Carthamus mitissimus // Milde Färberdistel

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 10.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Natrustandort von Carthamus mitissimus: Die Milde Färberdistel kommt von den östlichen spanischen Pyrenäen bis in das Zentralmassiv im südlichen un mittleren Frankreichs vor. Nach Norden dünnen die Vorkommen zusehends aus und erreichen über einen schmalen Korridor die Grenzregion zu Belgien.

Carthamus mitissimus tritt in Subkontinentalen (Voll-)Trockenrasen auf. Es handelt sich um von natur aus gehölzfreie Wiesengesellschaften auf flachgründigen Felsbändern oder extrem stark drainierende Sandböden in vollsonnigen Lagen.

Die Böden verwittern stark bis schwach alkalisch und sind ausgesprochen Stickstoffarm.

In den Sommermonaten sind die Standorte hitzegefährdet, können im Winter durch exponierte Lage und hohe Wärmeabstrahlung insbesondere in den montanen Höhenlagen empfindlichen Minusgraden ausgesetzt sein.

Kräftiges Kulturexemplar. In Mitteleuropa ist es gar nicht so einfach, derart sonnig-trockene Standortbedingungen bereitzustellen, dass die Milde Färberdistel einen typischen Stress-Habitus entwickeln würde:



Beschreibung

Carthamnus mitissimus ist eine wintergrüne, horstige Staude. Sie entwickelt eine flache Rosette aus grau-grünen, tief einfach gefiederten Blättern.Sie erreichtWuchshöhen zwischen 10 und 20 cm.

Der Rosette entspringen kurz gestielte Blüten mit auffallend kräftigen Kelchblättern und blau-violetter, an Flockenblumen erinnernder Blütenkrone. Die Blütezeit reicht von Ende Mai bis Ende Juni.

Verwendungshinweise

Die Milde Färberdistel ist so gut wie nicht im Handel und selbst als Saatgut praktich nicht erhältlich.Insofern kommt eine Verwendung nur für den ausgesprochen ambitionierten Gärtner mit Leidenschaft für Raritäten in Frage.

Gartenwürdig ist die Art aber durchaus. Das gefiederte, auffallend grau-grüne Laub, das v.a. auf echten Extremstandorten in einer klaren Rosette angeordnet ist, macht auch außerhalb der Blütezeit einen adretten Eindruck.

Carthamnus mitissimus gehört zwingend in das vollsonnige, warme und möglichst trockene Alpinarium oder in den Vordergrund entsprechender Steppen- und Kiesgärten. Es empfiehlt sich aber grundsätzlich, einen erhöhten Standort zu wählen, um die Art besser wahrnehmen zu können.

Am Naturstandort sind gartenbekannte Extremisten wie Genfer Günsel (Ajuga genevensis), Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria) oder  Esparsetten-Tragant (Astragalus onobrychis) stetige Begleiter. Dazu gesellen sich einschlägige, horstige und niedrige Steppengräser wie der Waliser Schwingel (Festuca valesiaca).

Kultur

Die Milde Färberdistel funktioniert in Mitteleuropa an trocken-armen, (voll-)sonnigen Standorten recht zuverlässig. Sie ist dabei natürlich konkurrenzschwach und zwingend auf die fürsorgliche Hand eines aufmerksamen Betreuers angewiesen. Hilfreich sind Standorte zwischen Felsen, in denen es Konkurrenten schwerer fällt, ihr zu Leibe zu rücken.

Weniger extreme Standorte mit günstigerer Wasser- und Stickstoffversorgung sorgen für etwas üppigeres Wachstum und reicheren Blütenflor. Die Konkurrenz kann solche Standortgunst jedoch effektiver in Wachstum umsetzen und entsprechend steigt der Verdrängungsdruck erheblich.

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