Gladiolus x byzantinus (Gladiolus communis ssp. byzantinus) // Mittelmeer Siegwurz, Wilde Gladiole

Familie Iridaceae, Schwertliliengewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Wikipedia Gladiolus x byzantinus (Gladiolus communis ssp. byzantinus)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Gladiolus x byzantinus (Gladiolus communis ssp. byzantinus)

Die Mittelmeer Siegwurz ist eine natürlich vorkommende Hybride zwischen Gladiolus dubius und Gladiolus italicus.

Sie kommt im wentlichen Mittelmeerraum von den Bergen Nord-West-Afrikas über Spanien und Frankreich bis Mittel- und Süd-Italien vor. In England ist sie neophytisch eingebürgert. Das Verbreitungsgebiet ist warm gemäßigt mit winterlichen Temperaturminima von kanpp unter -10 Grad bis subtropisch. Die Sommer sind trocken und der Großteil der Niederschläge fällt im Winterhalbjahr.

In dichten Beständen kommt die Mittelmeer-Gladiole am Besten zur Geltung. Hier wird sie u.a. von Bleiche Schwertlilie Aurea Variegata unterstützt.

Gladiolus x byzantinus besiedelt (voll-)sonnige, wärmebegünstigte Standorte in extensiv genutzten, spät gemähten Frischwiesen, Feldraine und Staudenfluren.

Die feinerdereichen, aber gut drainierenden Schotter- oder Lehmböden sind kalk-/basenreich und mäßig nahrhaft. In den Frühlingsmonaten sind die Standorte frisch bis mäßig trocken. Die weitgehend niederschlagsfreien Sommermonate überdauert die Mittelmeer-Siegwurz unbeschadet als Knolle.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (8)  Stickstoff (5)

Einzelne Exemplare dringen optisch nicht überzeugend durch. Trotzdem ist die hier gewählte Kombination mit Woll-Ziest, Weinraute und Wermut ganz gelungen.

Beschreibung
Gladiolus x byzantinus ist ein vorsommergrüner, ausdauernder Zwiebelgeophyt. Die grünen, schwertförmigen Blätter treiben bereits gegen Mitte März aus und ziehen zum Sommeranfang ein.

Die kräftig rosa Blüten erscheinen für etwa eine Woche ab Mitte Mai.

Ähnlich ist die ebenfalls nördlich der Alpen kultivierte Gladiolus illyricus. Sie bleibt aber deutlich zierlicher und die Blüten stehen ausgeprägt einseitswendig.

Verwendungshinweise
Gladiolus x byzantinus war im 17. und 18 Jahrhundert eine beliebte Gartenpflanze auch in Mitteleuropa. Sie ist durch die großblumigen Garten-Gladiolen weitgehend dem Vergessen anheim gefallen.

Man muss kein Freund der aufdringlichen, wenig standfesten Garten-Gladiolen sein, um zu erkennen, dass Gladiolus communis sich nicht besonders in den Vordergrund drängt und die Blütezeit recht kurz ist.

Am Besten betrachtet man sie als schöne, zarte Momentaufnahme in naturhaft-mediterranen Pflanzungen, die vor und nach der Blüte nicht stört. Will man zumindest eine gewisse Fernwirkung erzeugen, muss mann für individuenreiche Bestände sorgen.

Sehr attraktive Bilder lassen sich z.B. mit Massenbeständen in spät gemähten, ein- bis zweischürigen Frischwiesen erzielen. Mitte Mai sind solche Wiesen noch einige Wochen von ihrem Blütenhöhepunkt entfernt und kaum jemand versucht, Gladiolus x byzantinus die Show zu stehlen. Die Blüten der ersten Wiesengräser liefern aber bereits eine naturalistische Matrix. Ein gut geeigneter Blütenpartner sind hier außerdem die weißen Halbkugel-Blüten von Allium nigrum.

Im Versandhandel sind zur Herbstpflanzung problemlos Zwiebeln erhältlich.

Individuenreicher Bestand in einem Queckenrasen, der nach fünf Wochen ohne Niederschlag bereits Mitte Mai trocken gefallen ist.

Kultur/Pflege von Gladiolus x byzantinus

Die Gewöhnliche Siegwurz ist erstaunlich winterhart. Setzt man die Zwiebeln tief genug (10-15 cm) wird man kaum winterliche Ausfälle zu beklagen haben, zumal auch winterliche Bodenfeuchte unproblematisch ist.

Eher frostgefährdet ist der frühe Austrieb durch Spätfröste. Meist entstehen aber nur verschmerzbare Blattschäden.

Ideal sind (voll-)sonnige, wärmebegünstigte Standorte, die von Ende März bis Ende Mai mehr oder weniger frisch sind. Sommerlicher Trockenstress wird nach dem frühen Blatteinzug schadlos überdauert. Im kontinental beeinflussten Ostdeutschen Tiefland bringen die mittlerweile zuverlässig schon ab Anfang April auftretenden Dürreperioden die Art an die Grenze ihrer Trockenheitstoleranz. Spätenstens nach vier Wochen ohne Regen in der Hauptentwicklungzeit kann man über eine einmalige, durchdringende Bewässerung nachdenken. Sie ist aber nicht zwingend erforderlich.

Das Blattwerk der Mittelmeer-Gladiole wird nach der Blüte unansehnlich und es z.B. mit einem Dornigen Acanthus zu verdecken keine schlechte Idee.

An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt. Bei ausreichenden Niederschlägen im Frühling sind auch reine Sandböden geeignet. Selbst schwere Lehmböden sind kein Ausschlusskriterium.

Die Nährstoffversorgung kann gering bis hoch sein. Durch die frühe Entwicklung ist auch auf nahrhaften Standorten ausreichend lange Lichtgenuss gewährleistet, weil die Konkurrenz das Blattwerk der Mittelmeer Siegwurz kaum vor Mitte/Ende Mai überragt.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer. Die vegetative Vermehrung über Tochterzwiebeln ist effektiv und sorgt vorrangig für die Verdichtung der Bestände.

Blütendetail.

Bilder