Eurybia spectabilis (Aster spectabilis) // Küsten-Aster, Prächtige Aster
Beschreibung
Naturstandort von Eurybia spectabilis
Die Küsten-Aster macht ihrem Namen Ehre und kommt vorrangig entlang der US-amerikanischen Atlantikküste von Alabama und Georgia im Süden bis an die Kanadische Grenze im Norden vor.
Die Küsten-Aster ist auch in der Natur standörtlich variabel und funktioniert am sonnigen Gehölzrand sehr gut.
Sie steigt von den Küstenlinien bis in knapp 1.000 m Höhe im Hinterland auf. Charakteristische Habitate sind die mit lockeren Eichen-Kiefernwäldern bestandenen, alten Küstendünen. Deren kalkreichen Sandböden sind oberflächlich humos angereichert. Sie dringt aber auch in die gehölzfreien Übergangszonen von den Weißdünen zu den Graudünen ein.
Eurybia spectabilis stellt sich zudem auf leichten, meist basenreichen Lehmböden oder auf Schottersubstraten ein und besiedelt auch Kahlschlagsfluren, ältere Ackerbrachen oder Ruderalfluren z.B. entlang von Straßenböschungen. Sie gilt trotz dieser standörtlichen Bandbreite in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes als im Bestand gefährdet.
Formvollendete Asternblüten.
Beschreibung
Eurybia spectabilis ist eine sommergrüne, durch Rhizomausläufer in die Breite drängende Staude. Sie wuchert aber nicht und erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm.
Die doldentraubigen Blütenstände mit den blau-violetten Zungenblüten und den gelben Röhrenblüten erscheinen ab Anfang September. Ab etwa Mitte Oktober werden die typischen Pappusfrüchte angesetzt, die einen dezenten Winterschmuck abgeben.
Mit der häufiger verwendeten Herzblatt-Aster (Eurybia macrophylla) werden auch am Naturstandort Hybriden gebildet. Diese werden in Europa als "Aster x herveyi" gehandelt.
Verwendungshinweise
Die Küsten-Aster ist ein eher seltener Gast in europäischen Gärten, ist im Versandhandel aber mit etwas Engagement erhältlich. In den meisten Fällen wird man auf handelsüblichere Alternativen wie die oben schon erwähnte, der Küsten-Aster optisch sehr nahestehende Aster x herveyi zurückgreifen.
Die Blüten bieten bei genauer Betrachtung ein feines Farbspiel von zartem Hellblau zu einem rosa getönten Grau-Weiß im Abblühen.
Dennoch hat Eurybia spectabilis einen natürlichen, luftigen und doch blütenreichen Habitus zu bieten, der den botanisch interessierten Gärtner mit Liebe zu interessanten Details zur Verwendung motiviert.
Das Schöne dabei ist, dass diese Aster im mäßig trockenen Halbschatten und sogar in licht absonnigen Situationen gut funktioniert und nach der Etablierung auch dem mäßigen Wurzeldruck von Großgehölzen zu trotzen weiß. Für solche Standorte ist die Auswahl an Alternativen bekanntlich eingeschränkt.
Entsprechend bietet sie sich als herbstlicher Aspektbildner im absonnigen bis sonnigen Gehölzrand oder unter lichten Baumbeständen an. Sie lässt sich hier mit robusten Gräsern wie dem Wald-Reitgras (Calamagrostis arundinacea) und z.B. den weiß blühenden Verwandten wie der Herbstaster (Eurybia divaricata) kombiniert werden.
Am Ende der Blütezeit sind praktisch alle Blüten weißlich blau-violett.
Kultur
Die Küsten-Aster ist eine robuste, zuverlässige Staude. Sie kann auch unter schwierigen Bedingungen im mäßig trockenen, lichten Schatten von Gehölzen und Gebäuden eingesetzt werden. Neupflanzungen benötigen hier im ersten Sommer natürlich Unterstützung in Form von Bewässerung in Trockenperioden.
An weniger stressbetonten Standorten ist der Wuchs und der Blütenansatz üppiger, die Standfestigkeit bleibt jedoch befriedigend.
Es werden basenreichere, durch hohe Skelettanteile aus Sand, Kies oder Schotter lockere Substrate bevorzugt.
Wo offene, wenig durchwurzelte Bodenstellen vorhanden sind, kommt es auch zur Selbstversamung. Saatgut keimt in der Regel allzeit rasch. Wenn innerhalb eines Monats keine Sämlinge auflaufen, hilft oft ein etwa dreiwöchiger Kälteimpuls.
Sorten:
JS Macho Blue: blass blau-violette, etwas breitere Zungenblüten (handelsüblich)