Salvia cyanescens // Blauer Salbei

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 9.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Salvia cyanescens

Der Blaue Salbei stammt aus den Gebirgen Anatoliens. In den Hochlagen sind die Winter mit denen Mitteleuropas ebenbürtig.

Salvia cyanescens besiedelt Felssteppen, flachgründige Felsbänder sowie -gerne bewegte - Schotterhänge. Die Rohböden sind humus- und stickstoffarm sowie schwach sauer bis alkalisch.

Die Standorte sind (voll-)sonnig. Im zeitigen Frühling sorgen regelmäßige Niederschläge für mäßig troclene bis frische Bedingungen auf den stark drainierenden Substraten. Sommerliche Hitze und Dürre sorgen danach aber bis zum Herbst für harten Trockenstress.

Der Blaue Salbei blüht zwar ausdauernd, die luftigen Blütenstände sind aber in kleinen Gruppen besser wahrnehmbar als in Einzelexemplaren.

Beschreibung
Salvia cyanescens ist eine in Mitteleuropa sommergrüne, horstige Staude. In wintermilden Regionen bleiben die Grundblätter wintergrün. Die Blätter sind dicht weißflizig behaart.

Sie erreicht zur Blütezeit 30 bis 50 cm Höhe.

Die lockeren Blütenstände mit den relativ großen, zumindest einzeln gut erkennbaren, blau-violetten Lippenblüten erscheinen an langen, blattlosen Stielen ab Anfang Juli. Unmittelbar nach der ersten Blütengenereation werden meist laufend weitere Blütentriebe nachproduziert, so dass man noch im September auf auf blühende Pflanzen stoßen kann.

Etwas ähnlich und auch etwas bekannter ist die nur zweijährige Salvia argentea. Zierlicher bleibt die ausdauernde, wintergrüne Salvia canescens.

Die Einzelblüten sind recht groß und tatsächlich himmelblau. Den violetten Ton steuern allein die Kelchblätter bei. Allium sphaerocephalon ist ein sehr guter Begleiter.

Verwendungshinweise
Die insbesondere bei Hummeln sehr beliebten Blüten sind so locker aufgebaut, dass sie nicht so gut wahrnehmbar sind. Dichtere Bestände sind hier hilfreich. Leider sind die Samenstände unattraktiv und sollten möglichst entfernt werden.

Die kleinen Mängel des Flors kann man aber in Anbetracht des attraktiven Laubes leicht verschmerzen. Insgesamt hat man es mit einer ungewöhnlichen Pflanze mit eigenständigem Erscheinungsbild zu tun, die sich gut in Felsgärten, Steppenanlagen oder auf Mauerkronen einsetzen lässt.

Sie wirkt zwischen mittelhohen Ziergräsern der Trockenlagen gleichermaßen stimmig wie zwischen den einschlägigen mediterranen Halbsträuchern. Ihre luftigen Blütenstände stehen in schönem Gegensatz zur relativen Statik der Halbsträucher.

Die Art ist praktisch nur als Saatgut zu beziehen.

Mit den feuchter werdenden Bedingungen blüht der Blaue Salbei im Spätsommer mitunter üppiger als im Frühling. Im Hintergrund blüht hier noch Oenothera odorata.

Kultur/Pflege von Salvia cyanescens
Die Art ist auf leichten Sand- oder Schotterböden in (voll-)sonnigen Lagen winterhart, zuverlässig und robust zu kultivieren.

Ideal sind eher stickstoffarme Böden. Ist die Nährstoffversorgung zu günstig, dunkeln wüchsigere Konkurrenten die lichtbedürftige Art mit ihrer niedrigen Laubhöhe rasch aus.

Trockenstress scheint einer Salvia cyanescens unbekannt zu sein. Allerdings führt harter Wurzeldruck von Gehölzen oder aggressiv wuchernden Gräsern zu Kümmerwuchs.

Im Früh- und Hochsommer vergrünen die Blätter, ab Ende August überwiegt wieder der Silberanteil. Besonders atttraktiv ist das Laub mit Tautropfen im Morgenlicht.

Die Blätter von Salvia cyanescens stehen bei Nacktschnecken derart hoch im Kurs, dass diese sogar meterweite Wanderungen über trockenen Kies in Kauf nehmen, um an diese Leckerbissen zu kommen.

Saatgut keimt etwas unberechenbar. Mal geht es bei gleichmäßiger Feuchte und Wärme innerhalb von zwei Wochen, manchmal zieht sich der Prozess aber auch über Monate ungleichmäßig hin. Wenn es länger dauert, folgt man im Prinzip dem Vorgehen für Kaltkeimer.

Auf offenen Sand- und Schotterböden darf man aber glücklicherweise zuverlässig mit Selbstversamung rechnen.

Unter hartem Trockenstress bleibt die weiß-filzige Behaarung der Blätter erhalten.

Bilder