Citrus medica // Zitronat-Zitrone, Cedrat

Familie Rutaceae, Rautengewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Citrus medica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Herkunft von Citrus medica

Die Zitronat-Zitrone gilt als eine der Ausgangsarten des weit verzweigten Reichs der Kultur-Zitrusgewächse. Sie ist seit Jahrtausenden in Kultur und unzweifelhafte Wildstandorte sind nicht belegt.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet liegt vermutlich am Südrand des Himalayas. Das Klima ist tropisch, in höheren Lagen auch subtropisch mit langen sommerlichen Regenzeiten. Die gut drainierenden Böden an den Wuchsorten führen den Niederschlag aber rasch ab und fallen höchstens kurzzeitig feucht.


Citrus medica 'Diamante' mit ungewöhnlich gut gelungener Stamm- und Kronenausbildung. Der sparrige, luftige Habitus ist dennoch erkennbar. 

Als bedeutende Kult-Pflanze hat sie in Südost-Asien weite Verbreitung gefunden und tritt hier auch verwildert auf. Auch in Nordwest-Afrika und in Teilen des subtropischen Nord-, Mittel,- und Südamerika gibt es verwilderte Populationen.

Im Mittelmeerraum ist sie schon vor etwa 2.000 Jahren als erstes Zitrusgewächs eingeführt worden und wurde auch hier aufgrund der großen "goldenen" Früchte bis in die Renaissance hoch verehrt.

Beschreibung
Citrus medica ist ein immergrüner, trägwüchsiger Strauch oder sehr kurzstämmiger, nicht sonderlich langlebiger Kleinbaum. Er erreicht Wuchshöhen von etwa drei Metern. In Kübelkultur sind zwei Meter zu erreichen.

Der Habitus ist locker, etwas sparrig und durch die großen Blätter wenig feingliedrig. Die Blätter duften bei Verletzungen ausgeprägt zitronig. Sie können zum Würzen z.B. von Currys mitgekocht werden, werden aber wie Lorbeerblätter vor dem Verzehr wieder entfernt.

Jüngere Triebe schützen sich durch kräftige Dornen in den Blattachseln gegen Verbiss.


"Buddhas Hand" ist eine Varietät mit bizarren Fruchtformen.

Die weißen Blüten sind die größten in der Welt der Zitronen und Orangen. Sie stehen oft zu mehreren in den Blattachseln. Der Zierwert ist zwar zurückhaltend, der Duft dagegen umso ausgeprägter. Die Hauptblütezeit liegt im Frühling. Es werden jedoch nahezu ganzjährig Blüten angesetzt, so dass Blüten und Früchte gemeinsam zu bewundern sind.

Die leuchtend gelben, länglich-ovalen, formenreichen Früchte sind deutlich größer als die der bekannteren Zitrone. Bei großfrüchtige Formen sind Früchte mit einem Gewicht von zwei oder drei Kilogramm keine Sensation. Kübelexemplare erreichen diese Dimensionen natürlich bei Weitem nicht. In der Regel ist die Oberfläche stärker strukturiert als bei der Zitrone.

Die duftenden Früchte weisen eine stark verdickte Schale mit einer mehrere Zentimeter dicken, weißen Albedo-Schicht auf, die einen kleinen Kern aus sauer-bitterem Fruchtfleisch umschließt. Die Schale ist geschmacklich milder und wird für die Gewinnung von Zitronat, für Liköre, Süßwaren oder Marmeladen verwendet. Sie findet auch als Gewürz Anwendungen und wird in Italien in Öl eingelegt in Salatgerichten verzehrt.

Die Früchte haften bis in den nächsten Spätsommer und reifen in Mitteleuropa meistens auch nicht im ersten Jahr aus.

Gemeinsam mit der aus Pampelmuse und Mandarine (Citrus x reticulata) hervorgegangenen Bitterorange (Citrus x aurantium) ist die Zitronat-Zitrone die zweite Elternart der Zitrone (Citrus x limon).

Verwendungshinweise
Die Zitronat-Zitrone beeindruckt in erster Linie durch die auch in Kübelkultur auffällig großen, leuchtend-gelben Früchte. Man muss allerdings sagen, dass Orange oder Mandarine und selbst die Zitrone den ansprechenderen Habitus zu bieten haben.

Die Krone wird oft nicht richtig dicht und die großen Blätter wirken etwas unproportioniert zur geringen Wuchshöhe. Außerdem erreicht sie nicht das Alter ihrer "modernen" Verwandten, die den gefälligeren Auftritt zu bieten haben.

Auch die höheren Kulturansprüche der Zitronat-Zitrone machen sie nicht zur ersten Wahl. Entsprechend ist sie auch seltener im Handel.

Kultur
Citrus medica hat ein insgesamt höheres Wärmebedürfnis als ihre üblicherweise in Mitteleuropa verwendeten Verwandten. Ein Einsatz macht eigentlich nur in vollsonnigen, windgeschützten Lagen Sinn. Idealerweise stellt man sie sogar vor eine Südwand, die nachts Speicherwärme abstrahlt.

Die Bewässerung muss mit etwas Fingerspitzengefühl erfolgen. Das gut drainierende Substrat muss zwischen den Bewässerungsgängen etwas abtrocknen können. Dauerhaft frische Bedingungen können ausreichen, die Wurzeln zu schädigen. Insbesondere sollte sie nicht in einen Untersetzer gestellt werden, da Staunässe sehr schlecht vertragen wird. Sicherheitshalber sorgt man für mehrere Abzugslöcher im Boden und stellt den Topf auch nicht direkt auf den Untergrund. Mit Abstandshaltern ist der Wasserabfluss sicherer und auch die Belüftung von unten wirkt sich positiv aus.


Die Früchte wirken eigentlich etwas zu groß für die zarte Erscheinung.
Citrus medica verträgt keinen Frost und muss mäßig kühl und sehr hell überwintert werden. Ideal sind Temperaturen zwischen mindestens 10 und höchstens 15 Grad. Sowohl an zu kalten als auch an zu warmen Standorten wird oft das gesamte Laub abgeworfen. 

Die Wurzelballen dürfen auch im Winter nicht völlig austrocknen. Der Wasserbedarf ist zwar deutlich reduziert, aber nicht eingestellt. Falls das Laub abgeworfen wird, was nicht nur im Winter, sondern ganzjährig passieren kann, sinkt der Wasserbedarf stark!

Als Pflanzsubstrat eignen sich Mischungen mit hohen Anteilen an Lava oder Blähton. Kalk-/basenreiche Mineralien sind ungeeignet. Wer hinsichtlich des gewünschten PH-Wertes (ca. 5,5) und der Nährstoffzusammensetzung auf der sicheren Seite bleiben will, greift auf hochwertiges Spezialsubstrat für Zitrusgewächse zurück.

Gedüngt wird mit stickstofflastigem, phosphatarmen Flüssigdünger.

Sorten:
  • Diamante: große Früchte mit glatter Oberfläche, hohe Bedeutung für die rituelle Verwendung im Judentum (Laubhüttenfest)
  • Maxima: Form mit sehr großen Früchten, die mehr als 3 kg Gewicht annehmen können
  • Pigmentata: zunächst gelbe, dann zunehmend blut-rot überlaufene Frucht
  • var. sarcodactylus: "Buddhas Hand", Früchte mit fingerartigen Fortsätzen, hohe Bedeutung im Buddhismus
  • Bilder






    Diamante



    Diamante



    Diamante



    var. sarcodactylus