Naturstandort von Anemone vitifolia: Die Weinblättrige Anemone hat ein weites Verbreitungsgebiet, das im Prinzip die gesamte Himalaya-Region umfasst. Anemone vitifolia kommt in Höhenlagen zwischen gut 1.000 und knapp 3.000 m üNN vor.
Sie besiedeln offene, sonnige bis absonnige Berghänge und lichte Gebüsche. Die Wasserversorgung ist frisch bis sickerfeucht.
Die skelettreich-humosen Böden sind sauer bis schwach basenreich und mehr oder weniger nahrhaft.
Anemone vitifolia zusammen mit Kerzen-Knöterich Beschreibung Die Weinblättrige Anemone ist eine sommergrüne Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 80 cm.
Durch mitunter weitstreichende Rhizome tendiert sie stark in die Breite und neigt dazu, lockere, flächenhafte Bestände zwischen anderen robusten Begleitstauden zu entwickeln.
Die Blüten mit den fünf Kronblättern sind ungefüllt und in der Regel mehr oder weniger weiß. Allerdings treten auch rosa blühende Formen auf. Die Blütezeit ist ausdauernd von Anfang August bis Ende September.
Nach der Blüte werden filzige Samenstände entwickelt, die über den Winter strukturstabil und durchaus zierend sind.
Die gestielten Laubblätter sind drei- bis fünflappig und erinnern mit etwas Phantasie an die Blätter der
Weinrebe.
Anemone vitifolia ist eine der Elternarten der ähnlichen Herbstanemonen-Hybriden. Diese werden auf Basis ihrer Blütenformen (ungefüllt, halb-gefüllt, gefüllt) in die Gruppen
Autumn-Single-Group,
Anemone Autumn Elegans Group und
Anemone Autumn Double-Grop unterteilt. Sind insgesamt im Wuchs kräftiger und werden teilweise doppelt so hoch.
Verwendungshinweise Anemone vitifolia wird als reine Art nur noch selten gehandelt. Sie ist überwiegend als eine der drei wichtigsten Elternarten der sehr beliebten Herbstanemonen-Hybriden anzutreffen.
Die Art ähnelt mit ihren ungefüllten, ursprünglichen Blüten stark den Vertreter der Anemone Autumn Single Group. Die Mühen des Bezugs machen daher nur für Sammler und Liebhaber Sinn, gartenarchitektonsich lassen sich mit den ungefülltn Hybriden die gleichen Effekte mit weniger Aufwand erzielen.
Die dankbaren Herbstanemonen werden gerne in Vorgärten, Rabatten und vor Gehölzrändern verwendet.
Mit ihrem romantischen Habitus passen sie auch gut in ländliche Gärten.
Auch eine Verwendung in naturhaften Situationen ist möglich, jedenfalls glaubwürdiger als mit den meisten Hybridformen.
Kultur Auch Anemone vitifolia ist nach der Etablierungsphase (2-3 Jahre) auf frischen, sonnigen bis licht absonnigen Standorten robust und durchsetzungsfähig. Bis sie richtig Fuß gefasst haben, benötigen sie allerdings die helfende Hand des Gärtners. Je kräftiger die Begleiter, desto mehr.
Mit ihrem tiefreichenden Wurzelwerk überstehen alte Exemplare gelegentlichen Trockenstress unbeschadet. Vitaler und ansehnlicher werden sie jedoch auf dauerhaft frischen bis feuchten Standorten. Ideal sind humose, skelettreiche Lehmböden ohne Bodenverdichtung.
In sonnigen Lagen ist der Blütenansatz am üppigsten, in licht absonnigen Lagen aber immer noch ansehnlich. Sehr warme Lagen sind ungünstiger als kühle Standorte.
Neupflanzungen sollten möglichst im Frühling erfolgen. Bei unvermeidlicher Herbstpflanzung sollte zumindest außerhalb geschützter Lagen eine Rindenmulchschicht aufgebracht werden.