Stellaria holostea (Rabelera holostea) // Große Sternmiere

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Stellaria holostea (Rabelera holostea)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Stellaria holostea (Rabelera holostea)

Die Große Sternmiere kommt in Gebirgslagen Nord-Afrikas, Süd-Europas und Kleinasiens vor. Im gemäßigten Europa, dem Kaukasus und dem westlichen Asien wächst die Große Sternmiere von den Tiefebenen bis in hochmontane Lagen, fehlt aber im Hochgebirge.

In Deutschland ist Stellaria holostea nahezu flächendecken mehr oder weniger häufig. Nur im Alpenvorland und in Brandenburg dünnen die Vorkommen auffällig auf. In der Schweiz ist sie viel seltener und praktisch nur im nördlichen Jura, sehr vereinzelt im Mittelland und punktuell im Jura vertreten.


Stellaria holostea in einem grundfeuchten Eichen-Hainbuchenwald

Stellaria holostea besiedelt licht schattige bis licht halbschattige, mittlere Laubwälder und Hecken in der Agrarlandschaft.

In Mitteleuropa ist die Art charakteristisch für die Krautschicht von grundwasserbeeinflussten Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Sie kommt zudem stetig an lichten Randstrukturen von Buchen-Wäldern der Tief- und Hügelländer, in Schlehen-Brombeeren-Gebüschen und durch Verbiss gehölzfrei gehaltene Klee-Saumgesellschaften an Waldrändern vor.

Die Bodenreaktion ist mehr oder weniger neutral und die Stickstoffversorgung mäßig. Die Große Sternmiere bevorzugt ozeanisch geprägte Wuchsorte mit milden Wintern und feuchten Sommern.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (5)


Auch auf relativ sommertrockenen, humosen Sandböden entwickeln sich üppige Bestände.

Beschreibung
Stellaria holostea ist eine sommergrüne Staude von 30 (40) cm Wuchshöhe. Sie bildet durch sich bewurzelnde Triebknoten lockere Rasen. In Sträuchern klimmt sie auch bis zu 60 cm hoch.

Die weißen Blüten erscheinen von Mitte April bis Ende Mai.

Die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung ist Rabelera holostea, was sich in der Gartengestaltung aber praktisch noch nicht widerspiegelt.


Frühling im Buchenwald mit Großer Sternmiere und Frühlings-Platterbse

Verwendungshinweise
Stellaria holostea ist eine sehr gute Option für naturnahe, lichte Wald-, Waldrandsituationen und den Unterwuchs von Hecken. Sie darf in solchen Situationen eigentlich nicht fehlen und ist eine selten gewählte Alternative zum beliebten Waldmeister.

Das im Austrieb hell-grüne Laub bildet schon vor der Blüte einen schönen, locker-rasigen Aspekt. Nach der Blüte hält sie sich völlig dezent im Hintergrund und gut mit spät austreibenden Waldstauden kombiniert werden.

Sie kommt vor allem in Verbindung mit mittelhohen Wald-Gräsern und Farnen im großflächigeren Einsatz zur Geltung. Ideale Blühpartner sind z.B. Frühlings-Platterbse oder auch Kriechender Günsel.

Im Handel ist die Art leider nicht immer sicher erhältlich.


In schattigeren Partien von Alpinarien umfließt die Große Sternmiere große Felsen sehr hübsch.

Kultur/Pflege von Stellaria holostea

Die Große Sternmiere ist im Unterwuchs von Gehölzen auf allen mittleren Standorten pflegearm und könnte hier nur von wuchernden Hochstauden mit der Zeit in den Hintergrund gedrängt werden.

Sie selbst ist dagegen trotz ihres Ausbreitungswillens duldsam gegenüber allen etwas höheren Stauden. Auch die meisten niedrigen Frühlingsgeophyten hatten schon ausreichend Zeit für den Lichtgenuss, bevor die Große Sternmiere sie überdeckt.

Während im Frühling dauerhaft frische bis feuchte Standorte erwünscht sind, stellt Sommertrockenheit kein ernsthaftes Problem dar. Allerdings zieht das Laub dann ein und begibt sich in Sommerruhe.

Auf kräftigen, gerne lehmigen Böden wird man regelmäßig Selbstversamung beobachten können. Die Art taucht daher früher oder später auch an ungeplanten Stellen im Garten auf. Lästig wird sie aber nicht und meist kann man ihre Platzwahl einfach als Bereicherung akzeptieren.

Bilder