Eryngium giganteum // Riesen-Mannstreu, Elfenbeindistel
Beschreibung
Naturstandort von Eryngium giganteum
Der Riesen-Mannstreu kommt vom Kaukasus über den Osten der Türkei bis Iran in Gebirgsstandorten vor.
In Großbritannien und dem Süden Schwedens gilt er als eingebürgerter Neophyt. In Mitteleuropa tritt er gelegentlich und unbeständig neophytisch in der Nähe von Siedlungen auf. In Deutschland wird die Art als in Einbürgerung befindlich eingestuft. Unbeständige Populationen finden sich in wärmebegünstigten Lagen von Bayern, Thüringen und Sachsen.
Die Blütenstände des Riesen-Mannstreus sind architektonische Meisterwerke. Die Kombination mit Veronica longifolia und Hypericum perforatum ist ungewöhnlich, aber ansprechend.
Der Riesen-Mannstreu besiedelt vollsonnige bis licht halbschattige Rasenfluren, Schotterbahnen und südexponierten Gehölzränder.
Die Substrate sind skelettreich-durchlässige, mäßig nahrhafte bis nahrhafte Kalk-Schotterböden mit höherem Feinerdeanteil.
Die Niederschläge sind relativ hoch, so dass die gut drainierenden Substrate frisch sind und nur im Sommer kürzere Trockenstressphasen erleiden.
Die Art ist aufgrund ihrer Kurzlebigkeit auf regelmäßige Bodenverletzungen durch Steinschlag, Erdrutsche oder anthropogene Einflüsse angewiesen.
Im Halbschatten sorgt der Riesen-Mannstreu für ungewöhnliche, wahrlich erhellende Lichtreflexe.
Beschreibung
Der Riesen-Mannstreu ist eine zweijährige (bzw. monocarpe), aufrecht-horstige, bis 70 cm hohe Distel mit grau-grünen bis silbrigen Blättern.
Die Hochblätter um den walzenförmigen Blütenstand sind silbrig und teilweise leicht violett überlaufen. Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte Juni bis Ende Juli.
Die Samenstände verbraunen und sind bis in den Frühwinter hinein durchaus zierend bevor sie zerfallen.
Vor dunklen Hintergründen kommt die Struktur besonders gut zur Geltung.
Verwendungshinweise
Eryngium giganteum ist ein eher selten verwendeter, ausdrucksstarker und auffälliger Mannstreu mit vielen Alleinstellungsmerkmalen. Sein Blütenstand überzeugt weniger aufgrund seiner zurückhaltenden Farbwirkung als vielmehr wegen seiner bizarren Struktur.
Er eignet sich hervorragend für nicht zu trockene bis frische und gerne vor praller Mittagssonne geschützte Felssteppen und Alpinarien.
Ein trockenstressbedingt zwergenhafter Riesen-Mannstreu, in Würde gealtert.
Besonders standortgerecht wirkt die Art in Anlagen mit hohem Anteil offener Kies- bzw. Schotterflächen. Solche Anlagen sind allerdings wegen des hohen Wildkrautaufkommens sehr pflegeintensiv. Praktikabler und ebenfalls sehr schön ist daher meist die Kombination mit niedrigen bis mittelhohen Horstgräsern.
V.a. vor dunklen Hintergründen kommt sie besonders auffällig zur Wirkung.
Wirklich kräftige und eindrucksvolle Exemplare erzielt man aber selten mit Topfware, es sei denn, sie kommt erst im Jahr nach der Pflanzung zur Blüte. Bessere Ergebnisse erzielt man mit an Ort und Stelle versamten oder als Keimlinge verpflanzten Exemplaren.
Eine Komposition wie ein Blumenstrauß mit Wilder Möhre 'Rubra', Mexikanischem Federgras und Iranischem Blumenlauch
Kultur
Eryngium giganteum ist weitgehend winterhart und übersteht sogar in Metallkübeln echte Winterverläufe mit Tiefsttemperaturen von knapp -20 Grad unbeschadet.
Kürzere Trockenphasen üverträgt die Art auf Böden mit hohem Anteil porösen, wasserspeichernden Skelettanteils einigermaßen klaglos. Generell bevorzugt sie aber erstaunlicherweise in jeder Hinsicht stressarme Standorte. Staunässe ist sehr ungünstig.
Der Riesen-Mannstreu ist eine der wenigen Eryngium-Arten, die auch an halbschattigen Standorten befriedigend gedeihen.
Für eine erfolgreiche Selbstversamung darf die Vegetationsstruktur nicht zu dicht sein. Insgesamt ist die At aber ei unzuverlässiger Kantonist. Das liegt insbesodnere daran, dass die Keimrate für eine so kurzlebige Pflanze erstaunlich schlecht ist. Ohne tätige Mithilfe der kompetenten Betreuung besteht in der Regel akute Verlustgefahr.
Auch wer sich zur Sicherheit entscheidet, Samen in Töpfen vorzukultivieren, bekommt keine Erfolgsgrantie. Die Keimung benötigt einen Kälteimpuls (Kaltkeimer).
Riesen-Mannstreu im Verbund u.a. Allium sphaerocephalon,
Goniolimon collinum und
Festuca valesiaca var. glaucantha.
Sorten:
Silver Ghost: wie die Art, aber mit etwas graziler wirkenden, schlankeren und feiner gezahnten Tragblättern
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
zweijährig Staude Blütenstauden/-Kräuter
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horstartig 60-100 cm Höhe
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grünlich-weiß violett
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Juni Juli
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grau-grün silbrig
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Zierwert Frucht |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
zierend/strukturstark
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ungiftig
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken
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vollsonnig sonnig halbschattig
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Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
mäßig kalk-/basenreich ph-neutral (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter kalk-/basenreich
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arme Böden mittlere Böden
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sehr wintermilde Lage frostarme Lage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Asien Zentral-Asien Vord. Orient
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sehr gut Hoch strukturbildender Solitär strukturbildender Gruppen-Solitär verträglich
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Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Steppenpflanzung für Pflanzgefäße geeignet
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Hauptsortiment
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sommergrün
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Felssteppen
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