Linum austriacum // Österreichischer Lein

Familie Linaceae, Leingewächse
Pflanzen pro qm 30.00
Wikipedia Linum austriacum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Linum austriacum

Der Österrichische Lein ist vom afrikanischen Atlasgebirge über die Iberische Halbinsel bis zum Balkan und weite Teile Ost-Europas bis zum Kaukasus und Vorderasien verbreitet.

Im natürlichen Verbreitungsgebiet tritt Linum austriacum vorwiegend in wärmebegünstigten, stickstoffarmen Felssteppen in vollsonnigen Expositionen auf.

In Deutschland ist der Österreichische Lein neophytisch eingebürgert in den mittel- und süddeutschen Wärmeregionen sowie von Berlin bis in den Osten Brandenburgs.



Naturstandort im Steppenrasen auf dem Großen Rummelsberg in der südlichen Uckermark

Trotz seines neophytischen Ursprungs gilt er auch in Deutschland bereits als Kennart der Halbruderalen Trockenrasen (Cirsio-Brachypodion). Daneben ist er aber auch häufig in ruderalen Möhren-Steinkleefluren (Dauco-Melilotion) auf sandigen, kiesigen oder schottrigen Rohböden anzutreffen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (5)  Kontinentalität (2)  Feuchte (6)  Reaktion (6)  Stickstoff (6)



Wiesen-Salbei und Wiesen-Wucherblume bilden in dieser einer trockenen Magerwiese nachempfundenen Pflanzung eine plausible Blütengemeinschaft.

Beschreibung
Linum austriacum ist eine kurzlebige, horstige Staude. Sie erreicht je nach Stickstoffversorgung des Bodens Wuchshöhen zwischen 40 und 80 cm und ist damit unter den gartenüblicheren Linum-Arten die hochwüchsigste.

Die leuchtend-himmelblauen Blüten erscheinen ausdauernd von Ende Mai bis in den Juli hinein. Die Kronblätter überlappen sich meistens etwas.

Sehr ähnlich ist der in ganz Mitteleuropa heimische, mittlerweile aber sehr selten gewordene Ausdauernde Lein (Linum perenne). Seine Blütenkronblätter überlappen sich nicht.

Verwendungshinweise
Das strahlende Blau der Blüten des Österreichischen Leins machen ihn zu einer wunderbaren Besetzung für alle trocken-warmen Kies- und Steppenanlagen.

Botanisch versierte Puristen setzen außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes an seiner statt für naturidentische Trockenrasen selbstredend den Ausdauernden Lein ein.

In Felsheiden ist Linum austriacum oft mit den etwas später blühenden Haar-Pfriemgras (Stipa capillata) und dem Ysop (Hyssopus officinalis), den zeitgleich blühenden Wegerich-Grasnelke (Armeria arenaria), Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana), Steinbrech-Felsennelke (Petrorhagia saxifraga) oder Glanz-Lieschgras (Phleum phleoides) vergesellschaftet.

Trotzdem ist er überall auch in blütenreichen, von leicht ruderalisierten Wiesen und Säumen inspirierten Pflanzungen sehr glaubwürdig.

In Ruderalfluren tritt er natürlicherweise mit einer ganzen Reihe gartenwürdiger Partner auf. Zu nennen sind insbesondere Wermut (Artemisia absinthium), Gemeine Sichelmöhre (Falcaria vulgaris), Färber-Waid (Isatis tinctoria), Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense), Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum), Katzenminze (Nepeta cataria), Eselsdistel (Onopordum acanthium), Gelber Wau (Reseda lutea) oder diversen Königskerzen wie Verbascum phlomoides.



An diesem Blau kann man sich schwerlich sattsehen.

Kultur
Linum austriacum braucht es so sonnig und so warm wie möglich. Hilfreich sind zudem stickstoffarme, skelettreiche Mineralböden und wenigstens sommerlicher Trockenstress.

Diese Bedingungen sorgen für schüttere Bodenbedeckung, die erforderlich ist für eine zuverlässige Selbstversamung. Andernfalls fällt die kurzlebige Art früher oder später aus.

Davon abgesehen ist sie aber zuverlässig und lässt sich in Neuanlagen problemlos und sicher aus Saatgut etablieren. Als Topfballen ist sie auch praktisch nicht erhältlich.

Bilder















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
blau
Juni
grün
grau-grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
trocken
mäßig trocken
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
poröser Schotter
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
sehr arme Böden
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
mediterraner Schwerpunkt
Hügelland (collin)
Asien
Kleinasien
Vord. Orient
Afrika
Nordafrika
sehr gut
Mittel
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Steppenrasen
Submediterrane Halbtrockenrasen
Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Wacholdergebüsche
Ländlicher Garten
Mediterraner Garten
Repräsentative Gärten
Steingarten/Alpinum
Steppenpflanzung
Raritäten/Saatgut
sommergrün
Lebensbereich
Felssteppen
Steppen