Eryngium yuccifolium // Palmlilien-Mannstreu
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Familie |
Apiaceae, Doldengewächse
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Pflanzen pro qm |
10.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Eryngium yuccifolium
Der Palmlilien-Mannstreu stammt aus den zentralen und östlichen US-Präriestaaten und wächst hier in verschiedenen Ausprägungen der Prärien und in grundwasserfernen Sandfluren.
Die Standorte sind (voll-)sonnig, die (kalk-)skelettreichen Substrate sehr arm bis mäßig nahrhaft und basenreich.
Die Wasserversorgung ist trocken bis mäßig trocken. Sommerliche Trockenphasen werden mit Hilfe einer tiefreichenden Pfahlwurzel problemlos überstanden.
In Kiesgärten passt sich Eryngium yuccifolium sehr stimmig ein. Hier blüht sie gemeinsam mit Lomelosia caucasica
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Beschreibung
Eryngium yuccifolium ist eine sommergrüne, streng horstige, eher kurzlebige Staude. Sie erreicht am Naturstandort Wuchshöhen von 150 (180) cm. In Mitteleuropa bleibt sie je nach Standortbedingung mit 60 bis 150 cm meist etwas zierlicher.
Kennzeichnend ist der auffällige, bläulich grau-grüne Farbton des Laubes, der sich aber nur an vollsonnigen Standorten zeigt. Vor dem Blütenansatz ist das Laub generell frisch-grün. Die Blätter erinnern etwas an die der bekannten Palmlilie (Yucca filamentosa).
Die kugeligen Blütenstände sind grau-weiß, oft mit einem leichten Grünstich. Sie erscheinen ab Anfang Juli, die Samenstände sind bis in den Winter hinein zierend.
In relativ frischen Hochstaudenfluren ist Eryngium yuccifolium keineswegs deplaziert. Im Hintergrund steht Agastache 'Blue Fortune'
Verwendungshinweise
Eryngium yuccifolium ist eine charakterstarke Erscheinung, mit der sich klare, dennoch nicht aufdringliche und sehr dauerhafte Farbkontraste verwirklichen lassen. Bei älteren Exemplaren überzeugt auch der architektonisch anmutende Aufbau der Blütenstände. Vor dunkleren oder zumindest ruhigen Hintergründen ist die Wirkung am auffälligsten.
In Mitteleuropa wird sie selten eingesetzt. Bei allem Lob darf man nicht verschweigen, dass Eryngium yuccifolium blühfaul ist. Wo sie alle zwei Jahre zur Blüte kommt, darf man schon zufrieden sein. Will man jährlich blühende Exemplare sehen, muss man entsprechend individuenreicher planen.
V.a. in steppenartigen Anlagen unterstützt sie ein trocken-warmes Erscheinungsbild, kann aber genausogut in trockeneren bis leicht frischen Staudenanlagen eingesetzt werden.
Distel-Dreierlei mit Cirsium eriophorum und
Echinops sphaerocephalus.
Kultur
Solange der Palmlilien-Mannstreu keinem Schattendruck ausgesetzt ist, ist er pflegeleicht. Etablierte Exemplare lassen sich aufgrund der tiefreichenden Pfahlwurzel allerdings schlecht verpflanzen. In Anbetracht der Kurzlebigkeit wird man aber auch kaum in die Verlegenheit kommen, dies tun zu müssen.
Nach der Etablierung übersteht er in Mitteleuropa sommerliche Trockenphasen klaglos, leidet aber auf gut drainierten Substraten auch nicht unter den im Vergleich zum Naturstandort meist höheren Jahresniederschlägen.
Ideal sind lockere, tiefgründige Schotter oder auch reine Sandböden ohne nennenswerte Humus- und Feinerdeanteile. Stickstoffarmut wirkt sich nicht erkennbar auf die Wuchsfreude aus, selbst auf ärmsten, trockenen Sandböden werden 180 cm Höhe bei vollkommener Standfestigkeit erreicht. Dagegen führt schon leichte Bodenverdichtung zu kümmerlichen Exemplaren.
Möglichst vollsonnige Standorte bieten sich an. Wenn sich der Graustich des Laubes gut ausbilden soll, sollten höchstens die Morgen- und Abendstunden etwas verschattet sein.
Erfrischend naturalistischer Einsatz in einer Magerwiese im schönen Kontrast mit den dunklen Samenständen von Echinacea pallida.
Der Palmlilien-Mannstreu entwickelt sich zügig und erreicht aus dem Stand seine Endhöhe. Die erste Blüte ist meist auch schon die hochwüchsigste und eindrucksvollste. Die Vitalität lässt in den Folgejahren deutlich nach. Meist fällt die Blüte im Jahr nach der ersten Vollblüte ganz aus und nach 4-5 Jahren erlischt das Lebenslicht gänzlich.
Auf stickstoffreichen Böden (und in verschatteten Situationen) neigt die Art zu mastigem Wuchs und verliert an Standfestigkeit. Sie verliert unter diesen Bedingungen deutlich an Reiz.
Bei ausreichend offenen Bodenstellen und geringem Konkurrenzdruck kommt es gelegentlich zur Selbstversamung. Es reicht aber praktisch nie, um einen Bestand eigenständig länger zu erhalten.
Bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad kommen die Samen innerhalb von zwei bis vier Wochen zur Keimung. Ein Kälteimpuls ist nicht erforderlich.