Nepeta manchuriensis // Hohe Katzenminze
Beschreibung
Naturstandort von Nepeta manchuriensis
Die Hohe Katzenminze kommt im äußersten Osten Chinas sowie in Korea vor.
Das Klima ist gemäßigt und kontinental geprägt. Die Winter sind entsprechend kalt und die Sommer warm.
Nepeta manchuriensis besiedelt vorrangig die höhergelegenen, nur in Ausnahmejahren überfluteten Kiesbänke und Hochufer von Gebirgsflüssen. Im Hochsommer bei Niedrigwasserständen und längeren Trockenperioden tritt mäßiger Trockenstress auf. Ansonsten sind die gut drainierenden Böden frisch.
Bevorzugt werden sonnige Lagen, aber auch halbschattige Situationen werden toleriert.
Die aufrechte Nepeta manchuriensis 'Manchu Blue' im Mittelgrund und die bogig wachsende Nepeta sibirica 'Souvenir d’André Chaudron' im Vordergrund
Beschreibung
Nepeta manchuriensis ist eine sommergrüne Staude mit ausgeprägt aufrechtem Wuchs. Sie wird zwischen 60 und 100 cm hoch. Ab dem zweiten Standjahr werden unterirdische Ausläufer gebildet, die sich auf leichten Böden zügig in die Breite entwickeln. Man will noch nicht von einer flächigen Wuchsweise sprechen, horstig ist sie aber auch nicht mehr.
Von Anfang Juni bis in die zweite Julihälfte erscheinen die violett-blauen Blütenstände. Sie entwickeln über einen recht langen Zeitraum immer neue Blüten. Die Samenstände sind sehr strukturstabil und sorgen über den Winter für angenehme Erinnerungen an den Sommer. Ein beachtenswertes Detail ist der purpur-rosane Blattaustrieb im Frühling.
Die ganze Pflanze verströmt bei Verletzungen oder Berührungen einen aromatischen Minzeduft. Die Blätter können v.a. frisch für Tees, die Aromatisierung von Erfrischungsgetränken oder Speisen verwendet werden.
Auf Katzen hat diese Katzenminze glücklicherweise keine anziehende Wirkung.
Sehr ähnlich ist sowohl von den Standortanforderungen als auch optisch
Nepeta cyanea (Nepeta kubanica). Diese wächst aber horstig und stirbt meist nach drei oder vier Standjahren ab.
Das gedeckt-cremige Gelb von Achillea 'Credo' ist eine aparte Begleitung für die Hohe Katzenminze.
Verwendungshinweise
Nepeta manchuriensis ist ein klarer Gewinn für die Gartengestaltung und vielseitig einsetzbar.
Prädestiniert ist sie für naturhaft-klassische Staudenpflanzungen zusammen mit horstigen Ziergräsern wie Calamagrostis 'Overdam'. Die lange Blütezeit, die aufrecht-klare Form der Blüten und die gute Winterstruktur sprechen für sich. Selbst in gut betreuten öffentlichen Grünanlagen kann sie derartig zum Einsatz kommen.
Ebenso gut lässt sie sich aber auch in ländlichen Gärten romantisierend als Rosenbegleiter nutzen.
Die Blüten sind auch im Detail ansprechend.
Kultur
Die Hohe Katzenminze ist kein Schnellstarter, dafür ausdauernd und ab dem zweiten Standjahr vollkommen überzeugend. Sie ist zuverlässig und robust. Einmal etablierte Exemplare lassen sich von konkurrierenden Stauden kaum noch die Butter vom Brot nehmen, verdrängt selbst aber nur konkurrenzschwache Stauden.
Es wird ein breites Spektrum an Standortbedingungen toleriert. Dazu gehören vollsonnige bis halbschattige Lagen auf mäßig trockenen bis dauerhaft frischen, auch zeitweise feuchten Böden. Gut geeignet sind humusreiche oder humusarme lehmige Sande bzw. skelettreiche, nicht zur Verdichtung neigende Lehme oder feinerdereiche Schottersubstrate. Auf allen solchen tiefgründigen Substraten werden auch längere sommerliche Trockenperioden ohne Bewässerung unbeeindruckt überstanden.
Mäßige bis gute Stickstoff- und Basenversorgung erzielt ansehnliche Ergebnisse.
Selbstversamung kann in lückigen Pflanzungen vorkommen, wird dabei aber nicht unangenehm. Die gezielte Vermehrung aus Saatgut ist unproblematisch. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad relativ willig innerhalb von zwei, spätestens sechs Wochen. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht erforderlich.
Die Art ist wuchskräftig genug, um sich auch in dichten Pflanzungen zu halten. Die kurzlebige Motten-Königskerze wird sich dagegen rasch verabschieden.
Sorten:
Manchu Blue
: wie beschrieben, sehr gute Sorte (Handelsstandard)
Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung