Agapanthus praecox // Frühe Schmucklilie

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Agapanthus praecox

Die Frühe Schmucklilie hat ein kleines, auf die östliche Kapregion Süd-Afrikas beschränktes natürliches Verbreitungsgebiet. Als alte und beliebte Gartenpflanze ist sie allerdings in Teilen Mittelamerikas, im Süden Australiens und in Neuseeland sowie im Süden Englands neophytisch eingebürgert.

Das natürliche Verbreitungsgebiet zeichnet sich durch mehr oder weniger ganzjährig verteilte, für mitteleuropäische Verhältnisse eher spärliche Regenfälle aus. Auch in höheren Lagen fallen die Temperaturen im Winter nicht oder höchstens kurzzeitig und nur knapp unter den Gefrierpunkt.


Agapanthus praecox lässt sich nur mit Expertenblick von den üblichen Agapanthus-Hybriden unterscheiden.

Agapanthus praecox kommt in sonnigen, tiefgründigen Felshängen, entlang von Straßenböschungen und als Gartenflüchtling in sonnigen Säumen vor.

In den Sommermonaten tritt auf den gut drainierenden, allerdings im Gestein wasserhaltenden Böden immer mal wieder Trockenstress auf, den die Schmucklilie jedoch mit Hilfe sukkulenter Wurzel unbeeindruckt überdauert. Die skelettreichen Böden sind mäßig nahrhaft bis nahrhaft und mehr oder weniger neutral.

Die zierlichere Agapanthus praecox ssp. minimus hat mit ihrem luftig-lockeren Habitus ein gewisses Alleinstellungsmerkmal gefunden.

Beschreibung
Agapanthus praecox ist eine immergrüne Staude. Ihre grünen, bogig überhängenden Blätter erreichen Wuchshöhen von etwa 40 cm. Durch kurze Ausläufer bilden sich im Laufe der Jahre mächtige Horste.

Die lang gestielten Blütendolden erheben sich von Ende Juni bis in den August hinein bis zu 100 cm in die Höhe. Die Blütenfarben reichen von kräftigem Blau über hellblau bis hin zu rein weißen Formen.

Insgesamt ist die Art sehr variabel, zwischen den drei wissenschaftlich anerkannnten Unterarten bestehen fließende Übergänge. Zusätzlich hybridisieren Schmucklilien liebend gerne, was die Variabilität weiter erhöht.

Agapanthus praecox ist die entscheidende Elternart der Agapanthus-Hybriden. Die ebenfalls oft als Elternart genannte Agapanthus africanus hat höhere Kulturansprüche und ist vermutlich nur untergeordnet beigemischt.

Verwendungshinweise
Agapanthus praecox wird in Mitteleurropa eher selten kultiviert und es ist wohl oft fraglich, ob es sich tatsächlich um die reine Art handelt. Diese Frage ist aber auch eher Leckerbissen für den versierten Botaniker. Für die Gartenarchitektur macht es keinen entscheidenden Unterschied, welche der immergrünen Schmucklilien tatsächlich verwendet wird.

Schmucklilien in repräsentativen Kübeln vor Eingängen, Freitreppen oder genz herrschaftlich wegebegleitend sind immer ein eindrucksvoller Anblick. Man kennt diese Bilder zwar, es fällt aber doch irgendwie schwer, sich daran satt zu sehen.


Hier wird Agapanthus praecox ssp. minimus auf interessante Weise in eine Pflanzfläche integriert. Echte Freilandexperimente sollte man aber nicht wagen. Hierfür eignet sich die sommergrüne  Agapanthus campanulatus besser.

Kultur/Pflege von Agapanthus praecox

Als Kübelpflanzen ist die Art auf intensive gärtnerische Pflege angewiesen, wobei sie unter den Kübelpflanzen sicher zu den pflegeleichtesten gehört. Sie bevorzugt sonnige bis licht halbschattige, nicht hitzeanfällige Standorte.

Das Substrat sollte zwischen den Bewässerungsgängen kurz abtrocknen können. Von April bis zum Aufblühen gefährdet echter Trockenstress aber den Blütenansatz.


Selten zu sehen ist die zierliche 'Variegatus' mit kräftig blauen Blüten, die schön mit den creme-weiß gerandeten, grau-grünen Blättern kontrastieren.

Die Überwinterung ist an kühlen, hellen und mäßig trocken Orten problemlos. Für den Blütenansatz - und zur Vermeidung vergeilender Blätter - ist es erforderlich, dass die Wintertemperaturen möglichst dauerhaft nicht über 10 Grad Celsius liegen. Temperaturen um 5 Grad sind ideal.

Es ist auch möglich, Agapanthus kalt und dunkel zu überwintern. Das Laub zieht dann ein und die Blüten erscheinen erst einige Wochen später. Diese Variante sollte aber besser nur im Notfall gewählt werden, sie ist der Vitalität nicht wirklich zuträglich.

Schmucklilien in Kübeln sollten generell nur kurzzeitig und nur sehr geringen Minusgraden ausgesetzt werden. Sobald die Wurzeln Erfrierungen erleiden, fällt der Blütenflor im Folgejahr sehr spärlich aus oder unterbleibt gänzlich.

Beim Verbringen in das Freiland nach den Eisheiligen ist darauf zu achten, dass das Laub nicht zu plötzlich intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird. Verbrennungen sind die Folge mit unschönen Blattnekrosen.

Agapanthus stehen gerne lange im selben Topf und mögen es dicht gedrängt. Umtopfen und Teilen ist erst erforderlich, wenn die fleischigen Wurzeln den Topf weitgehend substratfrei ausfüllen.

Von April bis Ende Juli sollte ca. alle zwei bis vier Wochen gedüngt werden.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 22-25 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

Sorten:
  • ssp. minimus: zierliche Form, 30 cm, in Blüte bis 60 cm hoch, meist kräftig blaue, relativ lockere Blütenstände, es kommen aber auch weißliche Formen vor, im Vergleich zur Stammform werden weniger Blätter entwickelt und die Horste bleiben insgesamt deutlich lockerer
  • Variegatus: zierlich, 30 cm, in Blüte bis 60 cm hoch, kräftig blaue Blüten, creme-weiß gerandetes, in der Grundfärbung grau-grünes Laub, vermutlich ein Abkömmling der Unterart Agapanthus praecox ssp. orientalis
  • Bilder









    ssp. minimus



    ssp. minimus



    ssp. minimus



    'Variegatus'