Muscari aucheri // Aucher-Traubenhyazinthe
Beschreibung
Naturstandort von Muscari aucheri
Die Aucher-Traubenhyazinthe stammt aus den zentralen Bergregionen der Türkei. Sie wächst hier in montanen bis alpinen Höhenlagen.
Das Verbreitungsgebiet ist von trocken-warmen Sommern und kalten, schneereichen Wintern bestimmt.
'Ocean Magic' zusammen mit der knapp zwei Wochen früher aufblühenden - aber nur wenig früher abblühenden - Muscari latifolium.
Muscari aucheri wächst in alpinen Magerrasen, Schotterfluren und an felsigen Hängen. Die humusarmen Mineralböden sind basen- und meist kalkreich. Sie reagieren stark alkalisch bis neutral. Die Stickstoffversorgung ist mäßig.
Muscari aucheri benötigt (voll-)sonnige Standorte. Während der Schneeschmelze sind die gut drainierenden Böden sickerfrisch und trocknen bis zum Frühsommer zusehends ab.
Beschreibung
Muscari aucheri ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Die Wildart erreicht in Blüte Wuchshöhen von etwa 10 bis 15 cm.
Die Blütenstände mit den dichtan dicht stehenden, glockenförmigen Einzelblüten sind dezent zweifarbig und öffnen sich von unten nach oben. Geöffnete Blüten sind von einem tiefen, reinen Blau mit einem schmalen weißen Blütenrand. Die älteren Knospen sind nachtblau während die jüngsten Knospen an der Spitze ein leichtendes Mittelblau zeigen.
Die für einen Frühlingsgeophyten relativ ausdauernde Blütezeit reicht bei den meisten Sorten von Mitte April bis Anfang Mai. Sie gehören damit zu den etwas späteren Muscaris. An die Blühausdauer einer Muscari latifolium reicht Muscari aucheri aber nicht heran. Dafür sind die Samenstände ansehnlich und mit ihrem frischen Grün noch bis etwa Ende Juni eine interessante, jedenfalls nicht störende Struktur.
Die zwei bis drei Laubblätter sind relativ breit mit einer deutllichen Schiffchenform. Sie stehen in einer grundständigen Rosette und schimmern v.a. oberseits etwas bläulich grau-grün.
'Blue Magic' erzeugt ein leuchtendes, reines Blau.
Die Wildform wird nicht gehandelt und praktisch nicht kultiviert. Es gibt einige Hybriden, die im Handel nach Muscari aucheri benannt werden. Soweit es sich dabei um kompakte blühende Formen mit steifem, breiterem Blattwerk handelt, folgen wir an dieser Stelle dieser Zuordnung. Es wäre aber ebenso gerechtfertigt, diese Sorten ganz allgemein den Muscari-Hybriden beizustellen.
Bei den gehandelten Hybridformen dürfte insbesondere bei den betont zweifarbigen Sorten die eindrucksvolle Muscari latifolium eine Rolle als Elternart spielen und auch Muscari azureum wird an der einen oder anderen Stelle eingekreuzt sein.
Verwendungshinweise
Von Muscari aucheri ist mit 'Ocean Magic' eine wirklich ansprechende und auch optisch klar eigenständige Sorte im Umlauf.
Diese verbindet die generellen Vorteile der Traubenhyazinthen - unkomplizierte Kultur und willige Selbstvermehrung sowie ausgedehnte Blütenphase - mit einer ästhetisch interessanten Variation des Muscari-Themas.
Wie eigentlich alle Traubenhyazinthen kann der Einsatz unbegrenzt vielfältig erfolgen. Sie kommt in romantischen ländlichen Gärten, als Frühlingsbote in Staudenbeeten aller Art, in naturhaft-wiesenartigen Situationen, in Pflanzgefäßen oder Alpinarien gleichermaßen stimmig zur Geltung.
Die Farbverläufe bei 'Ocean Magic' suchen in der Welt der Muscari ihresgleichen.
Kultur
Muscari aucheri funktioniert in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen auf allen nicht zu humosen und nicht zu schweren oder verdichteten Böden vollkommen zuverlässig.
Sehr angenehm sind ihr sommerwarme, sommertrockene Böden. Ganzjährig frische oder gar feuchte Böden sind suboptimal.
Die Winterhärte ist überall vollkommen ausreichend.
Auf günstigen Standorten entstehen durch Tochterknollen und auch aus Selbstversamung oft größere Bestände.
Mit etwas gutem Willen kann man den Samenständen von 'Ocean Magic' durchaus einen Zierwert zusprechen. Auch hierin unterscheidet sie sich von ihren Verwandten.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt in lückigen Pflanzungen sehr willig von selbst. Will man dennoch eigenhändig tätig werden, nimmt man am besten die Aussaat im Spätsommer/Frühherbst in ein gut durchlässiges, aber auch wasserspeicherndes Lehm-Sand-Gemisch mit etwas Humusanteilen nach den Regeln für Kaltkeimer vor.
Die Samen werden am idealerweise 3-5 cm mit Substrat bedeckt. Die jungen Zwiebeln müssen sich dann nicht in ihren ersten beiden Lebensjahren mühsam selbst in die Tiefe ziehen. Es erweist sich oft als günstig, Samen vor der Aussaat über Nacht in Wasser einzuweichen. Man kann auch etwas Seife hinzugeben, um die Wasseraufnahme zu erleichtern.
Die Keimung erfolgt etwas unregelmäßig, aber sehr zahlreich im nächsten Frühling. Die Keimlinge werden nicht pikiert, sondern einfach zwei Jahre im Saattopf belassen.
Sorten:
Blue Magic: hell-blau austreibender Blütenstand, später gleitender Farbverlauf von Nachtblau an der Basis zu Hellblau an der Spitze
Ocean Magic: türkis-grün austreibender Blütenstand, dann dreifarbig mit dunkel-blauen Blüten, grau-himmel-blauen Knospen und weißen Knospen an der Spitze des Blütenstandes
White Beauty: rein-weiße Blüte
White Magic: blass créme-gelb austreibender Blütenstand, später rein-weiß mitblass créme-gelber Spitze