Festuca glauca // Blau-Schwingel
Beschreibung
Naturstandort von Festuca glauca
Der Blau-Schwingel hat sein Hauptverbreitungsgebiet in ganz Frankreich bis in den Norden der Iberischen Halbinsel. In der Schweiz und in Italien ist er selten.
Hochsommerlicher Altbestand im sonnig-warmen Alpinarium.
Festuca glauca steigt von den Tieflagen bis in etwa 1.000 m Höhe auf. Es werden meist orchideenreiche, (voll-)sonnige Halbtrockenrasen und Trockenrasen auf südorientierten Schotter- und Felshängen, flachgründige Felsbänder und Felsköpfe besiedelt. Die Standorte sind stark wärmebegünstigt bis hitzeanfällig.
Die humusarmen, sandigen oder schottrigen Rohböden sind meist mäßig nahrhaft und reagieren schwach sauer bis alkalisch. Der Trockenstress ist aufgrund vergleichsweise stetiger Sommerniederschläge eher mäßig denn ausgeprägt.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (8) Temperatur (9) Kontinentalität (1) Feuchte (4) Reaktion (6) Stickstoff (5)
Die Blüte kann durchaus ansehnlich sein, die Samenstände sind aber kurzlebig.
Beschreibung
Festuca glauca ist ein wintergrünes, horstig wachsendes Gras. Die schlanken Blätter sind ausgeprägt blau-grau gefärbt.
Die Art erreicht im Blattschopf Wuchshöhen von etwa 20-30 cm. Die leicht bogig überhängenden, dichten Blütenrispen können bis zu 40 cm Höhe erreichen. Die Blütezeit reicht von Mitte Mai bis Mitte Juni. Die Samenstände lösen sich meist bis zum Herbst auf.
Sehr ähnlich bzw. ohne vertiefte botanische Kenntnisse nicht zu unterscheiden ist Festuca cinerea, dem es zuweilen auch als Unterart zugeordnet wird.
Verwendungshinweise
Festuca glauca überzeugt mit zuverlässig blau-grauer Laubfärbung und gedrungenem Wuchs.
Die Samenstände bleiben recht locker, sind aber über den winter haltbar und zierend. Die schöne winterliche Laubfärbung kommt unter den strohigen Sahmenständen gut zur Geltung.
Wer dichtere, winterzierende Samenstände sucht, findet in der sehr ähnlichen Festuca valesiaca var. glaucantha eine attraktive Alternative. Diese ist im Erscheinungsbild allerdings ziemlich variabel und versamt sich zudem etwas aufdringlich. Sie kommt v.a. für großflächige, rasige Bestände in Frage.
Festuca glauca muss bevorzugt werden, wenn feinteilige Fels- und Steppenrasen, Kiesgärten oder Dachbegrünungen in Kombination mit zarten Partnerstauden geplant sind.
In natürlichen Halbtrockenrasen ist Festuca glauca mit einigen bekannten oder zumindest sehr gartenwürdigen Arten wie z.B. Galatella sedifolia,
Iris lutescens,
Iris pallida,
Stachys germanica,
Dianthus plumarius,
Lobularia maritima oder
Ruta montana vergesellschaftet.
Jugendliche Exemplare zusammen mit Triteleia laxa und
Melampyrum arvense.
Im Versandhandel kann man mit etwas Engagement Topfware beziehen. Auslesen wie 'Azurit' oder 'Elijah Blue' werden gelegentlich Festuca glauca zugeordnet, gelten aber überwiegend als Auslesen von Festuca cinerea. Wer zuverlässig die reine Art beziehen möchte, greift am bBesten auf Saatgut renommierter Fachhändler zurück.
Kultur
Festuca glauca ist auf sonnigen, gut drainierenden Sand-, Schotter und leichten Lehmböden zuverlässig zu kultivieren und ausreichend winterhart.
Die Stickstoffversorgung kann sehr gering bis mäßig sein. Auf reichen, wohlmöglich frischen Böden ist die Art kurzlebiger und wächst weniger kompakt.
Mitteleuropäische Sommer stellen den Blau-Schwingel auch auf reinen, flachgründigen Böden nicht vor erkennbare Probleme. Das größte Ausfallrisiko sind verschattende Nachbarn.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Selbstversamung ist selten und wenn dann nur moderat zu beobachten.
Die Samenstände sind luftig, aber elegant.
Sorten:
Intense Blue: wie beschrieben, evtl. etwas grau-blauer im Laub
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Zierwert Frucht |
Staude Gras
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horstartig 15-30 cm Höhe
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Juni
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blau-grün grau-grün
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zierend/strukturstark
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig
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unbedeutend
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trocken mäßig trocken frisch gut drainiert sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer salzhaltig (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm poröser Schotter keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Einsatzbereich |
sehr arme Böden arme Böden mittlere Böden
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frostfreie Lage sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Tiefland Mittelgebirge (montan) Südeuropa Hügelland (collin)
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gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze strukturbildende Matrixpflanze verträglich
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Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Heidegarten Steppenpflanzung für Pflanzgefäße geeignet Gründächer Substratstärke 8-15 cm Substratstärke über 15 cm
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Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Nebensortiment
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winter-/immergrün
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Alpinum Felssteppen Steppen Heiden
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