Pelargonium x hortorum // Pelargonium-Zonale-Hybride, Aufrechte Geranie
Beschreibung
Herkunft von Pelargonium x hortorum
Der Verbreitungsschwerpunkt der Pelargonien liegt im südlichen Afrika. Die wesentlichen Elternarten stammen aus dem Western und dem Eastern Cape im Süden Südafrikas.
Das dortige Klima ist frostfrei subtropisch mit insgesamt relativ geringen Jahresniederschlägen, die im Westen größtenteils im Winter und im Osten im Sommerhalbjahr fallen.
Wilde Geranien findet man hier v.a. im Fynbosh, einer durch wiederkehrende Feuer baumfreien Strauchheide, an Felsküstenstandorten und Binnendünen oder in Felshängen. In den Kapregionen dominieren basenarme, sauer verwitternde Gesteine, die nur Rohhumus und wenig Stickstoff akkumulieren.
Überwiegend handelt es sich um sandige, schottrige oder felsige Standorte mit gutem Wasserabfluss und regelmäßigem Trockenstress. Sonnige, oft hitzeanfälllige Lagen sind die Regel.

Aufrechte Pelargonien als repräsentatives Entreé.
Beschreibung
Pelargonium x hortorum sind etwas frostverträgliche, immergrüne, ausdauernde Halbsträucher. Sie entwickeln aufrechte, bis 60 cm hohe Wuchsformen. Mittlerweile sind aber auch schwachwüchsige Sorten im Handel, die nur 25 cm Höhe erreichen.
Das Laub ist rundlich und mit drei bis fünf deutlichen Einschnitten unterteilt. Nicht selten sieht man dunkle, meist hufeisenförmige Zeichnungen auf der Blattspreite. Bei Verletzungen entströmt ein aromatischer, mal mehr, mal weniger ausgeprägter Geruch. Es gibt auch Sorten mit buntem Laub, deren Laubschönheit mitunter zulasten des Blütenreichtums geht.
Der üppige Flor erscheint ausdauernd von Anfang Juni bis zu den ersten Frösten. Das Farbspektrum reicht von reinem Weiß über Rosa zu Pink und Feuer-Rot, Aprikot und Violett.
Ähnlich sind die Pelargonium-Peltatum-Hybriden. Diese Hänge-Geranien bleiben niedriger und entwickeln dafür einen schleppenartig herabhängenden Wuchs.

Laubschöne Geranien sind vergleichsweise selten zu sehen. Vermutlich, weil sie weniger üppig blühen, was angesichts ihrer Laubfärbung aber auch zuviel des Guten wäre.
Verwendungshinweise
Geranien in jedweder Form gehören zum Standardprogramm auf Balkonen und Terrassen. An den publikumswirksamsten Stellen im öffentlichen Raum der Städte und Dörfer sieht man nicht selten eigens für Geranien entwickelte Metallkonstruktionen.
Und v.a. im Süden Mitteleuropas erwartet das Publikum an traditionellen Bauernhäusern üppige Geranienkästen. Und Erwartungen nicht zu erfüllen, ist ja per se noch lange kein interessantes Alternativkonzept.
Wo immer in erster Linie einfache, farbenfrohe, ausdauernd blühende und leicht zu unterhaltende Kübelpflanzungen gefragt sind, bieten sich die Aufrechten Geranien an. Beliebt ist in höheren Kübeln auch die Kombination mit den schon erwähnten Hänge-Geranien.
Kultur
Pelargonien sind im Prinzip langlebige Pflanzen, die sich recht unkompliziert überwintern lassen. In der Regel werden sie jedoch als einjährige Saisonware betrachtet, die sich in jedem Frühling einfach durch Jungpflanzen ersetzen lässt.
Wer eine frostfreie, kühle, mäßig trockene Überwinterung vornimmt, wird zudem nicht durch einen früheren Blütenflor oder charakterstärkeren Wuchs belohnt. Ein tiefer Rückschnitt im Herbst oder vor dem Austrieb ist ohnehin erforderlich, um der Vergreisung vorzubeugen.
Als Standort wählt man unbedingt (voll-)sonnige, gerne wärmebegünstigte Lagen. Die Trockenheitsresistenz ist zwar hoch, für eine üppige, blühfreudige Entwicklung in den meist kleinen Pflanzgefäßen sind frische, zwischen den Gießgängen nur oberflächlich abtrocknende Substrate erforderlich. Auch eine regelmäßige Düngung mit dem Gießwasser ist unumgänglich.
Für die kurzlebige Sommerkultur kann man auch handelsübliche Kübelpflanzenerde zurückgreifen. Ebenso geeignet sind aber auch mineralische Substrate z.B. auf Basis von Ton, Lava, Sand oder neutralem bis saurem Schotter.
Die Vermehrung ist leicht über Stecklinge möglich. Kommerziell wird heute praktisch nur noch die Meristemvermehrung angewendet, u.a. weil sich auf diesem Wege Krankheitserreger besser eliminieren lassen.

Eine ursprüngliche Hybridform im Verbund mit Aloen in der Nähe von Cape Point (Südafrika) weist auf das trockenheitsresistente Erbe hin.
Sorten:
weiße Sorten:
Conte Bianco: rein weiße, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 50 cm, dunkel-grünes Laub
Dolomites White: rein weiße, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 40 cm
Piz Blanc: rein weiße, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 25 cm
rote Sorten:
Dolomites Deep Red: feuerrote, einfache Blüte, Wuchshöhe ca. 40 cm, leichte rot-braune Blattzeichnung
Dolomites Orange: rot-orange, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 40 cm
Leonardo: kräftig rote, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 25 cm, sehr ausgeprägte, braun-rote Blattzeichnung
Othello: feuerrote, halb-gefüllte Blüte, Wuchshöhe ca. 30 cm
rosa Sorten:
Apple Blossom: rosa, stark gefüllte, rosenartige Blüten, anfällig für Blütenfäule in regenreichen Sommern
Contessa Fuxia: fuchsien-rosa-rote, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 45 cm, ausgeprägte, dunkel-grünes Laub mit brauner Blattzeichnung
Dolomites Blue: violett-rosa, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 40 cm
Dolomites Rose Eye: rosa, einfache Blüten mit großem, purpurroten Zentrum, Wuchshöhe ca. 40 cm
Dolomites Violet Glitter: zweifarbig rosa-pink geflammte, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 40 cm, ausgeprägte, braun-rote Blattzeichnung
Flower Fairy Rose: rosa, einfache Blüten mit großem, purpurroten Zentrum, Wuchshöhe ca. 30 cm, frühblühend
Galileo Improved: rosa, einfache Blüten mit purpurroten Punkten im Zentrum, Wuchshöhe ca. 30 cm
Loren: pastellig rosa, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 25 cm
Shocking Pink: pinke, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 25 cm, frühblühend
Zucchero: zweifarbig mit rosa Rand, pinker Mitte und zart-rosa Auge, einfache Blüten, Wuchshöhe ca. 25 cm

Laubschöne Sorten sind ohne Blüte oft schöner als mit.
aprikot Sorten:
Dolomites Salmon: lachsfarbende, einfache Blüten, ausgeprägte rot-braune Blattzeichnung, Wuchshöhe ca. 40 cm
Trend Salmon: lachsfarbend mit etwas hellerem, eher rosafarbenem Rand, einfache Blüten, ausgeprägte rot-braune Blattzeichnung, Wuchshöhe ca. 30 cm
Blattschmuck-Sorten:
Mrs. Pollock: rote, einfache Blüte, weniger blühfreudig, Blätter mit creme-gelbem Rand und braun-rotem Innenring auf kräftig grünem Grund
Wilhelm Langguth: rote, einfache Blüte, Blätter mit creme-weißem Rand und angedeutetem, braun-rotem Innenring auf grünem Grund