Herkunft von Clematis fargesioides: Diese Waldrebe ist eine Hybride aus Clematis pontaninii aus den Gebirgsregionen des südlichen Chinas und der in europäischen Mittelgebirgen heimischen Clematis vitalba.
Beide Elternarten besiedeln sonnige bis licht absonnige Waldränder, Hecken und Gebüsche in etwas wärmebegünstigten Lagen.
Die humosen Mineralböden sind bevorzugt basenreich, relativ nahrhaft und frisch, gelegentlich etwas sommertrocken.
Beschreibung
Clematis fargesioides ist eine sommergrüne Liane, die Wuchshöhen von 5-8, in Ausnahmefällen auch bis 10 m Höhe erreicht. Die Blätter wandeln sich zu Ranken, wenn sie jung Kontakt zu Ästen oder Rankhilfen bekommen.
Die weißen Blüten haben einen Durchmesser von 3 bs 4 cm und vermitteln exakt zwischen den größeren Blüten von Clematis potaninii und den sehr kleinen Blüten von Clematis vitalba. Von letzterer werden auch die großen, ebenfalls zierenden Staubgefäße übernommen. Die Blüten stehen in vielblütigen Ständen und manche Exemplare verströmen einen Duft.
Die Blütezeit erstreckt sich sehr ausgedehnt von Ende Juni bis Ende September, mitunter bis in den Oktober hinein. Die eigentliche Hauptblüte liegt aber von Anfang Juli bis Ende August.
Samen werden nicht angesetzt.
Verwendungshinweise
Clematis fargesioides wird nur selten eingesetzt, denn bei Clematis wird das Augenmerk traditionell auf möglichst große Blüten gelegt. Im Fachhandel ist sie aber sicher zu beziehen.
Die vielen kleinen Blüten zeugen von dezentem Stilbewusstsein des Gartenliebhabers. Ihre Erscheinung ist unaufdringlich, aber nicht unauffällig. Sie wirkt am überzeugendsten in naturhaften Gehölzrändern, wenn sie kräftige Großssträucher durchweben darf.
Leider fehlt ihr der winterliche Fruchtschmuck, den Clematis vitalba und auch einige andre Wildarten so kennzeichnet.
Kultur
Clematis fargesioides gehört zu den robusten, winterharten Waldreben.
In den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung benötigt sie etwas Aufmerksamkeit in sommerlichen Trockenphasen. Dies insbesondere, wenn sie im Wurzelbereich etablierter Gehölze gepflanzt wird.
Kleinsträucher und junge Großssträucher werden von der wuchskräftigen Liane oft stark bedrängt. Abhilfe schafft ein jährlicher oder zumindest zweijährlicher Rückschnitt im Winterhalbjahr. Dabei ist es gleichermaßen möglich, auf etwa 50 cm einzukürzen als auch nur das obere Drittel zurückzunehmen. Ohne Rückschnitt verkahlt die Art zunehmend und der Blütnansatz geht zulasten der Laubentwicklung zurück.
Günstig sind dauerfrische, humos-lehmige Böden mit guter Basen- und Stickstoffversorgung. Etablierte Exemplare überstehen hier sommerliche Trockenphasen auch ohne Bewässerung.
Wie bei den meisten Clematis wirkt sich ein besonnter "Kopf" und ein verschatteter "Fuß" positiv aus. In licht absonnigen Lagen kann die Art noch sinnvoll kultiviert werden, der Blütenflor nimmt aber mit zunehmender Verschattung spürbar ab.
Sorten
- Summersnow: wie beschrieben, Handelsstandard. Wird auch unter der Sortenbezeichnung "Paul Farges" geführt.