Naturstandort von Iris pallida
Die Bleiche Schwertlilie gilt als eine der wichtigen Elternarten der Gruppe der
Iris barbata-eliator-Hybriden und von
Iris x germanica. Sie stammt mit drei Unterarten urwüchsig aus der Balkanregion und dem nord-östlichen Italien. In Kultur befinden sich allerdings keine Wildformen, sondern uralte, vermutlich sogar hybridisierte Kultivare.
In Teilen Frankreichs, der westlichen Schwarzmeer-Region und im Nahen Osten ist Iris pallida bzw. deren Kulturforme stellenweise eingebürgert.
Die Bleiche Schwertlilie gedeiht auf sonnigen, gehölzfreien Berghängen der Kalkgebirge. In niederschlagsreicheren Regionen besiedelt sie auch flachgründige Felsköpfe.
Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig und höchstens mäßig stickstoffreich.
Schöner Bestand von "Aurea Variegata" mit gelblichen Streifen und einzelnen "Argentea Variegata" mit weißen Streifen
Beschreibung
Die sommergrüne, in frostfreien Lagen auch wintergrüne Bleiche Schwertlilie erreicht Höhen von 50-80cm. Charakteristisch sind die blau-grünen Schwertblätter und die komplexen, duftenden Blüten, die im Mai/Juni in einem Blau-Violett erscheinen.
Die Blüten sind etwas kleiner als die der Bart-Iris-Hybriden, duften aber ausgeprägt süßlich-lavendelartig.
Die schwertförmigen Blätter entspringen aus einer langsam oberirdisch kriechenden Wurzelknolle. Die Bleiche Schwertlilie bildet so im Laufe der Zeit imposante Horste.
'Variegata' zusammen mit Wollziest und Lupinen:
Verwendungshinweise
Iris pallida gehört mit ihrem natürlichen Habitus und dem einfarbigem Blütenflor zu den schönsten Schwertlilien.
Mit ihr können v.a. in Felssteppenanlagen, in Alpinarien oder vor trocken-warmen Gehölzrändern schöne Effekte in naturnahen Anlagen erzielt werden. Besonders natürlich wirkt die Kultur auf stickstoffarmen Kalk-Schotterböden in Verbindung mit Felsen.
Sie ist aber auch sehr gut in mediterranen Ansätzen, Bauern- oder Klostergärten verwendbar.
Die panaschierten Formen entfaltet einen herrschaftlichen Duktus und sorgt für auffällige und gleichzeitig unaufdringliche Belebung der Farbstrukturen von Pflanzflächen aller Art. Sie sind annähernd ganzjährig zierend und auch in Kübeln vollkommen winterhart. Allerdings muss man meist auf den Blütenflor verzichten, wenn der Ballen länger durchfriert.
Iris pallida wird auch ähnlich wie Iris x florentina im Feldbau verwendet, um Duftstoffe und "Veilchenwurzeln" zu gewinnen.
'Aurea Variegata' ist auch außerhalb der - ohnehin nicht jedes Jahr erscheinenden - Blüte ansehnlich. Hier in Verbindung mit Garten-Reitgras 'Overdam' und Perovskie.
Kultur
Die Bleiche Schwertlilie ist sehr robust und langlebig, gedeiht auf allen basenreichen Gartenböden, verzeiht viele Kulturfehler und lässt sich auch von Wildkräutern nicht ernsthaft bedrängen.
Etablierte Horste widerstehen auf Trockenstandorten sogar dem wuchernden und vielerorts lästigen Land-Reitgras.
Lediglich Staunässe, zumal winterliche, macht der Art zu schaffen und kann zu Ausfällen führen.
Sorten:
Argentea Variegata: creme-weiße Längsstreifen auf grau-grünen Blättern, trägwüchsig, eher blühfaul. Seltener im Handel als 'Aurea Variegata', die von Baumschulen oft ersatzweise geliefert wird
Aurea Variegata: gelbe Längsstreifen auf grau-grünen Blättern, wüchsiger als 'Argentea Variegata', eher blühfaul