Allium cernuum // Nickender Lauch

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 150.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Allium cernuum

Der Nickende Lauch hat in Nordamerika zwei Hauptverbreitungskorridore. Der westliche Korridor reicht vom Norden Mexicos bis in den Nordwesten Kanadas. Das zweite Gebiet erstreckt sich südlich der Großen Seen über die Appalachen bis fast an die Atlantikküste.

Allium cernuum fehlt im Tiefland weitgehend und tritt vorwiegend in submontanen bis alpinen Höhenlagen auf. V.a. auf den Inseln der Großen Seen gibt es aber auch Tieflandpopulationen.

 Allium cernuum ist unverkennbar. Hier steht 'Hidcote' vor der versamungsfreudigen, dennoch empfehlenswerten Festuca valesiaca var. glaucantha.

Er besiedelt vollsonnige bis licht halbschattige Lichtungen in Bergwäldern, Wiesen und Weiden an Berghängen, Prärien im Hochland oder auch steile Schotter- und Felshänge. Auch hochgelegene Kiesbänke der Gebirgsflüsse werden okkupiert.

Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch. Im Frühjahr können auch Sickerwasserströme auftreten und im Hochsommer zeitweise Trockenstress einsetzen.

Die feinerdereichen Skelettböden sind mäßig nahrhaft und reagieren neutral bis stark alkalisch.

Beschreibung
Der Nickende Lauch ist ein sommergrüner, in milden Wintern auch wintergrüner Zwiebelgeophyt. Durch die zuverlässige Bildung von Tochterzwiebeln entstehen kleine Horste, die in Blüte etwa 20 bis 25 cm Höhe erreichen.

Das grasartige Laub ist grün und bleibt bis zum Herbst vital.

Die zart-rosa bis kräftig rosa, manchmal auch violett-rosa oder fast weißen, glockenförmigen Einzelblüten stehen in nickenden Blütenständen. Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Juni bis Mitte Juli.

 Sich wie Schwanenhälse aufrichtende Blütenstiele sind im Reich der Lauche nicht ungewöhnlich. Aber nur bei ganz wenigen hängt dann auch der Blütenstand.

Die gesamte Pflanze verströmt bei Verletzungen einen kräftigen Knoblauchgeruch. Sämtliche Teile können roh oder gekocht wie Knoblauch zum Würzen von Speisen verwendet werden. Vom Verzehr großer Mengen wird aber aufgrund der Konzentration von Sulfiden abgeraten.

Aufgrund der nickenden Blüten ist Allium cernuum unter den Zierlauchen sehr klar abgegrenzt. Nickende Knospen hat noch Allium nutans, die reife Blüte steht aber aufrecht. Vom Duktus am nächsten kommt ihm Allium cyathophorum. Bei diesem hängen die Einzelblüten, der Blütenstand als ganzes steht jedoch aufrecht.

Verwendungshinweise
Allium cernuum ist einer der atttraktivsten sommerblühenden Zierlauche mit einem unverkennbar eigenständigen Erscheinungsbild durch die nickenden, leuchtenden Blütenstände.

Er wird derzeit noch selten eingesetzt, was sich aber ändern sollte. Er passt sehr schön in kleinen oder größeren Clustern zwischen niedrigere Ziergräser in steppenartige Anlagen oder zwischen zarte Halbsträucher in mediterranen Felsheiden.

Auch im Vordergrund von Kiesgärten oder klassischen Staudenpflanzungen ist er eine Bereicherung.

Im Versandhandel sind sowohl Zwiebeln zur Herbstpflanzung als auch Saatgut zuverlässig erhältlich. Saatgut kann direkt nach der Samenreife im Spätsommer gesäät werden und keimt dann innerhalb von zwei bis vier Wochen.

Allium cernuum in einer Matrix aus Goniolimon collinum in blühender Begleitung von Triteleia laxa.

Kultur/Pflege von Allium cernuum

Allium cernuum ist robust und zuverlässig sowie vollkommen winterhart.

Er toleriert ein sehr breites Spektrum an Standortbedingungen. Ideal sind lehmige oder etwas humose Sandböden, sandige oder schottrige Lehmböden und feinerdereiche/humose Schottersubstrate, allesamt lieber basenreich denn sauer reagierend. Es werden aber auch reine Sandböden klaglos akzeptiert.

Harter, fortwährender Trockenstress wird überlebt, deutlich angenehmer sind aber mäßig trockene bis dauerhaft frische Bedingungen. Echte Hitzestandorte z.B. vor windgeschützten, dunklen Südfassaden sind suboptimal.

Die Art kommt auch auf stickstoffarmen Böden zuverlässig zur Blüte. Lässt die Blühfreude dann doch nach, hilft entweder eine Kopfdüngung im zeitigen Frühling oder die Teilung zu dicht stehender Gruppen im Herbst.

Die Vermehrung erfolgt sowohl durch Tochterzwiebeln als auch durch Versamung. Selbstversamung ist in Mitteleuropa aber kein nennenswerter Faktor.

Die Samen benötigen keinen Kälteimpuls, der Keimungsprozess zieht sich aber bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad über einige Wochen hin. Hilfreich ist eine leichte Scarifizierung der Samen z.B. mit Hilfe von scharfkantigem Sand.

Sorten:
  • Hidcote: leuchtende, etwas violettstichige, tief rosa Blüten, etwas kräftiger als die Normalform, daher gelegentlich auch als Allium cernuum f. major bezeichnet, prämiert mit dem Award of Garden Merit (handelsüblich)
  • Purple King: 40-50 cm hoch, etwas dunkleres Purpur als 'Hidcote'
  • White Master: 50-60 cm hoch, rein weiße Blüte
  • Bilder






    'Hidcote'



    'Hidcote'



    'Hidcote'



    'Hidcote'