Carex umbrosa // Schattensegge

Familie Cyperaceae, Sauergräser
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Carex umbrosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Carex umbrosa

Die Schattensegge ist von den Bergregionen der Iberischen Halbinsel und des nördlichen Mittelmeerraumes über ganz Mittel- und Osteuropa bis Zentral-Sibirien und über die Mongolei bis in den Westen Chinas, Korea und Japan verbreitet. In West- und Nordeuropa fehlt sie.

In Deutschland fehlt sie im Tiefland, ist im Hügelland und den Mittelgebirgen sowie den montanen Höhenlagen der Alpen relativ weit verbreitet. In der Schweiz kommt Carex umbrosa nur vereinzelt im Jura, im Mittelland und relativ häufig im Tessin vor.

Carex umbrosa zur Vollblüte im sonnigen Stand mit Einblütigem Fühlingsstern im Hintergrund.

Die Schattensegge gilt als Kennart der Eichen-Hainbuchen-Wälder. Sie ist aber auch stetig in Hainsimsen-Buchen-Wäldern zu finden. In montanen Höhenlagen wächst sie auch in Borstgras-Rasen.

Die Standorte sind licht schattig bis licht halbschattig. Die Wasserversorgung ist im Mittel frisch, allerdings schwankt der Wasserhaushalt oft stark. Im Sommer erzeugt der Wurzeldruck der Bäume immer mal wieder Trockenstress, während im Frühjahr Schmelzwasser für sickerfeuchte Bedingungen sorgen können.

An die Bodeneigenschaften werden keine spezifischen Anforderungen gestellt. Sie sind mehr oder weniger neutral und eher stickstoffarm.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (4)  Temperatur (-)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (4)

Schattenseggen in naturhafter Verwendung am Gehölzrand.

Beschreibung
Carex umbrosa ist ein wintergrünes, horstiges Gras. Es entwickelt sich träge, erreicht aber nach einigen Jahren Wuchshöhen von gut 30 bis 35 cm. Die Art ist langlebig und die Horste vergreisen nicht.

Die Blätter sind mit 2-3 mm Breite sehr schmal, sind aber nur 20-30 cm lang. Sie wirken daher weniger feinlaubig als das Laub z.B. von Carex 'Kyoto'. Die Blüten erscheinen ab etwa Mitte April. Zierend sind v.a. die schwefel-gelben Staubgefäße. Sie halten sich nicht wie bei den Seggen sonst üblich nur zwei oder drei Tage, sondern etwas mehr als eine Woche.

Ähnlich ist die häufiger verwendete Carex montana. Sie bietet ein leuchtenderes Blattgrün, ist aber nicht wintergrün und die Blüte ist nur kurzzeitig zierend. Am Naturstandort bevorzugt sie tendenziell etwas lichtere Situationen, insgesamt unterscheiden sich die Standortvorlieben aber praktisch nicht. Beide Arten hybridisieren gelegentlich miteinander.

Optimal entwickeltes, ausgewachsenes Exemplar im Spätsommer-Habitus.

Verwendungshinweise
Die Schattensegge führt in der Gartenkultur ein Schattendasein. Das dürfte sich auch sobald nicht ändern, spektakuläre Alleinstellungsmerkmale hat sie nun mal nicht zu bieten.

Sie hat aber solide optische und standörtliche Qualitäten. Zuvorderst gilt dies für die Blüten, die man durchaus als nennenswerten Frühlingsaspekt betrachten darf. Das Blattwerk ist zudem gut wintergrün und bietet das ganze Jahr über eine ansprechende, aufgeräumte Optik.

Interessant wird sie durch ihre Fähigkeit, im verschatteten, v.a. im Sommer von Trockenstress geplagten Wurzelbereich von Bäumen zu reüssieren. Die Auswahl an eindrucksvollen Alternativen ist hier begrenzt und ein dauergrüner, im Frühling für eine gute Woche in zartes Blütengelb getauchter Teppich aus Schattenseggen-Bulten ist nicht die schlechteste Gestaltungsidee.

Carex umbrosa stellt hier in lockerer Pflanzung auch eine schöne Matrix für Frühlingsgeophyten wie den Gefingerter Lerchensporn oder dem Elfenkrokus dar. Idealerweie lässt man ausreichend Abstände zwischen den Horsten, sodass diese als Individuen erkennbar bleiben. In den Lücken fühlen sich z.B. auch Balkan-Windröschen, das Gelbe Buschwindröschen oder das Frühlings-Alpenveilchen wohl.

Im Versandhandel ist die Art zuverlässig erhältlich.

Jugendliche Exemplare zur Vollblüte im etwas sommertrockenen Halbschatten.

Kultur/Pflege von Carex umbrosa

Die Schattensegge kann auf frischen Böden auch völlig gefahrlos sonnig kultiviert werden, hierfür gibt es allerdings eine Vielzahl optisch beeindruckenderer Alternativen.

Im mild sommertrockenen (Halb-)Schatten oder an absonnigen Flächen im Regenschatten von Gebäuden funktioniert sie recht zuverlässig und robust. Hier tun sich wüchsigere Konkurrenten schwer und außerdem lässt sie sich durch ihre Schattenverträglichkeit ohnehin nicht so ohne Weiteres ausdunkeln.

Die Pflanzung auf dem Wurzelteller von alten Großgehölzen sollte man im Herbst vornehmen. Dann steht das feuchte Winterhalbjahr für die Wurzelentwicklung zur Verfügung. In der Regel wird es dann reichen, im ersten Sommer in niederschlagsfreien Wochen mit Bewässerung unter die Arme zu greifen. Wuchswunder sollte man aber nicht erwarten.

Sorten:
  • Feuerbach: 30-45 cm hoch, deutlich wüchsiger als die Wildform, das bis zu 80 cm lange, bogig überhängende Laub formt elegante Horste, seltener im Handel als die Wildform
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