Orlaya grandiflora // Strahlen-Breitsame

Familie Apiaceae, Doldengewächse
Pflanzen pro qm 70.00
Wikipedia Orlaya grandiflora
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Orlaya grandiflora

Die Strahlen-Breitsame ist von der Iberischen Halbinsel bis Mitteleuropa, Süd-Ost-Europa und in der Türkei heimisch.

In Deutschland stößt sie im Südharz und den thüringisch-sächsischen Börden an die Nordgrenze ihres Areals. Sie war vor der Industrialisierung der Landwirtschaft bzw. vor der Nutzungsaufgabe relativ trockener Kalkgesteins-Äcker in den Mittelgebirgsregionen recht verbreitet, ist heute jedoch vom Aussterben bedroht.

In der Schweiz gibt es noch einige Vorkommen im Mittelland, im Wallis und vereinzelt im Tessin.

Orlaya grandiflora in einer neu angelegten Staudenflur im Verbund mit anderen Einjährigen wie Schopf-Salbei, Roter Pippau und Saat-Wucherblume.

Orlaya grandiflora ist eine Kennart der Steinkraut-Mauerpfeffer-Gesellschaften auf flachgründigen Kalkschotterfluren über Felsbändern. Sekundär fand sie aber in der Ackerbegleitflora trockener, wenig gedüngter und extensiv genutzter Getreideäcker größere Verbreitung.

Stellenweise findet man sie auch noch in Weinbergsgesellschaften und in ruderalisierten Trockenrasen z.B. in trockenen Wegrändern.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht-halbschattig und ziemlich wärmebegünstigt. Die humusarmen, schottrigen Rohböden drainieren stark und sind trocken bis mäßig trocken. Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (2)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (4)

Auf frisch-nahrhaften Standorten wird die Strahlen-Breitsame üppig, etabliert sich aber nur in offenen Bodenstellen und fällt schon im nächsten Jahr aus.

Beschreibung
Orlaya grandiflora ist eine horstig wachsende Einjährige. Sie erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen von 20 bis 60 cm.

Die Blätter sind unbehaart und zwei- bis dreifach gefiedert. Ab Mitte/Ende Mai beginnt die Blüte und endet gegen Angang/Mitte Juli. Die leuchtend weißen Dolden sind durch die auffällig vergrößerten Randblüten charakteristisch. Bei Bienen und Hummeln sorgen sie für Verwirrung, sehen sie doch wie attraktive Riesenblüten aus, deren winzige Einzelblüten jedoch auf die Bedürfnisse viel kleinerer Insekten zugeschnitten sind.

Die recht großen Samen sind mit Widerhaken besetzt und können so im Fell von Tieren große Entfernungen zurücklegen. Dien Samenstände sind ohne Zierfunktion, verfallen aber auch recht bald im Hochsommer.

Verwendungshinweise
Orlaya grandiflora hat als Einjährige ein etwas limitiertes Einsatzfeld und kommt letztlich nur in qualifiziert gepflegten Anlagen in Frage. Dennoch gehört sie zu den am zuverlässigsten, dauerhaft zu kiultivierenden Einjährigen und besticht durch ihren relativ frühen, strahlend weißen, prächtigen Flor.

Sie eignet sich sehr gut als direkt ausgesääter Blender in neu angelegten Kies- und Steppengärten. Sie sorgt so schon im ersten Frühsommer nach der Pflanzung für überzeugende Anblicke. Werden an einigen Stellen Bodenstellen offen gehalten, wird sie sich über längere Zeit halten.

Man kann sie aber auch gut im trockenen Alpinarium einbinden. In ihren natürlichen Felshabitaten finden sich einige gartenwürdige Begleiter wie die beliebte Pfingstnelke, Berg-Lauch, Wimper-Perlgras, Weißer Mauerpfeffer,   Milder Mauerpfeffer, Scharfer Mauerpfeffer oder der ebenfalls einjährige Hasen-Klee.

Detail von Blüte und Samenstand.

Kultur
Wenn ausreichend offene Bodenstellen erhalten bleiben, d.h. aktiv im laufe des Herbstes geschaffen werden, kann sich ein Bestand über Jahre erhalten. Einzelexemplare können sich auch ohne Unterstürtzung immmer mal wieder auch in relativ zugewachsene Anlagen hindurchmogeln. Je kleiner die Bestandsfläche ist, desto höher ist natürlich das Ausfallrisiko in einem ungünstig verlaufenden Jahr.

An die Kulturbedingungen werden ansonsten geringe Anforderungen gestellt. Solange möglichst viel Sonnengenuss gewährleistet werden kann, werden auch normale Gartenböden gerne akzeptiert und führen zu üppigen Exemplaren.

Als Monokultur auf tiefgründiger Gartenerde entstehen dichte Bestände, die aber spätestens ab Mitte Juli unansehnlich werden.

Bilder