Photinia x fraseri // Frasers Glanzmispel
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Familie |
Rosaceae, Rosengewächse
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Pflanzen pro qm |
0.50
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Photinia x fraseri
Frasers Glanzmispel ist eine Hybride der beiden Elternarten Photinia glabra und Photinia serratifolia.
Photinia glabra stammt aus Süd-Ost-Asien (Burma bis Süd-Ost-China und Japan). Sie wächst im Unterstand lichter Mischwälder in Höhenlagen zwischen 500 und 800 m üNN.
Photinia serratifolia ist im östlichen China, auf Taiwan und auf den Phillipinen heimisch. Sie ist ein Element der Strauchschicht lichter Mischwälder vom Meeresniveau bis in etwa 2.500 m üNN. Vielerorts stellt sie sich auch in älteren Ruderalfluren z.B. entlang von Verkehrswegen oder auf Brachflächen ein.
Das Klima im Verbreitungsgebiet der Elternarten ist tropisch bis subtropisch. In den Hochlagen der Gebirgsstandorte sind winterliche Frostphasen aber nicht unüblich.
Photinia x fraseri ist zur Blütezeit spektakulär.
Beschreibung
Photinia x fraseri ist ein immergrüner Strauch mit breit-aufrechtem Habitus. Er ist wüchsig und erreicht nördlich der Alpen rasch Wuchshöhen von bis zu 300 (400) cm. Im Alter entwickelt sich der Wuchs zusehends in die Breite.
Das Laub ist dunkel-grün und glänzend. Charakteristisch ist der je nach Sorte grünlich-bronze, kupferfarbene bis leuchtend-rote Austrieb im Spätwinter/Vorfrühling.
Direkt nach dem Blattaustrieb erscheinen im Mai die creme-weißen, rosa-knospigen Trugdolden. Es entwickeln sich kleine Fruchtkugeln, die sich im Herbst stumpf-rot verfärben. Wenn sie nicht von Vögeln verzehrt werden, sind sie den Winter hindurch zierend.
Die in Mitteleuropa nicht ausreichend winterharte Photinia serratifolia wird seltener verwendet, wird aber insbesondere in der creme-gelb-grün marmorierten Auslese 'Pink Crispy' gehandelt.
Aus der Nähe erkennt man die Zugehörigkeit zu den Rosengewächsen gut.
Verwendungshinweise
Photinia x fraseri erzeugt zur Blütezeit ein kontrastreiches Farbspektakel. In dieser Phase ist sie von plakativer Schönheit. Die zierende Färbung des Blattaustriebes hält zudem noch deutlich länger an als die Blüte und ist meist noch im Hochsommer präsent.
Da die Art bislang noch nicht allzu inflationär verwendet wird, wird man des Schauspiels aber nicht gleich überdrüssig. Sie ist insofern zumindest in wintermilden Situationen eine gute Alternative zur allgegenwärtigen Kupfer-Felsenbirne.
Auf eine andere Weise ähnlich ist die ebenfalls übermäßig beliebte Lorbeerkirsche bzw. die mit rötlich-bronzefarbenem Austrieb aufwartende Prunus lusitanica. Frasers Glanzmispel wächst luftiger, lässt sich aber für blickdichte Hecken ausreichend willig in Form bringen.
Beliebt sind auch Halbstämme mit kugelförmigen Kronen. Sie werden v.a. auf Terrassen in Pflanzkübeln kultiviert. Die Überwinterung muss dann aber sehr geschützt, hell und weitgehend frostfrei bei mäßiger Wasserversorgung erfolgen.
'Dicker Toni' zeigt beinahe ganzjährig rotes Laub.
Kultur/Pflege von Photinia x fraseri
Frasers Glanzmispel ist nördlich der Alpen nur in wintermilden Regionen oder besonders geschützten Situationen zuverlässig winterhart. Da der Austrieb vergleichsweise früh im Frühling bzw. sogar schon im Spätwinter erfolgt, sorgen oftmals Spätfroste - insbesondere nach einem milden Winterverlauf - für größere Schäden als der eigentliche Winter.
Empfehlenswert ist generell die Frühjahrspflanzung. Gut eingewurzelte Exemplare leiden weniger unter oberflächlich gefrorenem Boden und damit eingeschränkter Wasserversorgung des immergrünen Laubes. Auch der Schutz vor Wintersonne mindert das Schadensrisiko.
Der Austrieb ist ohne Blüte apart, erst recht zusammen mit Japanischem Fächerahorn unter Kanarischen Dattelpalmen.
Ideal sind wärmebegünstigte, aber halbschattige, auch absonnige Situationen.
An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt. Humose, tiefgründige Gartenböden aller Art sind geeignet. Auch ein gewisser Kalkgehalt ist unproblematisch.
Kurze Trockenphasen im Hochsommer werden ebenfalls toleriert. Angenehmer sind aber dauerhaft frische Standorte.
Die Vermehrung der Art erfolgt am Schnellsten über halbverholzte Stecklinge im Juni bis August.
Schnittmaßnahmen sind bei freiwachsenden Solitären in der Regel nicht nötig. Gelegentlich bilden sich lange Einzeltriebe aus, die man nach der Blüte etwa um die Hälfte einkürzt. Will man alte Exemplare verjüngen, kürzt man über einen Zeitraum von 3-4 Jahren nach und nach die dicksten, ältesten Triebe so ein, dass ein tiefer stehender Seitentrieb die Wuchskraft neu aufnimmt.
'Little Red Robin' bietet sich aufgrund des tägen Wuches besonders für Kübelpflanzunen an.
Sorten:
Cailvy: ähnlich wie 'Red Robin', allerdings ist das Rot des Austriebes noch heller und leuchtender
Cassini: leuchtend roter bis purpur-roter Austrieb, dann bronze und schließlich dunkel vergrünend, bis 250/180 cm hoch/breit, dichtwüchsig
Chico: Zwergform, nur bis 60 cm hoch, matt-dunkel-grünes Laub, im Austrieb rötlich-bronze
Dicker Toni: leuchtend roter Austrieb, der weinrot verfärbt und erst im Laufe des Winters vergrünt, dadurch sind nur für wenige Wochen im Spätwinter keine roten Blätter vorhanden, bis 250/180 cm hoch/breit, dichtwüchsig
Little Red Robin: leuchtend roter bis purpur-roter Austrieb, dann bronze und schließlich dunkel vergrünend, kompakter, träger Wuchs, nur bis 150 cm hoch
Pink Marble: panaschiertes Laub in creme-weiß-grün und purpur-rosa überlaufenden Rändern, schwachwüchsiger
Formen, die grünlich-bronze austreiben, wirken weniger plakativ und eignen sich besser für dezentere Gestaltungsansätze.
McLarlou: leuchtend roter bis purpur-roter Austrieb, dann bronze und schließlich dunkel vergrünend, bis 220/170 cm hoch/breit, dichtwüchsig, geringe bis mittlere Winterhärte
Red Robin: leuchtend roter bis purpur-roter Austrieb, dann bronze und schließlich dunkel vergrünend
Red Select: leuchtend roter bis purpur-roter Austrieb, dann bronze und schließlich dunkel vergrünend, bis 220/230 cm hoch/breit, dichtwüchsig, geringe bis mittlere Winterhärte
Robusta: gilt als relativ winterharte Auslese, sehr wüchsig
Solche exponierte Dachgarten-Kultur ist möglich mit automatischer Bewässerung und v.a. Fußbodenheizung für die Kübel.
Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung: FETT= ausgezeichnete Sorten, Unterstrichen = sehr gute Sorten