Onopordum illyricum // Illyrische Eselsdistel

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Onopordum illyricum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Onopordum illyricum

Die Illyrische Eselsdistel ist im gesamten mediterranen Europa und über die Türkei bis in den Nahen Osten heimisch. Im südlichen Autralien ist sie neophytisch eingebürgert.

Onopordum illyricum besiedelt trocken-warme Ruderalfluren und ruderalisierte Wiesen an regelmäßig gestörten Plätzen. Sie ist eine Kennart der mediterranen Variante der Eselsditelfluren.

Die Standorte sind (voll-)sonnig, stark wärmebegünstigt und gut stickstoffversorgt.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (2)  Reaktion (8)  Stickstoff (7)

Onopordum illyricum zur Vollblüte mit Foeniculum vulgare.

Beschreibung
Die Blüte beginnt ein bis zwei Wochen später als bei Onopordum acanthium und erstreckt sich über einen etwas längeren Zeitraum bis etwa Ende Juli. Die Blüten sind ein wahrer Insektenmagnet, der insbesondere Hummeln und Schmetterlinge magisch anzieht.

Mit Wuchshöhen von bis zu 170 cm bleibt sie etwas zierlicher als Onopordum acanthium.

Auf nur mäßig trockenen Standorten hält sich die silbrige Färbung der Stengel bis in den Herbst.

Die Illyrische Eselsdistel zieht schon vor der Blüte die Blicke auf sich.

Verwendungshinweise
Man muss neidlos anerkennen, dass die Illyrische Eselsdistel unserer alt-eingebürgerten Onopordum acanthium im Gartenwert überlegen ist. Bemerkenswert ist insbesondere die grafische Struktur, die die schlanken, verzweigten Blütenstengel erzeugen. Auch die Blattrosette im ersten Jahr ist ein erstaunlicher, etwas bizarrer Anblick.

Vorteilhaft ist insbesondere die silbrig-weiße Färbung und der Verzicht auf die überbreiten Flügel sowie die stark zurückgebildeten Blätter in der oberen Hälfte der Pflanze. Dadurch bleibt der Habitus auch nach der Blüte noch lange Zeit ansehnlich, was man von Onopordum acanthium wahrlich nicht behaupten kann.

Die Illyrische Eselsdistel bildet hier zusammen mit der Wilden Karde den Hintergrund einer mediterran geprägten Staudenflur.

Sie kann vielseitig verwendet werden. In Staudenpflanzungen aller Art stellt sie eine interessante Struktur dar. Am Naturstandort ist sie mit einer Vielzahl gartenbekannter Stauden vergesellschaftet, die sich zu sehr glaubwürdigen Kombinationen arrangieren lassen. Zu nennen sind insbesondere Echinops ritro, Echinops sphaerocephalus, Echium vulgare, Anchusa azurea, Euphorbia lathyris, Lilium candidum oder Ruta graveolens.

Die Blüten ziehen eine Vielzahl von Insekten an.

Die Pflanzen sterben nach der Blüte ab, bleiben aber trotzdem ansehnlich.

Kultur/Pflege von Onopordum illyricum

Sehr gut geeignet sind tiefgründige, gut drainierende Sand- und Schotterböden mit mäßiger bis guter Stickstoffversorgung. Auf armen Substraten ist die Entwicklung kümmerlich.

Zwingend erforderlich sind möglichst sonnig-warme Standorte. Trockenstress beeindruckt die Art dagegen nicht weiter.

Die Winterhärte der Blattrosette ist ausreichend. In winterrauhen Regionen sollte man windgeschützte Standorte wählen. Nimmt die Rosette durch tiefen und lang anhaltenden Frost Schaden, leidet die Vitalität.

In einem Queckenrasen mit intensiver Wurzelkonkurrenz bleibt die Illyrische Eselsdistel zierlicher und benötigt Unterstützung bei der Versamung.

Die Rosettenblätter des Vorjahres lösen bei allen Schneckenarten in Nah und Fern Begeisterung aus. Der Neuaustrieb wird dagegen verschmäht, so dass die Pflanzen ungestört an ihrer ersten und letzten Blüte arbeiten können. Die Schnecken sind derweil auch beschäftigt und haben weniger Zeit, andere Leckerbissen zu vertilgen.

Wo die Pflanzungen nicht zu dicht sind und hier und da offene Bodenstellen zu finden sind, versamt sich die Illyrische Eselsdistel zuverlässig ohne überhand zu nehmen. Samen keimen bei Temperaturen um 20 Grad und gleichmäßiger Feuchtigkeit innerhalb von 3-4 Wochen.

Sämlinge lassen sich gut verpflanzen. Zwar werden kaum Feinwurzeln ausgebildet, so dass im Topf praktisch kein Wurzelballen entsteht. Dafür ist es nicht allzu tragisch, wenn die gerne aus dem Topf herauswachsende Pfahlwurzel beschädigt wird.

 Die Illyrische Eselsdistel ist eine durchweg stachelige Angelegenheit.

Bilder