Eranthis cilicica // Kilikischer Winterling
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Eranthis cilicica
Der Winterling kommt in den Gebirgen der Türkei und des Nordens von Syrien vor. Die Wuchsorte liegen in den montanen bis subalpinen Höhenlagen und sind entsprechend von ernsthaften Winterverläufen geprägt.
Der Kilikische Winterling zwischen den punktierten Blättern von Silberblatt-Lungenkraut'Lewis Palmer' und den ersten Knospen von Scilla forbesii.
Eranthis cilicica besiedelt in den montanen Lagen lichte Nadelwälder, sonnige bis licht absonnige Wald- und Gehölzränder und Gebüsche. Insbesondere in den subalpinen Lagen ist er v.a. in gehölzfreien Almmatten anzutreffen.
Die Substrate sind in der Regel durchlässig-humose, eher nahrhafte Lehmböden mit basischer bis schwach saurer Reaktion.
Die rötliche Verfärbung des Blütenstiels nimmt mit der Zeit noch etwas zu und ist - neben der späteren Blüte - ein ganz gutes Unterscheidungsmerkmal zum Kleinen Winterling.
Beschreibung
Eranthis cilicica ist ein 5 bis weniger als 10 cm hoher, vorsommergrüner Frühjahrsgeophyt. Durch Tochterknollen werden langsam kleine Horste gebildet.
Die leuchtend gelbe Einzelblüte im Zentrum von drei tief geteilten Blättern erscheint ab Ende Februar. Der Blütenstiel und gelegentlich auch der Blattaustrieb ist meist rötlich überlaufen.
Ganz ähnlich, jedoch etwa zwei Wochen früher blühend ist der viel bekanntere und in Mitteleuropa häufig verwilderte Eranthis hyemalis. Nach der Blüte vergrößern sich desse Blätter deutlicher und die Blütenstiele sind nicht wie bei Eranthis cilicica rötlich überlaufen. Beide bilden die ebenfalls kultivierte und vereinzelt in Mitteleuropa verwilderte Hybride Eranthis x tubergenii.
Die Hauptblüte von Eranthis cilicica überschneidet sich mit der des Mischtschenkos Blausterns und des Elfenkrokus 'Ruby Giant'.
Verwendungshinweise
Es gibt keinen wirklich entscheidenden Grund, anstelle des robusten, sich rasch vermehrenden Eranthis hyemalis auf den Kilikischen Winterling zurückzugreifen. Kein durchschnittlich gartenbewegter Mensch wird den Unterschied erkennen.
Nur wer von Winterling-Blüten wirklich nicht genug bekommen kann, erfreut sich an der Möglichkeit, noch zwei Wochen länger auf den goldgelben Frühlingsboten blicken zu dürfen.
Als Einsatzorte bieten sich allerlei lichte Plätze unter Gehölzen, in Rabatten, Wiesen und natürlich auch im Steingarten an. Der individuenreiche Einsatz ist immer sinnvoll, um einen nennenswerten Effekt erzielen zu können.
Samenstand und gut erkennbar die im Vergleich zum Kleinen Winterling schlankeren Blätter.
Kultur/Pflege von Eranthis cilicica
Auch der Killilische Winterling ist anspruchslos und gedeiht unter vielfältigen Bedingungen. Er meidet allerdings anders als der Kleine Winterling Standorte, die nicht wenigstens für die eine oder andere Stunde direktes Sonnenlicht genießen.
Sein Vermehrungsdrang ist aber sowohl durch Tochterknollen als auch durch Versamung nicht so ausgeprägt, wie dies beim Kleinen Winterling der Fall ist.
Die Pflanzung erfolgt im Herbst. Die Knollen sollten vorher 1-2 Stunden gewässert werden und möglichst rasch nach der Lieferung eingebracht werden. Sie trocknen rasch aus.
Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.