Naturstandort von Crocus tommasinianus: Der Elfenkrokus kommt vom südlichen Ungarn bis zum Balkan vom Hügelland bis in montane Höhenlagen vor.
Im übrigen Europa ist der Elfekrokus v.a. im Umfeld von Burgen, Klöstern und Schlössern als sogenanne Stinserpflanze stellenweise neophytisch eingebürgert.
In Deutschland gilt er in der Sächsischen und Sachsen-Anhaltinischen Lössbörde als neophytisch eingebürgert. Die übrigen Vorkommen in Berlin und Hamburg sowie die ansonsten auf die Mittelgebirgsregionen konzentrierten Vorkommen sind unbeständig und weitgehend auf Siedlungsräume beschränkt
(Verbreitungskarte Deutschland).
Verwilderter Bestand unter einer Baumhecke
Der Elfenkrokus wächst am Naturstandort in lichten Laubwäldern und Waldrändern sowie in meist absonnigen Felsrasen.
Die Substrate sind kalkreiche Schottersubstrate, nicht selten mit mehr oder weniger ausgeprägter Humusauflage.
Im Frühjahr sind die Standorte frisch bis sickerfeucht und trocknen im Verlauf des Sommers meist mehr oder weniger ab.
Crocus tommasinianus als "Wald-Krokus" zu bezeichnen, würde vielleicht etwas zu weit gehen. Er ist aber der schattenverträglichste Gattungsvertreter.
Beschreibung: Crocus tommasinianus ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Er bildet durch Tochterzwiebeln kleine Horste.
Der Elfen-Krokus ist einer der frühest-blühenden Krokusse. Die zartlila Blüten können schon Anfang Februar erscheinen.
Der Fruchtknoten befindet sich als Schutz vor Frösten zunächst etwas unterhalb der Erdoberfläche und schiebt sich erst zur Samenreife nach oben.
Möglicherweise müsste der Elfenkrokus botanisch korrekt der Sammelart
Crocus vernus zugeordnet werden. In Handel und Gartenpraxis spiegelt sich dies jedoch nicht wieder. Zudem gilt sie als eine der Elternarten der Großblumigen Krokusse
(Crocus Hybride).
Verwendungshinweise: Der Elfen-Krokus ist eine v.a. in parkartigen Anlagen beliebte Art für den großflächigen Einsatz.
Mit seiner zurückhaltenden Natürlichkeit gehört der Elfenkrokus zu den schönsten Krokussen. Ungewöhnlich ist v.a. das zarte, durchscheinenden Blau-Violett der Blüten. Sie überzeugen auch durch ihre changierenden Farbabstufungen.
Die beliebte Sorte 'Ruby Giant' fällt offenkundig aus der Art und dürfte eher zu Crocus purpureus gehören, wird aber als Elfenkrokus gehandelt.
Kultur: Crocus tommasinianus kann auch relativ schattig unter lichten, sommergrünen Gehölzbeständen oder absonnig an Nordseiten von Gebäuden eingesetzt werden. Für den Blütenansatz ist es hier hilfreich, wenn die Lichtkonkurrenz durch andere Frühlingsgeophyten oder immergrüne Gräser nicht zu hoch ist.
Die botanische Art verwildert durch Selbstaussat und Tochterzwiebeln an geeigneten Standorten ausgiebig, die Auslesen sind dagegen teilweise steril. Die Ausbreitung über Tochterzwiebeln ist aber auch bein ihnen produktiv.
Die Pflanzdichte kann auch auf 75 Stück pro m² reduziert werden, wenn man nicht schon im ersten Frühjahr einen dichten Krokusteppich erwartet.
Die Blüten sind farblich etwas variabel, wirken aber immer "elfenartig".
Sorten:
Roseus: pinke, außen heller gefärbte Blütenblätter (0,29 €/Stk)
Rubinetta: innen rötlich-violette, außen violett-solbrige Blütenblätter (0,90 €/Stk)
Ruby Giant: dunkel violett,vermutlich steril, geringe Fernwirkung, es fehlt der "elfenartige Habitus" und der Lichtbedarf ist höher. Die Sorte gehört eher zu C. purpureus (0,09 €/Stk)
Whitewell Purple: rötlich violett (0,09 €/Stk)