Naturstandort von Cyperus prolifer
Das Zwerg-Zyperngras kommt vom Ostkap Südafrikas etwa 150 km südlich von Durban entlang der tropischen Küstenregionen Ostafrikas bis an das Horn von Afrika vor. Auch auf Madagaskar ist es heimisch. In Florida und Kalifornien ist es neophytisch eingebürgert.
Schöner Bestand am Teichrand, bei dem man die neu entstehenden Triebe gut erkennen kann.
Cyperus prolifer steigt vom Meeresniveau kaum über 500 m Höhe auf. Das Verbreitungsgebiet ist frostfrei und von mehr oder weniger ausgeprägten sommerlichen Niederschlägen geprägt.
Es besiedelt die sumpfigen Ufer von stehenden und langsam fließenden Gewässern. Mitunter bildet es vom Uferrand vordringend auch auf der Wasseroberfläche treibend dichte Schwingrasen. Die Wasserversorgung ist entsprechend nass bis feucht, kann aber auch ausgeprägt schwankend sein. Trockenstress tritt jedoch niemals ein. Die Standorte sind (voll-)sonnig und mäßig bis gut nährstoffversorgt.
Cyperus prolifer muss nicht unbedingt feucht stehen und ist hier ökologisch nicht besonders stimmig mit Fynbos-Vertretern vergesellschaftet.
Beschreibung: Das Zwerg-Zyperngras ist ein kaum frosthartes, immergrünes Gras. Es bildet durch oberflächlich kriechende Rhizome mit der Zeit dichte, flächige Bestände. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist aber eher gering, sodass man es nicht als wuchernd bezeichnen kann.
Es erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 60 cm. In den Tropen sollen unter optimalen Bedingungen auch 120 cm möglich sein.
Die im Querschnitt ausgeprägt dreieckigen Stengel tragen nur unauffälliges, auf rötlich-braune Blattscheiden am Grunde der Stengel reduziertes Blattwerk. Die Assimilation erfolgt über die Stengel sowie über die frisch-grünen Blütenstände.
In Europa wird die Topfkultur überwiegen. Dieses Exemplar steht zu schattig und die Standfestigkeit hat gelitten.
Das Erscheinungsbild erinnert im Austrieb zunächst an eine Zwergform der bekannten und zeitweise als Zimmerpflanze sehr beliebten
Cyperus alternifolius. Mit ausgereiften Blütenständen nimmt dagegen die optische Nähe zum berühmten
Echten Papyrus deutlich zu.
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Verwendungshinweise: Cyperus prolifer kann im Versandhandel und auch immer mal wieder als saisonales Gelegenheitsangebot in Bau- und Gartencentern erworben werden.
Es bietet sich als minimalistisches Dekoelement für kleinere bis mittlere Sumpfgefäße auf Balkonen und Terrassen an und kann z.B. auf einem hochwertigen Holztisch sehr stilvoll wirken.
Wer Platz für etwas größere Gefäße hat, kann auch verspieltere Kombinationen z.B. mit halb schwimmenden, tropischen Sumpfpflanzen wie der
Dickstieligen Wasserhyazinthe wählen.
In weitgehend frostfreien Wintergärten kann auch eine Auspflanzung am Teichufer erfolgen. Im Freiland ist das nach den Eisheiligen ebenfalls möglich, hier müssen aber vor den ersten Nachtfrösten zumindest einige Bulte zur Überwinterung geborgen werden.
Im Freiland sorgt Cyperus prolifer zweifellos für eine besondere exotische Note, die man z.B. mit dem
Herzblättriges Hechtkraut als Begleiter noch betonen kann.
Man sieht das Zwerg-Zyperngras tatsächlich öfter oberhalb der eigentlichen Sumpfzone und kaum einmal im Flachwasserbereich stehen.
Kultur: Die Art sollte besser keinem Frost ausgesetzt werden. Schon ab 1-2 Grad unter Null kommt es zu irreversiblen Schäden an der Blattstruktur. Solange jedoch die Rhizome z.B. durch eine Wasserdecke vor Frost geschützt sind, wird ein Neuaustrieb erfolgen.
Den Effekt kann man im Freiland aber nur begrenzt nutzbar machen, da die Standorte im Sommer idealerweise gar nicht oder nur 10 bis 20 cm überflutet werden. Im Winter könnte man aber die Überstauungshöhe verdoppeln und würde so in wintermilden Regionen einen meist ausreichenden Frostschutz erreichen.
Cyperus prolifer ist sehr lichtbedürftig. Entweder man gönnt ihm gleich einen vollsonnigen Standort oder sorgt zumindest für möglichst viele Stunden pralle Mittagssonne. Schon in halbschattigen Lagen bilden die Stengel zu wenig Festigungsgewebe aus und biegen sich überhängend zur Seite.
Ideal sind wechselnasse Bedingungen, in denen sich flach überstaute Phasen mit nur frischen Phasen, in denen Sauerstoff in den Wurzelhorizont eindringt und durch Oxidation Nährstoffe verfügbar macht, abwechseln. Das Zwergzyperngras könnte aber auch dauerhaft flach überstaut oder dauerhaft frisch kultiviert werden.
Der Nährstoffbedarf ist geringer als bei den großen Verwandten. Im Topf reichen monatliche Düngergaben in Form von üblichen Düngestäbchen vollkommen aus.
An die Bodeneigenschaften werden kaum Ansprüche gestellt. Selbst reiner Sand oder Kies kommt in Frage, wenn er staufeucht gehalten werden kann. Die Bodenreaktion kann sauer bis alkalisch sein.
Die frostfreie, kühle Überwinterung erfolgt so hell wie möglich und frisch bis nass. Man kann aber auch nur die Rhizome überwintern, die dann auch dunkler-feucht gehalten werden können. Selbst eine Überwinterung im Zimmer ist möglich, allerdings kann die Wintersonne selbst an Südfenstern kaum verhindern, dass die Pflanzen vergeilen.
Die Vermehrung erfolgt einfach vegetativ über die Rhizome. Auch Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Wärme von 20 bis 25 Grad zuverlässig.
Südafrikanisches Teichufer mit Cyperus alternifolius und Zantedeschia aethiopica.