlicher als die der Normalform, sehr ähnlich, möglicherweise auch identisch ist 'Tubergeniana'