Naturstandort vomn Stellaria holostea
Die Große Sternmiere kommt in Gebirgslagen Nord-Afrikas, Süd-Europas und Kleinasiens vor. Im gemäßigten Europa, dem Kaukasus und dem westlichen Asien wächst die Große Sternmiere von den Tiefebenen bis in hochmontane Lagen, fehlt aber im Hochgebirge.
In
Deutschland ist Stellaria holostea nahezu flächendecken mehr oder weniger häufig. Nur im Alpenvorland und in Brandenburg dünnen die Vorkommen auffällig auf. In der
Schweiz ist sie viel seltener und praktisch nur im nördlichen Jura, sehr vereinzelt im Mittelland und punktuell im Jura vertreten.
Stellaria holostea in einem grundfeuchten Eichen-Hainbuchenwald
Stellaria holostea besiedelt licht schattige bis licht halbschattige, mittlere Laubwälder und Hecken in der Agrarlandschaft.
In Mitteleuropa ist die Art charakteristisch für die Krautschicht von grundwasserbeeinflussten
Eichen-
Hainbuchen-Wäldern. Sie kommt zudem stetig an lichten Randstrukturen von
Buchen-Wäldern der Tief- und Hügelländer, in
Schlehen-
Brombeeren-Gebüschen und durch Verbiss gehölzfrei gehaltene Klee-Saumgesellschaften an Waldrändern vor.
Die Bodenreaktion ist mehr oder weniger neutral und die Stickstoffversorgung mäßig. Die Große Sternmiere bevorzugt ozeanisch geprägte Wuchsorte mit milden Wintern und feuchten Sommern.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (5) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (5) Reaktion (6) Stickstoff (5)
Auch auf relativ sommertrockenen, humosen Sandböden entwickeln sich üppige Bestände.
Beschreibung
Stellaria holostea ist eine sommergrüne Staude von 30 (40) cm Wuchshöhe. Sie bildet durch sich bewurzelnde Triebknoten lockere Rasen. In Sträuchern klimmt sie auch bis zu 60 cm hoch.
Die weißen Blüten erscheinen von Anfang Mai bis Anfang Juni.
Frühling im Buchenwald mit Großer Sternmiere und Frühlings-Platterbse
Verwendungshinweise
Stellaria holostea ist eine sehr gute Option für naturnahe, lichte Wald-, Waldrandsituationen und den Unterwuchs von Hecken. Sie darf in solchen Situationen eigentlich nicht fehlen und ist eine selten gewählte Alternative zum beliebten
Waldmeister .
Das im Austrieb hell-grüne Laub bildet schon vor der Blüte einen schönen, locker-rasigen Aspekt. Nach der Blüte hält sie sich völlig dezent im Hintergrund und gut mit spät austreibenden Waldstauden kombiniert werden.
Sie kommt vor allem in Verbindung mit mittelhohen Wald-Gräsern und Farnen im großflächigeren Einsatz zur Geltung. Ideale Blühpartner sind z.B.
Frühlings-Platterbse oder auch
Kriechender Günsel.
In schattigeren Partien von Alpinarien umfließt die Große Sternmiere große Felsen sehr hübsch.
Kultur
Die Große Sternmiere ist im Unterwuchs von Gehölzen auf allen mittleren Standorten pflegearm und wird hier nur von aufkommenden Gehölzwildlingen mit der Zeit verdrängt.
Im Handel ist die Art leider nicht immer sicher erhältlich.