Echinacea simulata // Wellblatt-Scheinsonnenhut
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
16.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Echinacea simulata
Der Wellblatt-Scheinsonnenhut stammt aus den zentral-östlichen USA. Er kommt hier im Hügelland und der niedrigen submontanen Stufe vor.
Prächtiger Bestand in einer prärieartigen Pflanzung.
Echinacea simulata findet sich bevorzugt an sonnigen Stellen schütter baumbestandener oder bebuschter, felsiger Hänge. Hier kann es sich auch um flachgründige Bodenauflagen auf Felsbändern handeln, wenn die tiefreichende Pfahlwurzel in vertikale Felsspalten eindringen kann. Es werden aber auch klassische Kurzgrasprärien besiedelt.
Das Bodenskelett besteht oft aus kalk- und basenreichen Gesteinen, die Art tritt aber auch auf basenärmeren Mineralböden auf.
Die Stickstoffversorgung ist gering bis schwach mäßig. In den Sommermonaten tritt regelmäßig ernster Trockenstress auf.
Echinacea simulata zwischen Ausläufern der silberlaubigen Elaeagnus commutata.
Beschreibung
Echinacea simulata ist eine sommergrüne, horstige und langlebige Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen zwischen 60 und 80 cm.
Die Blüte besteht aus einem zentralen, schwarz-braunen und nahezu kugelrunden Blütenkorb und den auffallend herabhängenden Zungenblüten. Deren Farbtöne wirken auf angenehme Weie verwaschen und changieren zwischen blassem bis kräftigem Rosa.
Die ersten Blüten öffnen sich oft schon in der ersten Juni-Hälfte. Die Hauptblütezeit liegt im Juli. Es werden aber gerne Nachblüten noch bis Anfang September gebildet. Da die vertrockneten Zungenblüten noch gut vier Wochen nach dem eigentlichen Verblühen attraktiv aussehen, steht die Art im Prinzip die gesamten Sommermonate im Blütenschmuck. Im Winter sind die stabilen, fast schwarzen Samenstände zierend.
Die Blütenstiele sind auffallend kräftig und steif. Die Blütenköpfe stehen dadurch zumindest auf nicht zu nahrhaften Böden relativ zuverlässig aufrecht. Dies ist auch der augenfälligste Unterschied zur bekannteren Echinacea pallida. Deren Stengel sind schlanker und tragen die Blüten nicht immer zuverlässig aufrecht. Außerdem ist ihr Blütenpollen weiß, während der von Echinacea simulata gelb ist. Von den gewünschten Standorteigenschaften unterscheiden sich beide Arten kaum, allerdings ist Echinacea simulata noch trockenheitsresistenter.
Kräftige Exemplare schieben über eine gute Woche immer neue Knospen nach, was zur langen Zierwirkung beiträgt.
Verwendungshinweise
Echinacea simulata ist auf armen Trockenstandorten im Wortsinne vorzüglicher Scheinsonnenhut und es ist kaum verständlich, warum er bislang wenig Verwendung findet.
Überraschend ist die lange Zierwirkung jeder einzelnen Blüte. Sie entsteht dadurch, dass die eingetrockneten Zungenblüten noch über mehrere Wochen nicht verwelkt wirken. Eine Blütenschmuckphase von Anfang Juni bis Anfang September ist außergewöhnlich.
Der einzige Nachteil gegenüber der kurzlebigen Echinacea purpurea ist, dass keine Farbvariationen zur Verfügug stehen.
Mit anderen Worten: in Präriewiesen oder Steppenanlagen ist Echinacea simulata eine hervorragende Besetzung. Am Besten kommt sie zur Geltung, wenn sie zwischen oder etwas über einer Matrix aus mittelhohen Präriegräsern wie Sporobolus heterolepis, Eragrostis spectabilis, Bouteloua gracilis oder Andropogon gerardii stehen kann.
Auch für den tierfreundichen Garten ist die Art sehr zu empfehlen. Die Blüten sind bei Insekten aller Art beliebt und die Samenstände werden im Herbst/Winter oft von Finken und Meisen aufgesucht, die dann die Samen verzehren.
Tiefgründige, reine Sand-, Kies- oder Schottersubstrate meistert Echinacea simulata gerne.
Kultur/Pflege von Echinacea simulata
Echinacea simulata ist das Gegenteil einer Diva. Sie nimmt ein breites Spektrum von Standortbedingungen hin und ist vollkommen winterhart. Sie funktioniert sowohl auf armen, reinen Sandböden, auf Fels- und Schottersubstraten als auch auf leichten, nicht zur Verdichtung neigenden Lehmböden.
Trockenstress beeindruckt etablierte Exemplare nicht erkennbar, dauerhaft frische, relativ nahrhafte Bedingungen lassen den Habitus aber aus der Form gehen. Substrate, die im Winterhalbjahr relativ feucht fallen, führen nicht zu Ausfällen.
Der einzige echte Wunsch sind möglichst sonnige Lagen, die gerne wärmebegünstigt bis hitzeanfällig sein dürfen.
Ältere Horste lassen sich trotz des tiefreichenden Wurzelwerks im Spätherbst gut teilen. Auf produktiven Standorten kann dies etwa alle vier Jahre erfolgen, ist aber für die Ausdauer nicht erforderlich.
Die Vermehrung erfolgt ansonsten rasch und zuverlässig über Saatgut. Die Samen keimen normalerweise bei gleichmäßiger Feuchte und 20 Grad innerhalb von zwei Wochen und blühen bei spätsommerlicher Aussaat bereits im Folgejahr. Erfolgt keine Keimung, ist eine Keimruhe eingetreten, die durch einen Kälteimpuls wie bei den Kaltkeimern gebrochen werden muss. Auf offenen Bodenstellen kann man aber auch regelmäßig Selbstversamung verzeichnen.