Calamintha nepeta (Clinopodium nepeta) // Kleinblütige Bergminze, Steinquendel

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Calamintha nepeta (Clinopodium nepeta)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Calamintha nepeta

Die Kleinblütige Bergminze hat einen mediterranen Verbreitungsschwerpunkt, dringt nach Osten aber bis zum Schwarzen Meer und in den Norden des Irans vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in der Schweiz. Hier kommt sie vereinzelt bis in die nördlichen Voralpen vor. Etwas häufiger ist sie jedoch südlich des Genfer Sees und v.a. im Tessin.

In Deutschland verwildert Calamintha nepeta vereinzelt in den mitteldeutschen Wärmeregionen. Auch in Berlin taucht sie unbeständig in ruderalen Schotterfluren und in wenig betretenen Pflasterfugengesellschaften auf.

In Teilen der USA und im Norden Neuseelands hat sie sich neophytisch etabliert.

Selbst "großblütige" Auslesen wie 'Lila Riese' behalten einen dezente Blütenwirkung bei.

Am Naturstandort ist sie eine Kennart der trocken-warmen Kalkschuttfluren. Hier herrscht v.a. im Sommer regelmäßig Trockenstress. Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig.

Sie stellt sich aber auch gerne in licht halbschattigen, mäßig trockenen bis frischen Mauerfugengesellschaften des Braunstieligen Streifenfarns ein.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (5)  Kontinentalität (5)  Feuchte (2)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)

Beschreibung
Calamintha nepeta ist eine sommergrüne Staude. Sie entwickelt verzweigte, locker-buschige Horste mit am Grunde etwas verholzenden Stengeln. Die Wuchshöhe liegt bei 30 bis 40 cm, in Sorten auch bis 70 cm.

Die kleinen, rosa-weißen Blüten erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Ende Juli und mit einer kräftigen Zweitblüte meistens noch einmal von Anfang September bis Ende Oktober.

Die Blätter verströmen bei Verletzungen einen aromatisch-minzeartigen Geruch und können für Tees verwendet werden.

Der sehr gute 'Weiße Riese' zusammen mit verschiedenen Katzenminzen und Sedum telephium im sonnig-trockenen Staudenbeet.

Der wissenschaftlich derzeit korrekte Name dürfte "Clinopodium nepeta" sein. Im Handel ist diese Benennung jedoch unüblich.

Sehr ähnlich ist die Wald-Bergminze (Calamintha menthifolia). Sie unterscheidet sich durch die knapp doppelt so lange Blütenkrone, zwei deutlich verlängerte untere Kelchzähne, eine weiche Behaarung auf Stengel und Blättern und wird insgesamt etwas höher und kräftiger.

Verwendungshinweise
Die Kleinblütige Bergminze erzeugt luftige Blütenwölckchen, die für das Auge oft nicht gut zu erfassen sind. V.a. der Sommerflor geht oft im Reigen der allgemeinen Blütenfülle unter. Trotzdem stellen die zarten Blütenstände eine interessante Gestaltungsoption dar, die man nicht leichtfertig aus der Hand geben sollte. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund der zweiten, herbstlichen Blütenphase.

Hilfreich ist der Einsatz in individuenreichen Gruppen in ruhigem, gerne intimen Umfeld und die Kombination mit nur wenigen anderen Blütenstauden, besser sogar nur mit einer Matrix aus zarten Gräsern der Trocken- und Magerrasen. Auch monochrome, dunkle Hintergründe arbeiten den Reiz der Art gut heraus.

In Anbetracht der langen Blütenphase(n) ist auch der Gedanke an die Verwendung in Pflanzgefäßen nicht abwegig. Es bietet sich hier an, mit einem dauerhaft strukturstarkem Partner wie dem Mexikanischen Federgras zu kombinieren.

Das rötliche Herbstlaub des Tautropfen-Gras sorgt hier für den kongenialen Hintergrund der herbstlichen Blütenphase von Calamintha nepeta.

Kultur
Die so zart und fast zerbrechlich wirkende Art ist erstaunlich widerstandsfähig und robust. Sie kann sich längere Zeit weitgehend eigenständig in sonnig-warmen, mäßig trockenen Magerstandorten halten.

Ihre Fähigkeit zur Selbstversamung hilft ihr dabei, sich neue Wuchsplätzchen zu sichern, wenn eine passende Stelle frei wird. Gerne geschieht dies am Rande von Pflasterwegen und in Kiesflächen. Sie entzieht sich damit dem innerhalb der Pflanzflächen mit der Zeit  zunehmenden Konkurrenzdruck durch die kräftigeren Partner.

In Neuanlagen kann man sie sogar durch Direktausssaat im Frühling oder Frühherbst etablieren. Sommerliche Aussaaten müssten während der etwa vierwöchigen Keim- und Etablierungsphase feucht gehalten werden.

Der herbstliche Flor wird durch einen Rückschnitt direkt zum Ende des Sommerflors begünstigt.

'Lila Riese' mit schönem Hell-Dunkel-Kontrast von Krone und Kelch

Sorten:
  • Blue Cloud: sehr gute Sorte, blass blau-violette Blüte, 50-70 cm hoch, aufrechter und standfester Wuchs, sehr vital, stark und sortenecht versamend
  • Lila Riese: sehr gute Sorte, blass blau-violette Blüte, 60-70 cm hoch, aufrechter und standfester Wuchs, sehr vital
  • Marvelette Blue: violett-blaue Blüte, 30-40 cm hoch, kompakt-standfester Wuchs, sortenecht versamend
  • Triumphator: ausgezeichente Sorte, weiße Blüte mit blass violett-blauem Schlund, 50-60 cm hoch, aufrechter und standfester Wuchs, sehr vital, steril und dadurch von Anfang Juli bis Ende Oktober durchblühend
  • 'Weißer Riese': sehr gute Sorte, rein-weiße Blüte, 50-70 cm hoch, neigt etwas zum lagernden Wuchs, sehr vital, stark versamend

  • Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung

    Bilder















    'Lila Riese'



    'Lila Riese'



    'Marvelette Blue'



    'Marvelette Blue'



    'WeißerRiese'



    'WeißerRiese'

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    weiß
    violett
    hell-blau
    rosé-weiß
    Juli
    August
    September
    Oktober
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    vorhanden
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Kleinasien
    Vord. Orient
    Afrika
    Nordafrika
    befriedigend
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Alpine Felsfluren Staudenfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Kalk
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    Rabatte
    Insektenweide
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Lebensbereich
    Alpinum
    Felssteppen
    Gehölzrand/Staudenfluren