Scilla forbesii (Chionodoxa forbesii) // Forbes-Blaustern, Sternhyazinthe
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Scilla forbesii (Chionodoxa forbesii)
Forbes-Blaustern stammt aus dem Süd-Westen der Türkei Er besiedelt vorrangig lichte Wälder, Waldränder und Gebüsche. Vor allem in montanen Höhenlagen kann er auch in Bergwiesen auftreten. Scilla forbesii neigt generell dazu, ausgedehnte, individuenreiche Bestände zu bilden.
In Deutschland bestehen etablierte, neophytische Populationen v.a. in wärmebegünstigten Mittelgebirgsregionen, dem Oberrheingraben und dem Niedersächsichen Hügelland sowie den Wärmeinseln Berlin und Hamburg.
Scilla forbesii zeigt hier das Spektrum seiner Blautöne, dass von ziemlich reinem Himmelblau zu Violettblau reicht. Im Hintergrund erblüht zeitgleich Euphorbia amygdaloides var. robbiae.
Die Standorte sind zumindest im Frühling frisch bis feucht. Sommerlich mehr oder weniger trockene Bedingungen werden ebenfalls toleriert.
Die feinerde-, basen- und oft auch humusreichen Böden sind mäßig nahrhaft bis nahrhaft.
In Mitteleuropa verwildert die Art vorrangig in lichten, siedlungsnahen Gehölzen und entlang von Wegen in absonnigen, frisch-nahrhaften Giersch-Säumen. Auffällig häufig sieht man sie auch zusammen mit dem Scharbockskraut blühen.
Auch rein rosa Farbschläge sind nicht ungewöhnlich und mit 'Pink Giant' sogar als Sorte ausgelesen.
Beschreibung
Scilla forbesii ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Er erreicht in Blüte etwa 10-20 (25)cm Höhe. Durch Tochterzwiebeln entstehen mit der Zeit kleine Horste.
Die meist violett-bläulichen, sternförmigen Blüten weisen in der Regel ein ausgeprägtes weißes Zentrum auf. Die Staubbeutel sind gelb. Meist wird ein Blütenstiel mit 4-15, leicht nickenden Einzelblüten entwickelt. Der Blütenstiel ist weinrot überlaufen. Die Blütezeit erstreckt sich über 10-14 Tage von Mitte bis Ende März.
Sehr ähnlich ist die Echte Sternhyazinthe (Scilla luciliae). Sie hat lediglich 1-3 Blüten, die aufrecht präsentiert werden. Sie wirken etwas größer, weil die Pflanze kompakter bleibt.
Auch die zierliche Scilla sardensis kann verwechselt werden. Ihre Blütenkrone ist einfarbig blau und ein weißes Zentrum fehlt oder ist nur angedeutet. Die Einzelblüten wirken graziler.
Es treten allerdings Hybriden mit beiden Arten mit intermediären Eigenschaften auf.
Im Handel ist die synonyme Bezeichnung "Chionodoxa forbesii" üblicher.
Fluchtbewegungen aus den Gärten in angrenzende, gerne nahrhafte Saumgesellschaften sind üblich.
Verwendungshinweise
Der Blaustern-Komplex gehört vollkommen zurecht zu den beliebtesten Spätwinter-/Vorfrühlings-Aspekten. V.a. weitläufige, blaue Teppiche unter lichten Baumbeständen oder uch vollsonnig in extensiven Parkrasen sind eine sichere Bank für entzückte Reaktionen des Publiums.
Forbes-Blaustern spielt eine wichtige Rolle im Reigen der Blausterne und bei genauer Betrachtung findet man ihn weit häufiger im Einsatz, als man vermuten würde.
Sein helleres, oft etwas in Richtung Violett oder Rosa tendierendes Blütenblau mit dem meist prägnanten, weißen Mittelfelck erzeugt dabei eine lebhaftere Wirkung als das eindrucksvoll reine, tiefe Blau des bekannteren Sibirischen Blausterns.
Gegenüber Scilla luciliae erweist sich die größere Azahl an Einzelblüten vorteilhaft durch die damit einige Tage länger anhaltende Blütenwirkung.
Unter Gehölzen leidet die Blühfreude bei intensiver Beschattung oder wenn das Herbstlaubim Frühling den Lichtgenuss stark einschränkt. Im Hintergrund blüht hier der gut schattenverträgliche Gefingerte Lerchensporn.
Kultur/Pflege von Scilla forbesii
Scilla forbesii funktioniert sehr zuverlässig unter praktisch allen frühjahrsfrischen, nicht zu schattigen und zu stickstoffarmen Gartenbedingungen.
Sommerlich trockene Standorte sind unproblematisch. Nacktschnecken neigen dazu, die Blüten als Leckerbissen zu betrachten.
In den allermeisten Fällen darf man damit rechnen, dass sich ein Bestand kontinuierlich vergrößert. Tochterzwiebeln sorgen dabei für eine Verdichtung und die willige Selbstversamung zusätzlich für eine flächige Ausbreitung.
Die gezielte Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.
Sorten:
Blue Giant: mittelblaue Blüte, etwas kräftiger als die Normalform
Pink Giant: rosa Blüte, kräftig wie die Normalform