Yucca elata // Seifen-Palmlilie

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Yucca elata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Yucca elata

Die Seifen-Palmlilie kommt in der Grenzregion zwischen den USA in Texas, New Mexiko und Arizona und dem Norden Mexikos vor.

Yucca elata besiedelt Wüsten und Halbwüsten, vegetationsarme Binnendünen, Trockengebüsche oder Volltrockenrasen in Höhenlagen zwischen 400 und 1.900 m üNN. In den Hochlagen fallen die Wintertemperaturen regelmäßig in den Frostbereich, allerdings nicht dauerhaft in den zweistelligen Minusbereich.

Im Verbreitungsgebiet liegt die Jahresmenge der Niederschläge etwa halb so hoch wie im Durchschnitt Mitteleuropas. Dabei fällt die Hauptmenge des Jahresniederschlags von Juni bis September, während die Wintermonate zwischen November und März extrem trocken sind.

Die weitgehend humusfreien, sandigen bis felsigen Böden sind stark drainiert und ganzjährig von Trockenstress bestimmt. Die Stickstoffversorgung ist gering. Die Bodenreaktion ist stark alkalisch bis schwach sauer.


Stammform der Seifen-Palmlilie im alten Botanischen Garten Potsdam, die im Vorjahr sogar geblüht hat.

Beschreibung
Die immergrüne Yucca elata ist wie viele Palmlilien variabel im Erscheinungsbild. Die gängige Hybridisierung mit anderen Palmlilien macht die Systematisierung zusätzlich kompliziert. Jungpflanzen zeigen zunächst einen mehr oder weniger symetrischen, rosettigen Schopf aus steifen, sehr schlanken Blättern. Die Färbung ist blau- bis grau-grün. An den weißlichen Rändern lösen sich lange Fasern ab. Von ähnlicher Erscheinung ist die ebenfalls stammbildende Yucca rostrata.

Im Alter entwickelt sich meistens ein Stamm mit einer kleinen, kaum verzweigten Krone mit einigen wenigen Blattschöpfen. Am Naturstandort erreichen die hochwüchsigsten Exemplare bis zu 4,5 m Höhe. Es treten aber auch strauchförmige Exemplare auf, die sich aus mehreren Stämmen aufbauen und teilweise nur wenig mehr als 100 cm Höhe erreichen.

Die palmlilientypischen Blütenstände bestehen aus traubig angeordneten, glockenförmigen, weißen  Einzelblüten. Die Blütezeit liegt im Hochsommer. Die Blüten entspringen den Blattrosetten und werden zwischen 100 und 200 cm lang.

Die amerikanischen Ureinwohner nutzen die Blätter für Flechtwerk. Aus Wurzeln und Stämmen wurde Seife hergestellt.

Verwendungshinweise
Yucca elata ist v.a. in der Jugend eine attraktive, sehr grafische Erscheinung. Auch wenn alte Stammformen Western-Romantik aufkommen lassen, sind diese in Mitteleuropa objektiv betrachtet bestenfalls bizarr. Meist sieht man ihnen doch an, dass sie sich von unserem feuchten Winterhalbjahr jedes Jahr aufs Neue nur schwer erholen. Auch die Matte aus abgestorbenen Altblättern, die sich an den Stamm anschmiegt, ist nicht sonderlich reizvoll.

Insofern kann man vielleicht sogar von Glück sagen, dass es Jahre dauert, bis nennenswerte Stämme entwickelt werden. Es lässt sich auch nicht vorhersehen, ob die Exemplare ein- oder mehrstämmig zu wachsen gedenken.

Yucca elata ist nur in wüstenartigen Pflanzungen oder trockenen Steppenanlagen sinnvoll einzusetzen, da sie sich nur hier überhaupt zu vital anmutenden, eleganten Schopfrosetten entwickelt. Konsequente Partner findet man in den nordamerikanischen Halbwüsten, darunter das beliebte Mexikanisches Federgras, Moskitogras oder frostharte Kakteen wie Opuntia polyacantha bzw. Agaven wie Agave parrasana.


In den Subtropen entwickelt sich die Art rasch und überzeugender.

Unter ästhetischen Gesichtspunkten würde sich auch eine Verwendung in großen Pflanzgefäßen anbieten. Diese hätten zudem den Vorteil, im Winter unter ein trockenes Vordach oder in den ungeheizten Wintergarten gestellt werden zu können. Da Yucca elata eine tiefreichende Pfahlwurzel ausbildet, müssen aber unbedingt sehr hohe Pflanzgefäße verwendet werden. Das Entwicklungstempo ist in Töpfen aber immer deutlich verlangsamt.

Kultur/Pflege von Yucca elata

Yucca elata ist in Mitteleuropa nur in Sondersituationen dauerhaft erfolgreich zu kultivieren. Zum einen ist sie frostempfindlicher als andere Gattungsvertreter und v.a. kommt sie mit winterlicher Bodenfeuchte sehr schlecht zurecht.

Auch die sommerliche Wärmemenge hat einen großen Einfluss auf die Winterhärte. Je heißer und sonniger die Standorte sind, desto vitaler gehen die Exemplare in den Winter. Vollsonnige, südorientierte Steilhänge vor dunklen Fassaden oder Mauern gehen in die richtige Richtung.


Jugendform im Wüstengarten mit Opuntien und der panaschierten Yucca filamentosa 'Color Guard'

Es kommen ausschließlich Sand-, Lava- oder Schottersubstrate ohne Humusanteile in Frage. Ein gewisser Feinerdeanteil sollte beigemischt werden, andernfalls ist die Größentwicklung extrem langsam. Unter idealen Bedingungen erzielt man aus Topfballeneare innerhalb von vier bis fünf Jahren Schöpfe in vorzeigbarer Form und Größe.

Die Substrate müssen sehr tiefgründig sein und durch erhöhte Standorte oder steile Hanglagen zusätzlich gut drainieren. Hilfreich ist zusätzlich auch eine Überdachung als Niederschlagsschutz, die zumindest in niederschlagsärmeren Regionen aber dann nicht zwingend ist.

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