Patrinia scabiosifolia // Hoher Goldbaldrian

Familie Valerianaceae, Baldriangewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Patrinia scabiosifolia

Der Hohe Goldbaldrain ist in weiten Teilen Chinas und Koreas, in der Mongolei, dem Fernen Osten Russlands bis nach Japan verbreitet. Er kommt von den Tieflagen bis in hochmontane Höhenstufen vor. In Teilen Nordamerikas gilt er als invasiv.

Der Goldbaldrian macht sich auch in der Rabatte stimmig. Hier steht er zusammen mit einer Auslese von Echinacea purpurea und Rudbeckia fulgida.

Patrinia scabiosifolia besiedelt selten gemähte Wiesen, größere, wiesenartige Waldlichtungen und sonnige Gehölzränder außerhalb des unmittelbaren Wurzelbereichs der Gehölze.

Sekundärstandorte sind sonnige Straßenböschungen.

Die Böden sind skelettreiche, gut drainierende Mineralböden mit mehr oder weniger guter Humus- und Nährstoffversorgung. Der Wasserhaushalt ist überwiegend frisch, wobei gelegentliche Trockenphasen auftreten können.

Bezüglich der Bodenreaktion ist die Art wohl relativ tolerant und kommt sowohl auf alkalischen wie sauren Substraten vor.

Wiesenaspekt mit der in jeder Hinsicht hervorragend harmonierenden Agastache rugosa x foeniculum. Dazu gesellen sich in einer einfach nicht mehr gemähten Scheerrasenfläche Achillea millefolium und Solidago virgaurea.

Beschreibung
Patrinia scabiosifolia ist eine horstige, sommergrüne, kurzlebige Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen zwischen 50 und 120 (150) cm. Die Blütenstiele sind nur leicht beblättert, der Hauptanteil des Laubes verbleibt bodennah in einer Art Halbrosette. Die Wuchskraft kann stark variieren, was sich insbesondere zeigt, wenn eigene Pflanzengenerationen aus Samen gezogen werden.

Die zahlreichen, kleinen Blüten stehen an langen Stängeln in Scheindolden. Sie sind von einem kühlen, klaren Gelb. Die Blütezeit liegt im August und reicht weit in den September, teilweise bis Mitte Oktober hinein. Die Blütenstiele und auch die Stengelblätter verfärbern sich zum Ende der Blütezeit weinrot, was einen schönen Kontrast mit dem leuchtenden Gelb der letzten Blüten ergibt.

Die Blüten verströmen einen ausgesprochen intensiven, etwas irritierenden aber letztlich doch angenehmen Duft. Das im Spätherbst verottende Laub hat dagegen ein säuerliches, eher unangenehmes Odeur.

Die Blätter, Triebspitzen und Blüten können gekocht als Küchenkraut verwendet werden. Die Wurzeln enthalten antibakteriell wirksame Substanzen.

Die Blütenfarbe ist unwahrscheinlich leuchtend, hat eine enorme Fernwirkung und schafft es dennoch, nicht aufdringlich zu wirken.

Verwendungshinweise
Der Hohe Goldbaldrian hat ein ganz wunderbares, geradezu tiefgekühltes Gelb zu bieten. Alle, die sich derzeit mit den warmen Gelbtönen noch etwas schwer tun, können hier guten Gewissens zugreifen. Besonders auffällig ist das Strahlen der Blüte im Abendlicht.

Sehr stimmig sind Kombinationen mit silberlaubigen Stauden sowie weißen und blauen Blüten in naturalistischen, von Ziergräsern mitbestimmten Staudenpflanzungen.

Auch in wiesenartigen Situationen oder am sonnigen Gehölzrand passt sich die Art sehr überzeugend ein.

Mitte September bereitet sich Verbena hastata bereits auf die Samenschmuckphase vor, während der Hohe Goldbaldrian noch in voller Pracht steht.

Kultur
Patrinia scabiosifolia braucht es in erster Linie sonnig und gerne etwas nahrhafter. Sie bleibt dabei immer vollkommen standfest, selbst hochwüchsige Exemplare schwächeln hier niemals.

Zusätzlich scheint es ihr gut zu bekommen, wenn das Bodensubstrat immer mal wieder kurzzeitig etwas trocken fällt. Durchgängig frische oder gar feuchte Standorte können zu Wurzelfäulen führen. Günstig sind daher Böden mit hohem, gut dranierendem Porenvolumen und porösem, wasserspeichernden Skelettanteil aus z.B. Lava oder Sandgesteinen.

Starke Wurzelkonkurrenz sollte vermieden werden und auch früh im Jahr kräftig austreibende Begleiter sind aufgrund der Lichtkonkurrenz ungünstig. Man darf sich hinsichtlich des Lichtbedarfs auch nicht von der absoluten Höhe der Blütenstände täuschen lassen: Der Hauptteil der Laubblätter wird kaum höher als 30 cm, weshalb begleitende Hochstauden und Hochgräser immer so angeordnet werden müssen, dass sie kaum Schatten auf den Gold-Baldrian fallen lassen.

Der Hohe Goldbaldrian ist keine besonders langlebige Staude. Nach der zweiten Vollblüte ist sie in der Regel erschöpft und stirbt ab. Dafür ist sie relativ leicht aus Saatgut zu vermehren und tut dies - leider unzuverlässig - gelegentlich auch selbsttätig. Herbstkeimlinge blühen recht zuverlässig schon im darauffolgenden Spätsommer.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Sollte nach sechs Wochen noch keine Sämlinge aufgelaufen sein, wird nach den Regeln für Kaltkeimer fortgefahren.

Sorten:
  • Nagoya: 80-100 cm hoch, auffallend dichtblütig, gute Schnittsorte, bräunlich-rote Laubfärbung im Herbst, kaum im Handel
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