Sesleria nitida // Glänzendes Kopfgras, Nest-Kopfgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sesleria nitida

Das Glänzende Kopfgras stammt aus den submontanen bis hochmontanen Bergregionen Italiens. Die nördliche Verbreitungsgrenze findet sich auf dem Appenin. Im Süden reichen die Vorkommen bis in die Hochgebirge Siziliens. 

Sesleria nitida  besiedelt sonnige, meist basenreiche Fels- und Schotterhänge. Die Substrate sind mäßig trocken bzw. im Hochsommer trocken, gut durchlässig und mäßig nahrhaft.

Die Blütenknospen sind anthrazit gefärbt und kontrastieren mit dem silbrig-blau-grünem Laub.

Beschreibung
Das Glänzende Kopfgras ist ein wintergrünes Horstgras mit silbrig-blau-grünem, steifem Laub. Es erreicht im Laub Wuchshöhen von 40-60 cm und kann im Alter bis zu 80 cm breit werden. Es gehört damit zu den kräftigsten Kopfgräsern.

Die rundlich-walzenförmigen Blütenähren stehen an aufrechten oder leicht bogig geneigten Stielen und überragen das Laub um 20-30 cm. Gegen Mitte April schieben sich die zunächst fast schwarzen Ähren durch das gleichzeitig neu austreibende Laub. Anfang/Mitte Mai färben die Staubblätter die Ähren für zwei Wochen gelblich-weiß. Die Samenstände verblassen und lösen sich im Hochsommer langsam auf.

Das Laub hat v.a. im Frühling und Frühsommer eine bläulich-silbrige Färbung. Bis zum Spätsommer nehmen die Grünanteile sukkzessive zu.

Sechs Jahre altes Exemplar auf reinem, armen Sand zur Vollblüte Mitte Mai.

Verwendungshinweise
Sesleria nitida ist das auffälligste Blaugras und zudem das einzige, dass sich seinen deutschen Namen redlich verdient.Im Versandhandel ist es zuverlässig erhältlich, gehört jedoch erstaunlicherweise nicht zum Standardrepertoire. Der deutliche Vorteil gegenüber den üblicheren Sesleria-Vertretern wie Sesleria caerulea oder Sesleria heufleriana ist das ganzjährig auffälligere Erscheinugnsbild. Die grünlaubigen Seslerien der Felssteppen vermitteln nach der Blüte eigentlich nicht das Bild, das der Betrachter von einer Felssteppe erwartet.


Dichter Altbestand Ende September. Die dunklen Samenstände gehören dem Weißen Affodil.

Es ist sehr gut verwendungswürdig in steppenartigen Alpinarien, wo es vor allem in größeren Anlagen als bestandsbildender Aspekt Assoziazionen von warmen, mediterranen Bergwelten hervorruft. Passende, dem Naturstandort nahe kommende Begleiter wären z.B. Centranthus angustifolius, Euphorbia seguieriana oder Teucrium montanum. Wenn man in größeren Flächen ein zweites strukturgebendes Gras verwenden möchte, wäre Achnatherum calamagrostis die richtige Wahl.

Für artenreiche Mischpflanzungen setzt man die Horste mit einigem Abstand zueinander. So bleibt dauerhaft Platz für die Begleiter und das Glänzende Kopfgras bleibt als Verbund von Individuen erkennbar. Es hat aber auch seinen Reiz als dichte Grasfläche, aus der sich kräftigere Solitärstauden erheben.

Im Laufe der Vegetationsperiode nimmt der Grünanteil im Laub etwas zu.

Kultur/Pflege von Sesleria nitida

Auf durchlässigen, auch im Winter nicht feuchten Böden ist die Art gut winterhart, in rauhen Regionen können windgeschützte Lagen sinnvoll sein.

Die Standorte sollten möglichst sonnig und sommerwarm sein. Auch hitzegefährdete Lagen sind kein Problem.

Auf sonnigen, regelmäßig von Trockenstress geplagten Sand- und Schotterböden sind etablierte Horste robust und lassen sich nicht so leicht verdrängen. Auf Dauer mindert der Druck verschattender Wildkräuter die Vitalität aber zusehends.

Sesleria nitida hat keimfreudige Samen und erzeugt robuste Jungpflanzen. Selbstversamung kommt aber dennoch nur gelegentlich auf optimalen, konkurrenzarmen Standorten vor.

Bilder