Asclepias curassavica // Indianer-Seidenpflanze, Curacao-Seidenpflanze
Beschreibung
Naturstandort von Asclepias curassavica
Die Indianer-Seidenpflanze stammt aus Mittelamerika und dem tropischen Süd-Amerika. Sie ist in tropischen und sub-tropischen Klimaten aller Kontinente neophytisch eingebürgert. In Europa hat sie sich in Spanien und Griechenland etablieren können.
Asclepias curassavica wächst in sonnigen Gebüschrändern, Weiden und Ackerbrachen. V.a. die neophytischen Populationen treten regelmäßig in sonnigen Ruderalfluren von Stadtbrachen, an Straßenböschungen oder sonstigen Störstellen mit regelmäßigen Bodenverletzungen und lückigen Vegetationsdecken auf.
Asclepias curassavica zusammen mit Verbena bonariensis und Feigenkaktus unter recht trockenen Bedingungen
Die Böden sind bevorzugt reich an Sand-, Kies- oder Schotteranteilen und reagieren alkalisch bis schwach sauer. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis hoch.
Hinsichtlich der Bodenfeuchte ist die Art relativ tolerant und kommt sowohl auf leicht sickerfeuchten wie dauerhaft frischen, aber auch sommertrockenen Standorten vor.
Die Lichtbedürftigkeit ist hoch und vollsonnige bis sonnige Bedingungen werden bevorzugt. In den Subtropen und Tropen toleriert sie aber aufgrund der intensiveren Sonneneinstrahlung und Wärmeentwicklung auch noch halbschattige Situationen.
Normale, etwas lockere Gartenböden sind gut geeignet. Im Hintergund stehen Anis-Ysop und Blaue Färberhülse.
Beschreibung
Asclepias curassavica ist nur wenig frosthart und wird in Mitteleuropa überwiegend als Einjährige kultiviert. In frostfreien Regionen ist sie jedoch ein immergrüner, aber kurzlebiger Halbstrauch. Er erreicht in Europa Wuchshöhen zwischen 50 und 70 cm, mehrjährig kultivierte Exemplare können auch 100 cm hoch werden.
Auffällig sind die feuerroten Blüten mit dem gelben Zentrum. Es kommen auch Varietäten mit einfarbig gelben Blüten vor. Sie stehen in doldigen Blütenständen und erscheinen ausdauernd von Ende Juli bis Mitte Oktober, bei früher Vorkultur auch schon ab Anfang Juli.
Die ledrig-steifen, weidenblättrigen Blätter sind kräftig grün mit einem leichten Blaustich.
Die Früchte sind spindelförmig und lassen beim Aufplatzen Samen mit langer, seidiger Behaarung herausquellen. Sie werden recht effektiv vom Wind verbreitet. Bis sie vom Winde verweht werden, sind sie v.a. im Gegenlicht einige Zeit zierend. Getrocknet werden sie gelegentlich in der Floristik verwendet.
Bei Verletzungen tritt ein giftiger Milchsaft aus, der bei Hautkontakt unangenehme Reizungen und bei oraler Einnahme Vergiftungserscheinungen hervorruft.
Die weitgehend winterharte, niedrigere Knollige Seidenpflanze ist unter den Seidenpflanzen die Ähnlichste. Deren Blütenfarbe tendiert allerdings deutlich zu Orange.
Schönes Sommer-Arrangement zusammen mit Cenchrus longisetus.
Verwendungshinweise
Asclepias curassavica ist in Mitteleuropa nur selten zu sehen, was ein wenig überrascht. Die gesamte Erscheinung ist angefangen bei der klaren, aufrechten Wuchsform, über die ansehnliche Laubstruktur und den üppigen, ausdauernden Flor bis hin zu den Fruchtständen apart.
Asclepias curassavica kann vielseitig eingesetzt werden. Das Spektrum reicht von Rabatten bis hin zu exotischen Steppenarrangements.
Wird sie als Kübelpflanze für Balkon und Terrasse verwendet, bietet sich die möglichst helle, relativ trockene Überwinterung bei 5 bis 10 Grad an. Im beheizbaren Wintergarten setzt sich der Blütenflor mitunter bis in den Winter hinein fort.
Die seidigen Fruchtbälge sind eine interessante Bereicherung.
Kultur
Asclepias curassavica ist in der Kulturführung vergleichsweise einfach und funktioniert recht zuverlässig. Idealerweise bringt man die kaum mit Substrat abgedeckten Samen zwischen Mitte Februar und Mitte März ohne Probleme in Vorkultur bei etwa 20 Grad zum Keimen. Die Jungpflanzen werden dann nach den Eisheiligen direkt an Ort und Stelle ausgepflanzt.
Die kurzlebige Art entwickelt sich zügig und wird im sonnigen, frischen bis mäßig trockenen Freistand rasch zu einem kleinen Busch, wenn man den Jungpflanzen regelmäßig die Triebspitzen einkürzt. Andernfalls verzweigt sich der Trieb gar nicht und der Blütenflor bleibt entsprehend spärlicher.
Die Entwicklung ist auf Komposterde und Lava/Blähton im Verhältnis von etwa 1:1 besonders üppig.
Es kommt auch zur Selbstversamung im Freiland, aufgrund des verzögerten Keimzeitpunktes ist der Samenansatz im Herbst aber nicht gesichert und der zweite Winter ist dann in der Regel der letzte Winter eines Bestandes.
Wärmebegünstigte, selbst etwas hitzeanfällige Standorte befördern die Entwicklung. Verschattung sollte in Mitteleuropa vermieden werden.
Sorten:
Monarch Promise: creme-weiß panaschiertes Laub, ansonsten wie die Art, in Europa kaum im Handel
Silky Gold: wie der Typ, allerdings mit einfarbig gold-gelben Blüten