Acantholimon ulicinum // Igelpolster
Beschreibung
Naturstandort von Acantholimon ulicinum
Dieses Igelpolster stammt aus den Bergregionen des Balkans, Griechenlands, der Türkei, Syriens, des Libanons und des äußersten Nordens Israels (Mount Hermon).
Acantholimon ulicinum besiedelt kalk-/basenreiche, extrem trockene Fels- und Schotterfluren an Steilhängen. Die Standorte sind natürlicherweise baumfrei und vollsonnig. Extensive Beweidung mit Ziegen und Schafen reduziert das Aufkommen von Gehölzen zusätzlich.
Die Standorte weisen einen derart hohen Wasserabfluss auf, dass sogar in den Winter- und Frühlingsmonaten phasenweise Trockenstress auftritt. Im Winterhalbjahr treten zudem immer wieder auch strengere Fröste auf, die durchaus zweistellig ausfallen können.
Bestand von Acantholimon ulicinum Mitte August im Samenschmuck.
Beschreibung
Acantholimon ulicinum bildet Polsterteppiche aus dicht an dicht gedrängten kleinen Rosetten aus. Die Polster-Teppiche erreichen Höhen von 10 bis 15 (20) cm. Die nadelartigen Blätter sind hartlaubig und im Frühjahrsaustrieb grau-grün, im Sommer blau-grün.
Im Juli erscheinen kurz gestielte Blütenstände mit rosa Blüten. Die transparent-weißlichen Kelchblätter haften noch bis in den Spätsommer und entfalten durchaus noch Zierwirkung.
Das gelegentlich einzelne Polster absterben, ist natürlich und lässt sich auch an optimalen Standorten nicht verhindern:
Die Nomenklatur der Igelpolster ist noch nicht gänzlich geklärt. So wird Acantholinum androsaceum sowohl als eigenständige Art als auch als Synonym für Acantholinum ulicinum beschrieben. Letzteres scheint etwas häufiger priorisiert zu werden.
Ebenfalls in Gartenkultur sind das optisch identische Acantholimon acerosum und Acantholimon glumaceum mit ganzjährig dunkel-grünem, nur leicht graustichigem Laub.
Verwendungshinweise
Ein vitaler Bestand von Igelpolstern ist ganzjährig ein imposanter Anblick. Orndet man die Gestaltung sonnig-heißer, volltrockener Felsfluren ganz der Ästhetik der Igelpolster unter, können Bilder entstehen, die der Betrachter nicht vergessen wird.
Igelpolster werden hierfür als prägende, bestandsbildende Matrix verwendet. Es ist gleichermaßen ansehnlich, einen lockeren Verbund von Einzelpolstern als auch eine bultig-teppichartige Matrix zu entwickeln.
Immer hilfreich ist die Kombination mit Felsen oder offenen Schotterstellen. Auch Trockenmauern sind geeignete Unterlagen für Igelpolster. Eine lockere bis schüttere Vegetationsdecke, die offenen Boden oder Felsflächen offen liegen lässt, steigert die Glaubwürdigkeit der Fläche und sorgt für zusätzliche Wärmeentwicklung.
Die Begelitflora sollte so niedrig oder so locker verwendet werden, dass die die Igelpolster nicht weiter verschattet. Am Naturstandort sind diverse zierliche Trockenkünstler ihre Begleiter, von denen z.B. Mauer-Steinkraut (Alyssum murale), Elfenbeindistel (Ptilostemon echinocephalus) oder auch Mannstreu-Arten wie Eryngium bourgatii in mitteleuropäischen Gärten mehr oder weniger bekannt sind.
Eine Kultur in größeren Pflanzgefäßen ist ebenfalls erwägenswert. Man sollte dann aber die Möglichkeit haben, die Gefäße im Außenbereich von November bis Anfang April sonnig und überdacht abstellen zu können.
Im Versandhandel ist Acantholimon ulicinum recht zuverlässig erhältlich.
Nach dem Blattaustrieb im Frühling sind die Polster grau-grün und bekommen dann nach und nach den aparten Blaustich zurück.
Kultur
Man tut sich und den Igelpolstern keinen Gefallen, sich suboptimale Standorte schönzureden. Es bracht möglichst vollsonnige Lagen, die idealerweise durch Steilhangcharakter die Sonneneinstrahlung zusätzlich intensivieren.
Die Böden müssen ausgesprochen gut drainieren, wozu feinerdearmes, grobes Schottersubstrat erforderlich ist. Deutlich erhöhte Standorte oder die oberen Bereiche der Steilhänge helfen, auch im Winter gelegentlich etwas abzutrocknen.
Winterliche Bodenfeuchte ist schädlicher als Frosteinwirlung. 15 Grad Minus stellen die Art dann keineswegs vor ernste Probleme. Dennoch sollte man Standorte wählen, die vor winterlichen Ostwinden geschützt sind.
Bevorzugt werden kalk-/basenreiche Gesteine. Die Stickstoffversorgung sollte sehr gering bis gering sein, um den Igelpolstern das ausreifen der Jahrestriebe zu erleichtern und v.a. Lichtkonkurrenten klein zu halten.