Salvia splendens // Feuersalbei
Beschreibung
Naturstandort von Salvia splendens
Der Feuersalbei ist im mittleren bis südlichen Brasilien in einem breiten Streifen entlang der Atlantik-Küste endemisch heimisch.
In weiten Teilen Süd- und Mittelamerikas, rund um das Schwarze Meer sowie in Indien und Südkorea ist er neophytisch eingebürgert.
Salvia splendens kommt im Ursprungsgebiet von den Meeresküsten bis in die Hochlagen der Gebirgsregionen vor.
Das Klima ist niederschlagsreich und überwiegend tropisch, in den Hochlagen auch subtropisch.
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Salvia splendens genießt den Ausblick über die Bucht von Funchal (Madeira).
Salvia splendens besiedelt sonnige Waldränder, Buschland und heute v.a. mehr oder weniger ruderalisierte Stellen entlang von Straßen, auf Kahlschlagsflächen, Acker- und Stadtbrachen.
Die Standorte sind (voll-)sonnig bis halbschattig, dauerhaft frisch und gut stickstoffversorgt.
Salvia splendens überzeugt v.a. in betont plakativen Zusammenhängen wie hier mit Camellia japonica, Brugmansia aurea und Bougainvillea glabra
Beschreibung
Der Feuersalbei ist eine in Europa einjährig kultivierte, horstige Staude. Mehrjährig kultivierte Exemplare entwickeln eine verholzte Basis und sind als Halbstrauch zu erkennen. In Mitteleuropa werden die buschigen Horste zwischen 40 und 60 cm hoch. In Brasilien werden bis zu 150 cm Höhe erreicht.
Im Hochsommer erscheinen ausdauernd die in der Wildform meist leuchtend feuerroten Lippenblüten in quierlig angeordneten Blütenständen. Es gibt Farbauslesen in creme-weißen und blassen bis tief violetten Tönen.
Die eiförmigen, spitz zulaufenden Blätter sind lang gestielt, am Rand gesägt und leicht glänzend.
Die teilweise vermutete psychoaktive Wirksamkeit der Blätter ist umstritten bzw. dürfte auf Placebo-Effekten beruhen.
Verwendungshinweise
Salvia splendens wird in Europa einjährig kultiviert und ist überwiegend als Saatgut erhältlich. In Gartencentern und Baumärkten werden im Mai auch Topfballen für Balkon und Terrasse angeboten.
Das schreiende Rot der Stammform sucht seinesgleichen in der Pflanzenwelt. Es ist unfassbar intensiv und leuchtstark. Für Liebhaber knalliger Farbeffekte ist es exakt die richtige Wahl. Subtiler veranlagte Zeiteister werden auf weniger aufdringliche Farbschläge ausweichen.
Die Wirkung ist mehr oder weniger artifiziell, jedenfalls bietet sie sich nicht zur Verwendung in naturalistischen Pflanzungen an. Stimmiger ist sie in plakativeren, auch gerne exotischeren Gestaltungsansätzen.
Klassischerweise wird Salvia splendens in sommerlichen Wechselflorrabatten eingesetzt, gerne in größeren Mengen. Relativ oft sieht man Versuche, das Rot der Stammform durch Kombination mit milderen Farbschlägen der Art zu zivilisieren.
Salvia splendens liefert ein kreischendes Rot.
Kultur
Salvia splendens wird in Vorkultur bei Zimmertemperatur ab Mitte März ausgesäät und nach den Eisheiligen ins Freiland verpflanzt. Auch die Vermehrung über Stecklinge funktioniert problemlos.
Es werden sonnige, zur Mittagszeit auch gerne licht halbschattige, warme Standorte auf guten Gartenböden gewünscht. Trockenstress ist ungünstig. Am angenehmsten sind dauerhaft gut frische Substrate.
'Go Go Purple' drängt sich weniger in den Vordergrund, fühlt sich aber ebenfalls mit Exoten wie Kap-Bleiwurz oder Faserbanane am Besten aufgehoben.
Sorten:
Go Go Purple: tiefes, gedecktes Violett der Blüten
Johannisfeuer: feuerrot, bis 35 cm hoch
Salsa: lachs-rot mit weißen Spitzen
Scarlet Piccolo: feuerrot, 25 cm hoch
Unica Red & White: grünlich-creme-weiße Kronblätter und feuerrote Lippenblüten, dadurch zweifarbig wirkend
Van Houttei: lockere, etwas überhängende Blütenstände in burgunder-rot
Van Houttei Elk Mauve: lockere Blütenstände, gedeckt rosa-violett blühend
Van Houttei Elk White: lockere Blütenstände, weiße Lippenblüten und creme-weiße, rosa überlaufende Kelchblätter
Van Houttei Peach: Unterart mit langen, lockeren Blütenständen, orange-lachsfarben
Auch in Mitteleuropa kann sich der Feuersalbei prachtvoll entwickeln.