Naturstandort von Echinacea paradoxa: Der Seltsame Scheinsonnenhut kommt in zwei Unterarten in einem relativ schmalen Streifen von Arkansas bis Texas in den zentralen USA vor. Er steigt von den Tieflagen bis in die submontane Höhenstufe hinauf.
Echinacea paradoxa besiedelt Kurzgras-Prärien, größere, (voll-)sonnige Lichtungen in Trockenwäldern und (kalk-)steinige Hügelkuppen. Am Naturstandort tritt sie in der Regel in individuenreichen Beständen auf.
Die Art bevorzugt skelettreiche, tiefgründige Mineralböden, die zumindest im Hochsommer regelmäßig abtrocknen. Die Bodenreaktion ist alkalisch bis höchstens schwach sauer und die Stickstoffversorgung relativ gering bis mäßig.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und wärmebegünstigt. Die Winter im nördlichen Verbreitungsgebiet sind durchaus kalt.
Im gut gepflegtem öffentlichen Abstandsgrün mit Penstemon barbatus var. coccineus und Nasella tenuissima und
Beschreibung: Echinacea paradoxa ist eine horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen zwischen 50 und 80 cm.
Die charakteristischen Blüten stehen einzeln an langen Stielen. Die schmalen, auffällig herabhängenden Zungenblüten der in Europa meist kultivierten Unterart Echinacea paradoxa var. paradoxa sind von einem leuchtenden, klaren Gelb.
Die Blütezeit beginnt Ende Juni und zieht sich bis Ende Juli hin. Die dunkel-braunen Samenstände sind den Winter über strukturstabil und vor hellen Hintergründen oder zwischen strohigen Gräsern angenehm kontrastreich.
Verwendungshinweise: Der Seltsame Scheinsonnenhut gewinnt zunehmend an Beliebtheit, obwohl gelbe Farbtöne seit Jahren einen eher schweren Stand in der Gartenkultur haben.
Die schmalen Zungenblüten mit dem ungewöhnlichem Habitus tragen erheblich dazu bei, die bei vielen anderen Pflanzen oft als aufdringlich empfundenen Gelbtöne etwas subtiler wirken zu lassen.
Eine farblich sehr ungewöhnliche Kombination entsteht mit dem Rosa des
Bleichen Scheinsonnenhuts. Die beiden wirken erstaunlich harmonisch zusammen, weil ihre identische Blütenform die Farben zusammenbinden. Dazu gehören dann einige sommerblühende, horstige Ziergräser wie das
Silberhaarige Rauhgras,
Tautropfen-Gras oder das
Haar-Pfriemengras.
Insgesamt ist der Seltsame Scheinsonnenhut eine schöne Wahl für Kiesgärten, steppen- oder prärieartige Situationen und sonnige Säume aller Art.
Alles ist, wie es bei Scheinsonnenhüten sein soll, nur die Blütenfarbe ist paradox.
Kultur: Echinacea paradoxa ist in möglichst sonnig-warmen Lagen auf durchlässigen Böden mit gelegentlichem Trockenstress recht zuverlässig zu kultivieren.
Sie entwickelt sich träger als die bekanntere Echinacea purpurea und benötigt daher in der Etablierungsphase etwas länger Aufmerksamkeit.
Auf stickstoffreicheren Standorten entwickelt sie sich üppiger, wird hier aber auch stark von wüchsigen Konkurrenten bedrängt. Fehlt dann auch noch sommerlicher Trockenstress, braucht sie regelmäßig Hilfe im Konkurrenzkampf.
Kalk- und basenreiche Substrate sind günstiger als saure Böden. In tiefgründigen Sand- und v.a. Schotterböden gedeiht die Art recht gut, weil Lockersubstrate der Entwicklung der Pfahlwurzel entgegenkommen. Außerdem tritt hier niemals stauende Feuchte auf.
Wo solche Böden ausreichend offene, konkurrenzarme Stellen aufweisen, versamt sich der Seltsame Scheinsonnenhut willig, ohne lästig zu werden. Die Samen benötigen keinen Kälteimpuls und gehen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um die 20 Grad zuverlässig auf.