Iris pallida // Bleiche Schwertlilie, Dalmatinische Schwertlilie

Familie Iridaceae, Schwertliliengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Iris pallida
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Iris pallida

Die Bleiche Schwertlilie stammt urwüchsig aus der Balkanregion und dem nord-östlichen Italien. In Kultur befinden sich allerdings keine Wildformen, sondern uralte, vermutlich sogar hybridisierte Kultivare.

In Teilen Frankreichs, der westlichen Schwarzmeer-Region und im Nahen Osten ist Iris pallida bzw. deren Kulturforme stellenweise eingebürgert.

Schöner Bestand von 'Aurea Variegata' mit außergewöhnlich reicher Blüte.

Die Bleiche Schwertlilie ist eine Kennart der sonnigen, gehölzfreien, mageren Halbtrockenrasen der Kalkgebirge. Diese sind artenreich und beherbergen u.a. eine Vielzahl von Erdorchideen.

In niederschlagsreicheren Regionen besiedelt sie auch flachgründige Felsköpfe. Nicht selten fehlt eine Erdauflage auch ganz und die Wurzeln dringen tief in Poren und Spalten des Gesteins ein, wo sich die Restfeuchte lange halten kann.

Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig und höchstens mäßig stickstoffreich.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)

Die Wildform ist blühfreudiger als die panaschierten Formen.

Beschreibung
Die sommergrüne, in frostfreien Lagen auch wintergrüne Bleiche Schwertlilie erreicht Höhen von 50-80cm.

Charakteristisch sind die blau-grünen Schwertblätter und die komplexen, duftenden Blüten, die im Mai/Juni in einem Blau-Violett erscheinen.

Die Blüten sind etwas kleiner als die der Bart-Iris-Hybriden, duften aber ausgeprägt süßlich-lavendelartig.

Die schwertförmigen Blätter entspringen aus einer langsam oberirdisch kriechenden Wurzelknolle. Die Bleiche Schwertlilie bildet so im Laufe der Zeit imposante Horste.

Verwendung finden in der Regel die panaschierten Sorten mit gelblichen oder creme-weißen Längsstreifen.

Iris pallida gilt als eine der wichtigen Elternarten der Gruppe der Iris barbata-eliator-Hybriden und von Iris x germanica.

Verwendungshinweise
Iris pallida gehört mit ihrem natürlichen Habitus und dem einfarbigem Blütenflor zu den schönsten Schwertlilien.

Mit ihr können v.a. in Felssteppenanlagen, in Alpinarien oder vor trocken-warmen Gehölzrändern schöne Effekte in naturnahen Anlagen erzielt werden. Besonders natürlich wirkt die Kultur auf stickstoffarmen Kalk-Schotterböden in Verbindung mit Felsen.

'Aurea Variegata' in Kombination mit Stachys byzantina und Lupinen.

In natürlichen Halbtrockenrasen ist sie häufig mit Euphorbia spinosa, Galatella sedifolia, Stachys germanica, Dianthus plumarius, Ruta montana, Thymus vulgaris oder Iris lutescens vergesellschaftet. Auch Stachys byzantina spielt oft eine wichtige Rolle, ist aber für detailreiche Pflanzungen aufgrund seines Expansionsdranges nur bedingt geeignet.

Iris pallida ist aber auch sehr gut in mediterranen Ansätzen zusammen mit Lavendel, Echtem Salbei und den diversen Heiligenkräutern sowie in Bauern- oder Klostergärten verwendbar.

Die panaschierten Formen entfaltet einen herrschaftlichen Duktus und sorgt für auffällige und gleichzeitig unaufdringliche Belebung der Farbstrukturen von Pflanzflächen aller Art. Sie sind annähernd ganzjährig zierend und auch in Kübeln vollkommen winterhart. Allerdings muss man zumindest auf mageren Trockenstandorten in vielen Jahren auf den Blütenflor verzichten.

Iris pallida wird auch ähnlich wie Iris x florentina im Feldbau verwendet, um Duftstoffe und "Veilchenwurzeln" zu gewinnen.

'Aurea Variegata' ist auch außerhalb der - ohnehin nicht jedes Jahr erscheinenden - Blüte ansehnlich. Hier in Verbindung mit Garten-Reitgras 'Overdam' und Silber-Perovskie .

Kultur
Die Bleiche Schwertlilie ist robust und langlebig, gedeiht auf allen basenreichen Gartenböden, verzeiht viele Kulturfehler und lässt sich auch von Wildkräutern nicht ernsthaft bedrängen.

Etablierte Horste lassen sich auf mageren, sonnigen Trockenstandorten nicht so leicht verdrängen.

Lediglich Staunässe, zumal winterliche, und Schattendruck machen der Art zu schaffen und führen früher oder später zum Ausfall.

Sorten:
  • Argentea Variegata: creme-weiße Längsstreifen auf grau-grünen Blättern, trägwüchsig, blühfaul, am Besten mit guter Betreuung auf vollsonnigen, etwas nahrhafteren und seltener von Trockenstress betroffenen Standorten verwenden, dann sehr schön. Seltener im Handel als 'Aurea Variegata', die von Baumschulen oft ersatzweise geliefert wird
  • Aurea Variegata: gelbe Längsstreifen auf grau-grünen Blättern, wüchsiger als 'Argentea Variegata', eher blühfaul
  • Bilder









    'Aurea Variegata'



    'Aurea Variegata'



    'Aurea Variegata'



    ssp. illyrica

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    blau
    Mai
    Juni
    blau-grün
    grau-grün
    weiß
    gelblich
    panaschiert
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    ausgeprägt
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    Süd-Osteuropa
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    sehr gut
    Gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Klostergarten
    Duftgarten
    Duft ausgeprägt
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Felssteppen
    Gehölzrand/Staudenfluren