Crocus ligusticus // Ligurischer Herbst-Krokus, Ligurischer Safran
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Familie |
Iridaceae, Schwertliliengewächse
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Pflanzen pro qm |
400.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Crocus ligusticus
Der Ligurische Herbst-Krokus hat ein relativ kleines Verbreitungsgebiet, das von den Seealpen im süd-östlichsten Frankreich über den italienischen Appenin bis zur Adria reicht.
Crocus ligusticus ist stark wärmebedürftig und hat seine Hauptvorkommen in der submontanen bis montanen Höhenstufe, kommt aber auch in der unteren Hügelstufe und in hochmontanen Stufen gelegentlich vor. In den Wintermonaten ist je nach Höhenlage mit gelegentlichen schwachen bis regelmäßigen kräftigen Frostereignissen zu rechnen
Besiedelt werden lichte, meist sommertrockene Gebüsche, größere Lichtungen in Wäldern und mäßig nahrhafte Wiesen. Die Standorte sind (voll-)sonnig und stark wärmebegünstigt.
Die Böden sind feinerdereiche, alkalisch verwitternde Skelettböden. Die Bodenreaktion ist entsprechend stark alkalisch bis neutral.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (8) Kontinentalität (3) Feuchte (4) Reaktion (4?) Stickstoff (4)
Crocus ligusticus in kargem Ambiente
Beschreibung
Der Ligurische Herbst-Krokus ist ein wintergrüner Zwiebelgeophyt. Er erreicht in Blüte Wuchshöhen von 10 bis 15 cm. Durch die Ausbildung von Tochterzwiebeln entstehen mit der Zeit kleine Horste.
Das grasartige Laub erscheint kurz vor oder zeitgleich mit den violetten Blüten und den leuchtend rot-orangenen Staubgefäßen ab Anfang Oktober. Die Blütezeit beginnt damit etwa 2-3 Wochen später als die des wuchtigeren Crocus pulchellus. Es wird in der Regel nur eine Blüte pro Zwiebel entwickel, nur ausnahmsweise sind zwei Blüten zu beobachten. Die Blütezeit ist damit vergleichsweise kurz und nach etwa zwei Wochen abgeschlossen.
Die Samen reifen in einem rundlichen Samenstand knapp unter der Erdoberfläche heran.
Die ganze Pflanze enthält Alkaloide und ist leicht toxisch. Dennoch wird aus den Staubgefäßen Safran hergestellt.
Der Einsatz zwischen mediterranen Halbsträuchern ist gute Idee. Oft unterschätzt man aber, wie rasch sich sogar Helichrysum italicum in die Breite entwickelt.
Verwendungshinweise
Herbstblühende Krokusse sorgen immer für einige Aufmerksamkeit bei den meist verwunderten Betrachtern. Nicht selten werden sie mit der Herbstzeitlosen in Verbindung gebracht.
Neugierde zu entfachen ist immer eine gute Eigenschaft für eine Gartenpflanze. Wenn sie dann auch noch so hübsch daherkommt wie der Ligurische Herbst-Krokus, bleiben wenig Wünsche offen.
Der Ehrlichkeit halber muss man aber sagen, dass allen voran der schon erwähnte Crocus pulchellus aber auch der bekanntere Crocus speciosus den üppigeren und deutlich länger anhaltenden Blütenflor zu bieten haben. Sie sind daher in der Regel die zu bevorzugenden Alternativen. V.a. in kleinen Raumsituationen kann aber auch die zarte Anmutung von Crocus ligusticus genau die richtige Eigenschaft sein.
Generell sind das sonnig-warme Alpinarium, der Vordergrund felsiger Steppen und niedrige, nicht zu arme Trockenrasen das richtige Ambiente für diesen wärmeliebenden Sonnenanbeter.
Das eigenartig graustichige Violett von Crocus ligusticus harmoniert sehr schön mit silbrigem Laub, das hier zu Sideritis syriaca gehört.
Kultur
Crocus ligusticus funktioniert auf allen möglichst sonnigen, möglichst sommerwarmen bzw. heißen Standorten zuverlässig.
Während der Vegetationsphase von Früherbst bis Frühwinter ist der Art eine dauerhaft frische Wasserversorgung angenehm. In Mitteleuropa lässt sich dies ja auch kaum verhindern. Während der Sommermonate begünstigen trockene Substrate die Entwicklung von Bodenwärme, die sich positiv auf das Lebensgefühl der Art auswirkt.
Gut geeignet sind alle durchlässigen, nicht zu stickstoffarme Substrate auf der Basis von Sand, Kies, Kalk-Schotter oder ähnlichem. Der Feinerdeanteil darf relativ hoch sein und auch ein etwas humoser Oberboden wird klaglos toleriert. Die Bodenreaktion liegt idealerweise im alkalischen Bereich, erforderlich ist das aber nicht zwingend.
Die entfalteten Blüten leiden unter Frosteinwirkung. Ab etwa -3 Grad erholen sie sich von den Schäden nicht mehr. Bei der Erstbepflanzung sollte man die Zwiebeln daher so früh wie möglich einbringen, um den Blüten den Kontakt mit den ersten Nachtfrösten möglichst zu ersparen.
Wo ausreichend offene oder zumindest vegetationsarme Flächen zur Verfügung stehen, versamt sich die Art an klimatisch günstigen Standorten relativ willig.
Die gezielte Vermehrung aus Saatgut erfolgt nach den Regeln für Kaltkeimer. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man direkt nach der Samenreife ab Mitte November bis Ende Dezember dicht und 3 bis 5 cm tief aussäät. V.a. ältere Samen aus dem Vorjahr lässt man vorher 24 Stunden in Wasser aufquellen. Die Sämlinge laufen im zeitigen Frühling auf und bleiben bis zu ihrer zweiten Sommmerruhephase ungestört in der Saatschale.
Auf echten Magerstandorten bleiben die Blüten winzig und die Zwiebeln blühen nicht jedes Jahr.
Sorten:
Millesimo: hell-violette Krone mit dunkler abgesetzter, violetter Aderung