Akebia quinata // Fingerblättrige Akebie, Schokoladenwein, Klettergurke

Familie Lardizabalaceae, Fingerfruchtgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Akebia quinata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Akebia quinata

Die Fingerblättrige Akebie stammt aus den Bergregionen des östlichen Chinas, von der Koreanischen Halbinsel sowie aus Japan. Sie steigt bis in submontane Klimaregionen auf.

Neophytisch eingebürgerte Vorkommen finden sich in Neuseeland und im Osten der USA von Florida bis in die Grenzregionen zu Kanada.


Akebie im Verbund mit einer Klettertrompete

Die Fingerblättrige Akebie besiedelt sonnige bis licht absonnige Waldränder und Gebüsche. Die Standorte sind dauerhaft frisch bis sickerfeucht.

An die Bodeneigenschaften werden ansonsten geringe Ansprüche gestellt. Bevorzugt werden humos-lehmige, nahrhafte Substrate. Die Bodenreaktion reicht von alkalisch bis sauer.

Insbesondere die männlichen Blüten sind im Grunde unbedeutend, bei ganz genauer Betrachtung aber zumindest interessant.

Beschreibung
Akebia quinata ist ein sommergrüner, nach der Etablierung wüchsiger Kletterstrauch. In milden Wintern oder wärmebegünstigten Lagen bleibt das Laub oft auch vollkommen wintergrün.

Die Akebie windet sich am Naturstandort unter günstigen Bedingungen 10 bis 12 m an Kletterhilfen in die Höhe, bleibt in Mitteleuropa mit 4 bis 6 m aber meist zierlicher.

Die ledrigen Blätter sind handförmig in drei bis fünft Fiederblätter geteilt.

Gegen Mitte April erscheinen etwas unscheinbare, zweihäusig getrenntgeschlechtliche Blüten in kleinen Trauben. Die weiblichen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 2-4 cm, während die männlichen Blüten kaum halb so groß werden. Die Blütenfarbe ist meist bräunlich, oft mit einem mehr oder weniger deutlichem Violettanteil. Gelegentlich sind auch grünlich oder weiß blühende Exemplare zu beobachten. Die Blüten verströmen einen schwachen, süßlichen Geruch, der der Art den Trivialnamen "Schokoladenwein" einbrachte.

Im Weinbauklima oder in warmen Sommern nehmen die gurkenförmigen Früchte ab dem Spätsommer/Frühherbst mit der Ausreifung eine violette Färbung an. Vollreife Früchte platzen auf und zeigen im weißen Fruchtfleisch die schwarzen Samen. Die Früchte sind von süßlichem Geschmack und essbar.

Die Akebie wird in Ostasien vielfältig als Heilmittel eingesetzt. Insbesondere die Rinde enthält fieber- und entzündungshemmende Substanzen. Aus Blüten und Blättern können Tees oder Aufgüsse zubereitet werden.

'Alba' hat frisch-grünes Laub und sorgt hier am naturhaften Gehölzrand für etwas Exotik.

Verwendungshinweise
Akebia quinata ist ein seltener Gast in den mitteleuropäischen Gärten, was ein wenig verwundern kann. Die Auswahl an frostharten Kletterpflanzen ist schließlich vergleichsweise überschaubar und die Akebie entwickelt mit ihrer Laubstruktur eine ganz eigenständige Charakteristik.

Vermutlich fehlt es ihr dann doch an der spektakulären Blüte, wie sie Waldreben, Blauregen und Co zu bieten haben. Außerdem muss man auf die eigentümliche, aber auf den zweiten Blick zielende Blüte oft zwei bis drei Jahre warten. Wenn es sich dann um eine männliche Pflanze mit winzigen Blüten handelt, ist die Freude getrübt.

Unter dem Strich bietet sich die Art für den Liebhaber dezent-exotischer Ästhetik an, der sich an ungewöhnlichen Pflanzen und ihren Details erfreuen kann.

'Variegata' - allerdings ohne erkennbare Panaschierung - klassisch an der Hauswand.

Kultur
Die Klettergurke ist im Grunde anspruchslos und leicht zu kultivieren. Es ist aber auf einen möglichst ganzjährig wärmebegünstigten Standort zu achten. Längere Zeit ungebremst einwirkende Tieffrostphasen können zu unerfreulichen Schäden führen. Die Frühjahrspflanzung minimiert die Gefahr von Ausfällen im ersten Winter. Sommerliche Wärmestandorte steigern die Vitalität und auch die Winterhärte.

Idealerweise wählt man tiefgründige, lehmig-humose und nahrhafte Böden mit mehr oder weniger neutraler Bodenreaktion. Suboptimale Substrate werden aber klaglos toleriert.

Die Vermehrung erfolgt am einfachsten über Triebe, die sich bei Erdkontakt zuverlässig bewurzeln und dann von der Mutterpflanze abgetrennt werden können. Der Vorgang erfolgt bei älteren Exemplaren auch eigenständig und kann zu einem merklichen Breitenwachstum führen.

Die Wasserversorgung ist bevorzugt dauerhaft frisch bis feucht, allerdings besser nicht staufeucht. Etablierte Exemplare verkraften aber auch kurzzeitigen Trockenstress.

Sorten:
  • Alba: mit creme-weißlichen, Blütenblättern und hell-braunen Staubgefäßen, frisch-grünes Laub, vital
  • Cream Form: mit creme-weißlichen, rosa-rot überlaufenen Blütenblättern und dunkel schokoladen-braunen Staubgefäßen, sehr teuer
  • Variegata: mit creme-weißlichen bis blass purpur-bräunlichen Blütenblättern, die creme-weißliche Panaschierung der kleinen Blätter ist verwaschen oder fehlt oft auch ganz, wuchsschwächer aber vital
  • Bilder












    'Alba'



    'Alba'



    'Variegata'



    'Variegata'



    'Variegata'