Alchemilla epipsila // Zierlicher Frauenmantel, Obenkahler Frauenmantel
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Familie |
Rosaceae, Rosengewächse
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Pflanzen pro qm |
9.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Alchemilla epipsila
Der Zierliche Frauenmantel stammt aus dem Kaukasus.
Er besiedelt hier sickerfrische bis sickerfeuchte Felshänge und die Ufer von Gebirgsbächen. Daneben findet man ihn auch in frischen bis feuchten Gebirgs-Staudenfluren. Hier steht er ab dem Frühsommer im verschatteten Unterwuchs der begleitenden Hochstauden.
Auch in steilen, nördlich orientierten Felshängen ist der Lichtgenuss eingeschränkt, es werden aber auch sonnige Standorte besiedelt.
Die feinerdereichen Skelettböden sind mäßig nahrhaft. Sie sind eher basenarm und verwittern neutral bis sauer.
Alchemilla epipsila ist ein typischer Frauenmantel mit vielen Vorzügen.
Beschreibung
Alchemilla epipsila ist eine sommergrüne, breit-horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und höchstens 40 cm. Durch die breite Wuchsform ist die Art gut bodendeckend.
Die grünlich-gelben Scheindolden aus kleinen Einzelblüten erscheinen ausdauernd von Mitte Mai bis Mitte Juli.
Als Anpassung an Standorte mit hoher Luftfeuchte ist auch dieser Frauenmantel in der Lage, aktiv Wasser aus den Blattporen abzusondern, das sich dann als "Tautropfen" an den Rändern sammelt.
Zierlicher als der Zierliche Frauenmantel ist - wenig überraschend - der Zwergige Frauenmantel. Sehr ähnlich, aber etwas wüchsiger ist der Gemeine Frauenmantel.
Verwendungshinweise
Frauenmäntel fehlen in kaum einer gepflegten Garten- oder Parkanlage. Sie lassen sich durch die geringe Wuchshöhe, die gut bodendeckende Eigenschaft bei gleichzeitig fehlender Agressivität und dem dezenten Gelbton der Blüten vielfältig kombinieren.
Sehr beliebt sind wegebegleitende Säume oder Gehölzen vorgelagerte Flächen, in denen Frauenmäntel die im Prinzip über das ganze Sommerhalbjahr attraktive Matrix für Blütengehölze oder Hochstauden bilden.
Alchemilla epipsila bietet sich von allen Arten für diesen Einsatz ganz besonders an. Sie bleibt etwas niedriger und bedrängt Begleitstauden weniger, ist aber robust genug, das Aufkommen von Wildkräutern zu erschweren. Anders als der bekanntere Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) bleibt sie auch nach Starkregen aufrecht und ansehnlich.
Klassische Staudenpartner mit ganz ähnlichen Standortansprüchen sind Storchschnäbel wie Geranium platypetalum oder insbesondere Geranium x magnificum.
Kultur
Alchemilla epipsila ist vollkommen winterhart und auf mehr oder weniger frischen bis feuchten Standorten robust und zuverlässig. Kurze Trockenphasen werden überstanden, sollten sich aber nicht häufen.
Sie gedeiht auch noch in absonnigen Situationen vollkommen befriedigend. In vollsonnigen Lagen steigt der Wasserbedarf deutlich an. Ideal sind Standorte mit Morgen- und Nachmittagssonne.
Nach der Blüte machen die Samenstände oft einen etwas struppigen Eindruck und auch das Laub erleidet im Hochsommer oft optische Rückschläge. Man kann dann einen tiefen Rückschnitt vornehmen. Bei ausreichender Bodenfrische erfolgt ein neuer Blattaustrieb mit intaktem Antlitz.
An die Bodeneigenschaften werden keine überbordenden Ansprüche gestellt. Alle normalen bis guten, nicht zu basen-/kalkreichen "Gartenböden" eignen sich. Schwere Lehmböden sollten vor übermäßiger Verdichtung durch Beimischung von Sand oder idealerweise Sandsteinbruch/Schieferbruch bewahrt werden.
Alchemilla epipsila neigt ebenfalls zur Selbstaussaat, wird dabei aber seltener so lästig wie Alchemilla mollis. Die Samen benötigen einen Kälteimpuls, um die Keimhemmung zu überwinden (Kaltkeimer).