Atocion zawadzkii (Silene zawadzkii) // Karpaten Nelkenleimkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 100.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Atocion zawadzkii (Silene zawadzkii)

Zawadzkies Nelkenleimkraut hat ein kleines Verbreitungsgebiet, das sich weitgehend auf Rumänien beschränkt.

Es besiedelt vorrangig kurzlebige Ruderalfluren auf feinerdereich-schottrigen bis sandigen Substraten mit mehr oder weniger neutraler Reaktion und mäßiger Stickstoffversorgung.

 : Atocion zawadzkii zeigt in der Blüte ein leuchtendes, reines Pink.

Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig und im Sommer regelmäßig von Trockenstress gekennzeichnet. Spätwinter und Frühjahr sind dagegen mehr oder weniger frisch.

Beschreibung
Atocion zawadzkii ist eine im Spätsommer/Herbst keimende Einjährige, die als wintergrüne Rosette überwintert. Sie erreicht auf nahrhafteren, mehr oder weniger frischen Standorten Wuchshöhen von bis zu 60 cm und bleibt dabei erstaunlich standfest. Unter ungünstigeren Bedingungen erscheinen dagegen Kümmerformen von 10 bis 20 cm Höhe.


Die rosa-roten Blüten erscheinen ausdauernd von Mitte Mai bis Mitte Juli. Entfernt man die die abgeblühten Samenstände, werden aus den Blattachseln zuverlässig kleine Seiten-Blütenstände bis Anfang/Mitte August nachproduziert. Sie werden sehr gerne von Nachtfaltern angeflogen.

Etwas bekannter, aber auch nur selten in Kultur ist Atocion armeria. Ihre Blüten sind kräftiger rosa-rot gefärbt, ansonsten sind sich die beiden Arten aber ausgesprochen ähnlich.

 In neu angelegten Kiesflächen ist die Art eine recht zuverlässige Blendbegrünung für das erste Jahr, geht aber schon im zweiten Jahr oft stark zurück.

Verwendungshinweise
Das Einsatzspektrum ist aufgrund der Kurzlebigkeit eingeschränkt. Es kommen nur Anlagen mit einer Betreuung mit wachem Auge für die Bedürfnisse der Art in Frage.

Alternativ kann man sich in Neuanlagen von Kiesbeeten und verwandten Situationen auch mit ihrem raschen Verlust abfinden und sich über ihre Blenderfunktion im ersten und vielleicht noch zweiten Standjahr erfreuen. Ein guter Partner in dieser Funktion ist z.B. der Schopf-Salbei.

Atocion zawadzkii passt hierbei genausogut in (frühjahrsfrische) steppenartige Pflanzungen mit niedrigen Horstgräsern wie in Kombinationen mediterraner Halbsträucher.

Atocion zawazkii verhilft hier einem Koriander zu einem unverhofft attraktiven Auftritt.

Kultur
Auf echten Trockenstandorten kümmert die Art. Auch die Keimraten sind auf reinem, oberflächlich rasch abtrocknenden  Sand schlecht und auf Dauer nicht ausreichend, um einen Bestand über mehrere Jahre zu erhalten.

Sobald aber wenigstens die obersten 2-3 Zentimeter mit lehmigen, wasserhaltenden Anteilen durchsetzt sind, treten Keimlinge oft in Massen auf. Auch auf feinerdereichen Schotterböden darf man mit guten Keimraten rechnen. Hierfür werden auch gerne feuchte Phasen im Hoch- und Spätsommer direkt nach der Blüte gewählt. Die Keimlinge überwintern dann als grüne Rosette. Trotzdem muss auch unter günstigen Bedingungen jährlich dafür gesorgt werden, das vegetationsfreie Stellen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.

Die Art benötigt zudem viel Sonne und sollte nur mit anderen niedrigen Begleitern kombiniert werden.

Auf etwas stickstoffreicheren Böden entwickelt sich der Blütenflor deutlich ansehnlicher als auf Magerstandorten. Hier sind oft nur Miniaturausgaben zu erwarten, die unter der Wahrnehmungsschwelle bleiben.

Atocion zawadzkii entwickelt sich auf stressarmen Standorten recht üppig.

Bilder