Centaurea atropurpurea // Purpur-Flockenblume

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Centaurea atropurpurea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Centaurea atropurpurea

Die Purpur-Flockenblume ist ein Endemit der griechischen Kykladen-Inseln im Süden der Ägäis zwischen der Peloponnes im Westen, Kreta im Süden und dem türkischen Festland im Osten.

Die Inselgebirge ragen vielerorts über 2.000 m über der Meeresspiegel auf, die höchsten Bergspitzen erreichen fast 3.000 m. Oberhalb von 1.000 m üNN treten winterliche Fröste auf, die oberhalb von 2.000 m in durchaus ernsthafte Winterverläufe münden können.

Niederschläge fallen fast ausschließlich im Winterhalbjahr. Die Hochsommermonate sind dagegen in der Regel niederschlagsfrei.



Centaurea atropurpurea ist eine anmutige Erscheinung, die mit ihrer Blütenfarbe unter den Flockenblumen etwas Besonderes ist.

Centaurea atropurpurea besiedelt (voll-)sonnige Steil- und Schotterhänge, Felsspalten großer Felsköpfe, Felssteppen und teilweise bewegte Schuttfluren. Sekundär stellt sie sich auch in Natursteinmauern ein.

Die lockeren, rohen Mineralböden sind basen-/kalkreich und stickstoffarm bis mäßig stickstoffreich. Der Wurzelraum kann in Felsspalten beengt sein, reicht jedoch meist in größere Tiefen.

Während der Winter- und Frühlingsmonate sorgen Niederschläge bzw. Schmelzwasserströme für frische Bedingungen. Bis zum Hochsommer nimmt der Trockenstress aber kontinuierlich zu.

Beschreibung
Centaurea atropurpurea ist eine streng horstige, sommergrüne bzw. mit einer wintergrünen Rosette überdauernde Staude. Sie erreicht auf guten Standorten Wuchshöhen von bis zu 160 cm. Unter ausgeprägtem Trockenstress bleibt sie mit etwa 100 cm Höhe niedriger.

Ab der zweiten Junihälfte öffnen sich die ersten bräunlich-purpur-roten Blüten. Gegen Ende Juli verblühen die letzten Blüten. Der rundliche Blütenkelch zeigt ein im Detail ansehnliches Netzmuster. Der Effekt entsteht durch die dunkel-braune Färbung der Kelchblätter und ihrem auffälligen, hell-beige gezahnten Blattrand.

Das grüne, etwas graustichige Laub ist einfach fiederspaltig.

Verwendungshinweise
Centaurea atropurpurea wird selten eingesetzt, was ihren Qualitäten nicht ausreichend gerecht wird.

Das gedeckte Braun-Rot der Blüten hat sicherlich eine eingeschränkte Fernwirkung. Dafür entfalten die locker-steifen Blütenstände eine schöne grafische Struktur, die insbesondere vor hellen Fassaden gut wahrnehmbar ist.

Aus der Nähe wird sich das aufmerksame Auge zudem an den kugelrunden Blütenknospen mit dem ausgeprägten Netzmuster erfreuen. Die Samenstände sind außerdem noch bis in den Winter hinein strukturstabil und relativ zierend.

Sie bietet sich zur Verwendung insbesondere in steppenartigen Situationen im Verbund mit höheren Ziergräsern an. Zeitgleich blüht z.B. Stipa pulcherrima und Stipa capillata.

Im Versandhandel ist die Art relativ zuverlässig zu beziehen.



Dem Blütenkelch gebührt gesonderte Aufmerksamkeit.

Kultur
Centaurea atropurpurea ist überraschend winterhart und trotzt auf gut drainierten, humusarmen Mineralböden auch kräftigen mitteleuropäischen Tieflandwintern ohne mit der Wimper zu zucken.

Gefährlicher als tiefe Frostgrade sind winterfeuchte Standorte, die zu Fäulnis am Wurzelwerk führen.

An die Bodeneigenschaften werden insgesamt wenig Ansprüche gestellt. Auf tiefgründigen, reinen Sand-, Schotter- oder skelettreich-luftigen Lehmböden mit guter Basen-/Kalkversorgung und geringeren bis mäßigen Stickstoffgehalten fühlt sich die Art sehr wohl.

Mitteleuropäische Trockenperioden können eine etablierte Purpur-Flockenblume auf tiefgründigen Standorten nicht schrecken, sondern tragen im Verbund mit sonnig-warmen bis heißen Standorten eher zum Wohlbefinden bei.

Die Vermehrung aus Saatgut ist problemlos möglich. Bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchte laufen die Samen innerhalb von zwei bis sechs Wochen auf. Ein Kälteimpuls ist nicht erforderlich.



Sehr kräftiges Exemplar auf reinem, relativ armen Sand.

Bilder