Santolina neapolitana // Gefiedertes Heiligenkraut

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Santolina neapolitana

Das Gefiedertes Heiligenkraut kommt in einem sehr kleinen Gebiet nördlich von Neapel vor. Es steigt hier vom Meeresniveau bis in etwa 1.000 m Höhe auf. In dieser Höhe treten knapp zweistellige Minusgrade auf. Der Winterverlauf ist aber dennoch milder als im mitteleuropäischen Tiefland.

Die Wildform von Santolina neapolitana wird kaum genutzt, macht sich in dieser Felsheide aber sehr schön.

Santolina neapolitana wächst auf Kalkfelsen- und Kalkschotterstandorten in trocken-warmen, vollsonnigen Zwergstrauchheiden.

Die Standorte sind im Frühling aufgrund der guten inneren Wasserspeicherfähigkeit des porösen Gesteins lange frisch und trocknen im Laufe des Sommers ab.

Die Böden sind stickstoffarm, maximal mäßig stickstoffreich.

'Edward Bowles' als Matrix im Kiesgarten.

Beschreibung
Das Gefiederte Heiligenkraut ist ein immergrüner, in rauheren Lagen auch nur wintergrüner Halbstrauch von rundlich-buschigem Wuchs. Der Aufbau ist luftiger als bei den meisten anderen Heiligenkräutern. Es erreicht Wuchshöhen von gut 40 cm. Das Laub ist grün mit einem Graustich, der im Laufe des Sommers zunimmt.

Die in der Wildform leuchtend mittel-gelben, in Sorten auch creme-weißen oder hell schwefel-gelben Blütenköpfe erscheinen im Juli/August. Die Pflanzen duften bei Berührungen oder nach Regenfällen aromatisch.

Die Wildform von Santolina neapolitana wird praktisch nur als Saatgut gehandelt. In der Regel findet man die Art dann als "Santolina chamaecyparissus subsp. tomentosa".

Das recht ähnliche Rosmarinblättrige Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia) mit grünem oder grau- bis blaustichig-grünem Laub ist geruchs- und geschmacksintensiver und im Kräutergärten die üblichere Alternative.

Kombinationen mit tief-grünen Koniferen können schöne Kontraste liefern. Statt Fichten wären aber Kiefern die stimmigeren Partner.

Mit dem Zypressen-Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus) werden Hybriden gebildet (Santolina x lindavica), die zwischen den Elternarten vermitteln.

Sehr ähnlich ist die selten verwendete Santolina ericoides, die sich v.a. durch die beblätterten Blütenstiele und die reduzierteren, kräftig grünen Blätter unterscheidet. Noch ähnlicher ist aber Santolina etrusca, dass meist wüchsiger ist und stärker graustichiges Laub aufweist.

Im Küchenkräuter-Beet.

Verwendungshinweise
Santolina neapolitana ist eine sehr gute Möglichkeit, mediterranen Staudenanlagen und trocken-warmen Steppenpflanzungen eine ganzjährig attraktive Struktur zu geben. Man sollte aber auf betont trockene, stickstoffarme und sonnige Bedingungen bestehen. Nur so behält der Habitus die erforderliche Dichte.

Durch die neutrale Blütenfarbe ist es unter Farbgesichtspunkten vielfältiger kombinierbar als das wesentlich häufiger eingesetzte Zypressen-Heiligenkraut, das dafür mit ausgeprägter silbrigem Laub aufwartet.

In Pflanzgefäßen kann sie auch auf Terrassen und Balkonen eingesetzt werden. Der Wurzelballen sollte dann aber nicht durchfrieren.

Die Blütenköpfe sind auch aus der Nähe faszinierende Schönheiten.

Kultur
Die Art benötigt basenreiche, möglichst stickstoffarme und von Trockenheit geplagte, durchlässige Substrate in voller Sonne. In windgeschützen Lagen, auf auch im Winter nicht feuchten Böden, kommt sie unbeschadet über den Winter.

Generell ist die Frühjahrspflanzung zu bevorzugen, um besser ausgereift in den ersten Winter gehen zu können. Humose und nahrhafte Böden mindern dagegen die Winterhärte und lassen den Habitus auseinanderfallen.

Die Wildform ist etwas unzuverlässig, da anfällig für letale Wurzelschäden. Am besten nur Exemplare vegetativ vermehren, die älter als drei Jahre geworden sind.

Wie bei den meisten mediterranen Halbsträuchern ist es erforderlich, dem Schnittregime etwas Aufmerksamkeit zu schenken, um die Form besser zu wahren und v.a. der Vergreisung vorzubeugen. Idealerweise nimmt man nach der Blüte einen leichten Formschnitt vor. Im zeitigen Frühling, kurz vor dem Neuaustrieb, erfolgt ein kräftiger Verjüngungsschnitt um mindestens die Hälfte.

Die Vermehrung ist sehr leicht möglich über ausgereifte, nicht blühende Kopfstecklinge.

Entfernt man die Samenstände nicht, wird man in offenen Kiesflächen Selbstversamung begrüßen dürfen. Samen keimen bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte meist innerhalb von zwei Wochen.

Diese 'Edward Bowles' hat einen hell zitronengelben Sport hervorgebracht, der farblich 'Sulphurea' sehr nahe kommt.

Sorten:
  • Edward Bowles: hell creme-gelblich-weiße Blüten (Handelsstandard)
  • Sulphurea: hell schwefel-gelbe bis zitronen-gelbe Blüten
  • Bilder















    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'



    'Edward Bowles'