Campanula garganica // Sternpolster-Glockenblume, Adriatische Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Campanula garganica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula garganica

Die Sternpolster-Glockenblume kommt zerstreut mit größeren Verbreitungslücken in der weiteren Adria-Region vor. Nach Süd-Osten reichen die Vorkommen bis Griechenland.

Sie steigt von den Meeresküsten bis in submontane Klimaregionen auf. In Frankreich gibt es einige wenige neophytisch verwilderte Populationen, während sie als beliebte Gartenpflanze in England sogar als eingebürgert gilt.

Trockenstress mindert die Blühfreudigkeit von Campanula garganica nicht weiter. Die Kombination mit Dach-Hauswurz und Walzen-Wolfsmilch zeigt ihre Möglichkeiten gut auf.

Die Sternpolster-Glockenblume besiedelt vorrangig Felsklippen und felsige Steilhänge auf skelettreichen, basisch verwitternden, meist kalkreichen Böden. Die Stickstoffversorgung ist gering bis höchstens mäßig.

Die vollsonnigen bis sonnigen Standorte drainieren sehr gut und fallen im Sommerhalbjahr regelmäßig trocken.

Details der Blütenstände.

Beschreibung
Campanula garganica ist eine sommergrüne Staude. Sie bildet 5 bis 10 cm hohe Polster mit niederliegenden, an Höhenversprüngen auch hängenden Trieben. Der Wuchs ist horstig, die Triebe bewurzeln sich nicht.

Die mittelblauen Blüten mit dem weißen Grund erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Ende Juli. Die  Blütenkrone ist tief eingeschnitten und spitz-zipfelig, so dass die Form weniger an eine Glockenblume denn an kleine Sterne erinnert.

Insgesamt ähnelt die Sternpolster-Glockenblume der Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana), mit der sie nicht selten verwechselt wird. Letztere hat aber weniger tief eingeschnittene Blütenkronen und rundliche Zipfel. Gewisse Ähnlichkeit hat auch die kräftigere Langtriebe bildenden, sehr robuste Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana).

Verwendungshinweise
Campanula garganica ist einer der zarteren Glockenblumenvertreter und bedarf etwas intimer Raumsituationen, um erstens wahrgenommen zu werden und zweitens nicht wieder verloren zu gehen.

Ihr Habitus ist nicht übermäßig eigenständig, jedenfalls wird der normal-bedarfte Betrachter visuell nicht augenblicklich über sie stolpern. Optisch ähnliche Glockenblumen bekommt man vielerorts geboten.

Trotzdem ist sie eine angenehme Erscheinung für sonnig-warme Alpinarien und die Bepflanzung von Trockenmauern. Die Kombination mit ganzjährig strukturstarken, niedrigen Partnern wie z.B. Blau-Schwingeln (Festuca cinerea) oder Gyros-Beifuß (Artemisia caucasica) ist hilfreich.

Auch in Pflanzgefäßen, z.B. zusammen mit zarten Ziergräsern, macht ein Einsatz durchaus Sinn.

Die Kombination mit Kalkschotter ist sinnfällig.

Kultur
Campanula garganica braucht einen etwas aufmerksamen Gärtner an ihrer Seite. Dies gilt auch für optimale, sonnig-warme, mehr oder weniger trockene Standorte. Sie ist niedrigwüchsig und lichtbedürftig, so dass selbst kümmerlich wachsende Wildkräuter sie früher oder später auszudunkeln vermögen. Immerhin braucht sie nach der Etablierung keine Bewässerung.

Es empfehlen sich basen-/kalkreiche, unbedingt stickstoffarme Böden mit gutem Wasserabzug. Ein hoher Anteil porösen Bodenskeletts mit guter innerer Wasserspeicherfähigkeit ist dabei für die Vitalität von Vorteil.

Die Winterhärte ist in Mitteleuropa für die atlantisch geprägten Tieflagen ausreichend. Wo regelmäßig längere Phasen mit Barfrösten ohne schützende Schneedecke auftreten, sollte man geschützte Standorte wählen oder eine Abdeckung mit Reisig vorsehen.

Die Vermehrung über Saatgut ist zuverlässig möglich. Wo offene, sonnige Bodenstellen zur Verfügung stehen, versamt sie sich oft auch selbst.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, wird nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.

Campanula garganica an einem sonnigen Steilhang mit flacher Feinerdeauflage über Kalkfelsen.

Sorten:
  • Dickson's Gold: im Austrieb gelbes Laub, später leuchtend gelb-grün
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