Iris sibirica // Sibirische Schwertlilie, Wiesen-Schwertlilie
Beschreibung
Naturstandort von Iris sibirica
Die Sibirische Schwertlilie kommt von Mitteleuropa bis in das westliche Sibirien und die Mongolei vor. Im Süden Schwedens und Teilen der USA und Kanadas ist sie eingebürgert.
Iris sibirica besiedelt stickstoffarme, meist wechselfeuchte Feucht- und Nasswiesen.
Im westlichen, atlantisch geprägten Deutschland fehlt die Art bzw. die wenigen Einzelvorkommen sind unbeständig und an menschliche Siedlungen gebunden. In den Mittelgebirgsregionen sind die Vorkommen verstreut, allerdings mit einigen auffälligen Verbreitungszentren.
Insgesamt ist die Art spürbar im Rückgang begriffen und gilt entsprechend als gefährdet.
Mit dem Schlangen-Knöterich entstehen anmutige und gleichzeitig recht glaubwürdige Situationen.
Schwerpunktvorkommen weist die wärmeliebende Sibirische Schwertlilie in Pfeifengraswiesen auf Niedermoorböden und in grundwasserbeeinflussten, wechselfeuchten Auwiesen entlang der großen Ströme auf.
Die Substrate sind mehr oder weniger neutral, die Standorte vollsonnig bis sonnig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (8) Reaktion (6) Stickstoff (2)
'Prussian Blue': weil es so schön war gleich nochmal mit Schlangen-Knöterich. Dazu gesellt sich die Chinesische Trollblume.
Beschreibung
Iris sibirica ist eine sommergrüne, horstige Staude von bis zu 80 cm Höhe. Die langlebigen Horste entwickeln sich durch kurze Ausläufer langsam in die Breite, werden aber nicht flächig. In sehr alten Horsten stirbt das Zentrum ab, wodurch eine ringförmige Struktur entsteht.
Die Blätter sind schmaler als die der meisten anderen Schwertlilien und v.a. auf armen Substraten fast grasartig.
Die Samenstände sind den gesamten Winter hindurch strukturstabil.
Die violett-blauen Blüten erscheinen ab Ende Mai bis Mitte Juni für etwa 1,5 Wochen. Die Blüten der botanischen Art weisen auf den hängenden Blütenblätter einen großen weißlichen Fleck auf, der kontrastreich violett-blau geadert ist. Die schwarz-braunen Samenstände sind über Winter zierend, v.a. im Kontrast mit hellen Samenständen von Gräsern wie der Rasen-Schmiele.
Im Handel befinden sich eine Reihe von Hybridformen mit der osstasiatischen Iris sanguinea, oft ohne dass dies gekennzeichnet wäre (Weiterführendes). Iris sanguinea ist sehr ähnlich, trägt jedoch immer nur zwei, etwas größere Blüten und hat etwas breiteres Laub als Iris sibirica.
Weniger bekannt und selten gehandelt sind bislang noch die Tetrasibtosa-Hybriden, die aus der Kreuzung mit Iris setosa hervorgegangen sind.
Verwendungshinweise
Die Sibirische Schwertlilie ist eine sehr gute Art für naturnahe Feuchtwiesen oder Gewässerränder. Hier kann sie aufgrund des grasartigen Habitus auch bestandsbildend eingesetzt werden, so dass der Anteil an Gräsern reduziert werden kann und ein eindrucksvolles Blütenmeer entsteht. Leider ist die Pracht nur für etwa 10 Tage zu bewundern.
Für naturidentische Anmutungen bieten sich insbesondere Begleiter aus den Brenndoldenwiesen wie Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Kantiger Lauch (Allium angulosum) oder Langblättriger Blauweiderich (Veronica longifolia) an.
Die zahlreichen Zuchtformen werden auch häufig in Zierrabatten verwendet. Ansonsten gibt es keinen zwingenden Grund, Auslesen der botanischen Art vorzuziehen, leider werden diese oft ersatzweise geliefert.
Man muss generell sogar davon ausgehen, dass nicht die Wildart geliefert wird, sondern bestenfalls eine der Wildart relativ ähnliche Sorte.
Sorten/Hybride wie 'Fourfold White' ...
Kultur
In Gartenkultur kommt sie auch mit frischen, niemals austrocknenden Böden zurecht. Dies gilt insbesondere für viele Sorten, wenn Iris-Arten von trockeneren Standorten eingekreuzt wurden.
Auf nahrhaften Substraten wird die licht- und wärmbedürftige Art mit der Zeit von konkurrenzkräftigeren Hochstauden verdrängt.
Auf nicht zu nahrhaften, feuchten bis nassen Böden in möglichst sonnigen Lagen ist sie dagegen durchsetzungsfähig und pflegeleicht. Offensichtliche Hybridformen sollten beser nicht auf nassen Standorten kultiviert werden.
... oder 'Sea Shadows' haben mit der Wildart nur noch entfernte Gemeinsamkeiten.
Sorten:
Blue Burn: hell violett-blaue Blüte
Blue Burgee: violett-blau, späte Blüte Juni/Juli
Caesar: violett-blau, ähnlich der botanischen Art
Caesars Brother: tief blau, fast ohne Violettanteile, sehr vitale Sorte
Elfe: blau-violett, frühe Blüte ab Anfang Mai
Ewen: weinrot mit heller Zeichnung auf den unteren Kronblättern
Fourfold White: weiße Blüte mit gelblichem Grund
Libelle: tief-blaue, weiß und gelb gezeichnete Blüten, fast ohne Violettanteil
Marshmallow Frosting: weiße, am Grund leicht grünlich-gelb überlaufen, Blüte im Juni, vital, bis 70 cm hoch
My Love: blass blau-violette Blüte mit weiß-gelblicher Zeichnung
Prussian Blue: tief violett-blau mit sehr kleinem weißen Fleck
Sea Shadows: hell violett-blau
Superba: veilchenblau
White Horse: reinweiße Blüte im Juni, hochwüchsig (bis 100 cm)
White Swirl: weiße, trichterförmige Blüten