Penstemon confertus // Gelbblühender Bartfaden

Familie Plantaginaceae, Wegerichgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Penstemon confertus

Der Gelbblühende Bartfaden kommt in den nördlichen Ausläufern der Rocky Mountains im Nordwesten der USA bis in den Nordwesten Kanadas vor. Er steigt von den Tallagen bis in montane Höhenlagen auf.

Die Kombination mit den blauen Kerzen von Penstemon strictus ist gewinnbringend. In den Morgen- und Abendstunden steuert Oenothera odorata ein passendes Schwefel-Gelb bei.

Penstemon confertus wächst in niedrigen Gebirgswiesen über durchlässigem, schottrigen Substrat, in Felsfluren und auf Felsköpfen sowie in trockenen Magerrasen.

Die Standorte sind (voll-)sonnig und überwiegend gehölzfrei. Die humusarmen Rohböden führen die relativ hohen Niederschlagsraten rasch ab, so dass im Sommer regelmäßig Trockenstress eintritt. Die Böden sind stickstoffarm und alkalisch bis schwach sauer.

Im Winter schützen zuverlässige Schneedecken vor dem Einfluss der harschen Frostphasen.

Offene, halbwüstenartige Situationen passen gut zum Gelben Bartfaden.

Beschreibung
Penstemon confertus ist eine breit-horstige Staude. Sie bildet flach-bodendeckende Matten aus dichtem, kräftig grünem Laub. Die Blätter sind wintergrün.

Die Blüten stehen in schlanken, kerzenartigen Blütenständen und erheben sich von Mitte Mai bis Anfang/Mitte Juni 30-40 cm über den Blattteppich.

Die Einzelblüten sind schwefelig créme-gelb mit einem Hauch von lichtem Grün. Am Naturstandort kommen auch blass rosa blühende Exemplare vor, die aber bislang in Mitteleuropa nicht im Handel zu sein scheinen.

Die Samenstände verholzen und nehmen eine angenehm bräunliche Tönung an. Sie sind über den Winter strukturstabil und zierend.

Mit roten Blütenpartnern wie hier dem Russischen Natternkopf lässt sich ein interessantes, farbliches Reizklima erzeugen.

Verwendungshinweise
Penstemon confertus ist ein sehr seltener Gast in den europäischen Gärten und auch in seiner Heimat gehört er nicht zum Verwendungsstandard. Er bietet aber einige Vorzüge, die seinen Einsatz vollkommen rechtfertigen.

Der Blütenflor erstreckt sich über gut drei Wochen und erscheint zuverlässig und üppig. Das dezente, dennoch weithin gut wahrnehmbare, blasse Gelb der Blüten ist praktisch mit allen denkbaren Farben kombinierbar. Im Abblühen stören die bräunlich-verwelkenden Blütenkronen ein wenig.

Die Samenstände bilden v.a. zusammen mit strohigen Samenständen von Ziergräsern eine attraktive Winterstruktur. Und in etwas geschützten Lagen oder milden Wintern erfreuen die dichten, grünen Blattteppiche das Auge.

Bei aller Lobhudelei soll aber nicht verschwiegen werden, dass es eine Alternative mit ähnlicher Wirkung gibt, die aber etwa vier Wochen länger blüht, attraktive, leuchtend-grüne Samenstände hat und nach Rückschnitt auch noch ausgezeichnet bis in den Herbst remontiert: der mitteleuropäisch verbreitete Aufrechte Ziest.

Die Samenstände sind zierend und sorgen zusammen mit den wintergrünen Grundblättern für eine ansehnliche Winterstruktur.

Kultur/Pflege von Penstemon confertus

Der Gelbblühende Bartfaden ist gut winterhart, robust und zuverlässig zu kultivieren. Er gehört zu den ausdauerndsten Bartfäden.

Die Art benötigt möglichst sonnige Standorte auf gut drainierenden Sand- oder Schotterstandorten. Trockenstress scheint er nicht zu kennen, hat aber im Grunde auch nichts gegen frische Standorte. Diese dürfen aber im Winter nicht feucht fallen, weil dies rasch Wurzelfäule und den Ausfall des Bestandes zur Folge haben kann. Humusreiche Böden sind unter diesem Gesichtspunkt ebenfalls suboptimal.

Penstemon confertus kommt mit wenig Stickstoff aus. Arme, regelmäßig von Trockenstress geplagte Lagen helfen sehr dabei, den flachen Blattteppichen verschattende Konkurrenten vom Leibe zu halten.

Die Vermehrung aus Saatgut ist zuverlässig und ergiebig. Blühende Exemplare sind aber erst im zweiten Jahr nach der Aussaat zu erwarten. Die Samen keimen über einige Monate verteilt. Man folgt am besten den Regeln für Kaltkeimer. Meist reicht es aber auch schon, die Samen 3-5 Wochen in etwas feuchtem Sand bei ca. 5 Grad im Külschrank zu lagern und dann bei 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte weiter zu kultivieren.

Durch den leichten Ausbreitungsdrang lassen sich die Horste auch gut durch Teilung vermehren.

Bei dichter Pflanzung entstehen ansehnlich bodendeckende, wintergrüne Teppiche. Im Hintergrund stehen Liatris scariosa und Salvia cyanescens.

Bilder