Allium sativum // Knoblauch
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Allium sativum
Der Knoblauch ist im gesamten Mittelmeerraum spätestens seit der Antike ein bedeutendes Gemüse und entsprechend ist das ursprüngliche Herkunftsgebiet nicht mit absoluter Sicherheit zu idntifizieren. Die Gebirge Klein- und Zentral-Asiens gelten als wahrscheinlichste Ursprungsgebiete, wobei unzweifelhafte Wildvorkommen auch hier nicht identifiziert wurden. Möglicherweise ist der Knoblauch auch eine Kulturform von Allium longicuspis.
In ganz Nordafrika und Südeuropa ist Allium sativum archaeophytisch eingebürgert. Auch in Teilen Nord- und Mittelamerikas, in Indien, Thaland, China und Korea ist er eingebürgert (Karte der Gesamtverbreitung).
Seit dem Mittelalter ist Knoblauch auch nördlich der Alpen eine bedeutende Kulturpflanze. In Deutschland hat er unbeständige neophytische Populationen in den süd- und mitteldeutschen Wärmegebieten begründen können (Verbreitungskarte Deutschland).
Der eingerollte Blütenstengel ist ein sehr eigenwilliges Detail des Knoblauchs.
Beschreibung
Allium sativum ist eine vorsommer- bis sommergrüner, horstiger Zwiebelgeophyt. Die Zwiebel setzt sich aus zahlreichen Tochterzwiebeln zusammen, die als "Knoblauchzehen" in der Küche verwendet werden.
Das grüne, lauchtypische Laub wächst halb niederliegend bis bogig überhängend. Zur Blütezeit von Ende Juni bis Ende Juli beginnt das Laub zu vergilben. Frisches Laub kann ähnlich wie Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum) verwendet werden und ist von mildem Geschmack.
Die rosa-weißlichen Blüten des Blütenstandes sind unscheinbar und setzen keine Samen an. Optisch wird der Blütenstand durch rosa-bräunliche Brutzwiebeln (Bulbillen) bestimmt. Sie stehen an einem langen Blütenstiel zwischen 40 und 80 cm über dem Erdboden.
In der traditionellen Medizin findet der Knoblauch diverse Anwendungsfelder.
Verwendungshinweise
Allium sativum ist vermutlich der unansehnlichste aller Lauche. Weder Blüte noch Blattwerk zeigen das geringste Streben nach Liebreiz.
Trotzdem kann man es mit inneren Werten zu einer der bedeutendsten Kulturpflanzen der Menschheit bringen.
Im nutzungsorientierten Bauern-, Kräuter- und Gemüsegarten ist es entsprechend eine wichtige Bereicherung. Gerne wird sie in Mischkultur verwendet, um anderen Gemüsearten unliebsame Schädlinge vom Halse zu halten. Besonders beliebt ist die Kombination mit Erdbeeren oder auch Himbeeren.
Knoblauchbestand am Höhepunkt seiner Schaffenskraft
Kultur/Pflege von Allium sativum
Allium sativum ist im Grunde anspruchslos zu kultivieren. Bedingung sind möglichst sonnige und wärmebegüsntigte Standorte. Er ist vollkommen winterhart.
Alle lockeren, gut drainierenden oder zumindest niemals staufeuchten, basenreichen Mineralböden sind geeignet. Selbst reiner Sand wird toleriert, allerdings ist das Erntevolumen hier geringer.
Anders als bei der Küchenzwiebel (Allium cepa) kann man als Pflanzgut auf Knollen aus dem Supermarkt zurückgreifen. Es gibt allerdings unterschiedliche Sorten für die Herbst- und Frühjahrspflanzung. Werden sie zur falschen Jahreszeit gesetzt, versagen sie. Hilfsweise pflanze man die eine Hälfte zunächst im September und die andere gegen Ende März.
Man kann den Knoblauch ohne Bedenken zur Blüte kommen lassen, der Ernteertrag wird dadurch nicht weiter geschmälert. Die Bulbillen können dann zur Vermehrung verwendet werden, benötigen allerdings etwa 4 Jahre bis zur Erntereife.
Die Ernte der Knollen erfolgt im Spätsommer, wenn die oberirdischen Teile vergehen. Es ist aber auch möglich, im Frühling zu ernten und dann die gesamte, milder schmeckende Pflanze wie Lauchzwiebeln zu verwerten. Zehen haben sich dann aber noch nicht gebildet.