Phoenix canariensis // Kanarische Dattelpalme

Familie
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Phoenix canariensis
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Beschreibung

Naturstandort von Phoenix canariensis: Die Kanarische Dattelpalme ist nur auf den Kanarischen Inseln urwüchsig. Als Nutz- und Zierbaum ist es ihr jedoch gelungen, sich in Kolumbien, Teilen Nord-Afrikas, in Spanien, Italien und Griechenland sowie in Australien und im Norden Neuseelands einzubürgern.

Auf den sieben Kanareninseln, v.a. aber auf La Gomera, besiedelt sie natürlicherweise die Höhenlagen vom Meeresniveau bis in etwa 600 m üNN. Das Klima ist ausgeprägt atlantisch-subtropisch.



Ausgewachsene Phoenix canariensis, deren abgestorbene Wedel schon länger nicht mehr beseitigt wurden.

Phoenix canariensis ist in einer großen Bandbreite von Habitaten anzutreffen. Sie wächst sowohl in den Nebelwäldern der westlichen Gebirgshänge als auch in den trockeneren Savannen-Landschaften im Regenschatten der Gebirge. Hier deutet ihr Vorkommen allerdings meistens auf unterirdische Wasserreservoirs hin.

Die urwüchsigen Populationen sind durch die Einfuhr nicht gebietsheimischer Phoenix-Palmenarten und der durch willige Hybridisierung hervorgerufenen genetischen Verunreinigung in ihrem Bestand gefährdet.



Die kurzen Stämme halbwüchsiger Exemplare wirken dicklich und beherbergen in den feuchten Subtropen oft eine interessante Begleitflora.

Beschreibung: Die Kanarische Dattelpalme ist eine baumförmige Palme mit einem solitären Mittelstamm und einem mächtigen Blattschopf aus bis zu 500 cm langen Blattwedeln.

Die Art entwickelt sich zügig und ausgewachsene Exemplare können bis zu 20 m Höhe erreichten. Die Blätter fallen nach einigen Jahren ab und hinerlassen auf dem Stamm ein charakteristisches Narbenmuster.



An den Herrscher-Palästen Mitteleuropas durften Palmen lange Zeit auch als Macht-Symbole verstanden werden.

Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Die Blüten männlicher Bäume sind zart-gelb, die Blüten weiblicher Bäume gold-gelb. Blütenbeginn ist in den Subtropen und im Gewächshaus gegen Mitte Februar.

Die tief-braunen Früchte haben nur wenig Fruchtfleisch und sind im Gegensatz zur Echten Dattelpalme für den menschlichen Verzehr unbedeutend. Dagegen wird aus dem Herz der Palme durch Ritzverletzungen sogenannter Palmhonig gewonnen.

Verwendungshinweise: Phoenix canariensis gehört wie die frosthärtere Chinesische Hanfpalme oder die Zwergpalme zu den häufiger in repräsentativen Anlagen eingesetzten Palmenarten.

Sie beeindruckt im Altershabitus mit ihren langen, elegant bogig überhängenden Blattwedeln und den imposanten Ausmaßen, die sie in überraschend "kleinen" Pflanzgefäßen annehmen kann.

In ausgeprägt wintermilden Sondersituationen im Süd-Westen Mitteleuropas sieht man gelegentlich ausgepflanzte Freilandexemplare.

Ihre Wirkung ist immer ausgeprägt exotisch-mediterran. Man tut gut daran, das Umfeld konsequent der optischen Dominanz einer Phoenix-Palme zu unterwerfen und zudem nur betont repräsentative Räume mit ihr zu bestücken.

Im Frühling wird sie in Baumärkten oftmals als Massenware feilgeboten, womit sie nicht selten auch in allerlei weniger ambitionierten Gartensituationen oder gar als Zimmerpflanze anzutreffen ist.



Der Transport solcher "Giganten" und die winterliche Einlagerung sind eine logistische Herausforderung.

Kultur: Phoenix canariensis ist eine robuste Palme, die nicht jeden Kulturfehler gleich persönlich nimmt. Sie verträgt kurzzeitig Frost bis etwa -7 Grad. Es gibt nördlich der Alpen aber kaum Standorte, die für eine Freilandkultur ohne aufwändige Schutzmaßnahmen in Frage kommen.

Es ist immer wieder erstaunlich, mit welch unverhältnismäßig klein anmutenden Pflanzkübeln große Phoenix canariensis auskommen. Der Bewässerungsaufwand im Sommer ist aber hoch. Zwischen den Bewässerungsgängen lässt man das Substrat oberflächlich etwas abtrocknen, was aber im Hochsommer meist schon innerhalb eines Tages erfolgt.

Idealerweise wählt man möglichst hohe Kübel, die der in die Tiefe strebenden Wurzelentwicklung entgegen kommen. Als Kübelerde eignet sich Substrat mit hohen Anteilen mineralischen Gesteins wie insbesondere Blähton oder Lava.

Das Substrat sollte eine gute innere Wasserhaltefähigkeit aufweisen, überschüssiges Porenwasser aber auch rasch abführen. Steht der Kübel in einem Untersetzer, darf das Wasser hier nicht lange stehen bleiben.

Die Düngung erfolgt während der Vegetationsperiode mit salzarmen Düngern in sehr mäßiger Intensität etwa alle vierzehn Tge.

Die Überwinterung im Kübel gelingt an einem möglichst hellen Standort bei 5-10 Grad am Besten. Im Winterquartier wird seltener gegossen, das Substrat darf aber nicht gänzlich austrocknen.



Phoenix canariensis ist auch deshalb beliebt, weil sie sich zügig entwickelt und ihre Krone auch ohne ausgebildeten Stamm schon etwas hermacht.

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