Scabiosa canescens // Graue Skabiose

Familie Caprifoliaceae, Geißblattgewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Scabiosa canescens
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Scabiosa canescens

Die Graue Skabiose hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im süd-östlichen Europa von den Halb-Steppen Ungarns bis zum Balkan. Das gesamte Verbreitungsgebeit reicht aber vom zentralen Frankreich im Westen über Österreich bis in den Osten Polens. Auch in den Gebirgen Kleinasiens gibt es Vorkommen.

In Deutschland kommt Scabiosa canescens im kontinental geprägten Osten der norddeutschen Tiefebene, den mitteldeutschen Trockengebieten im Regenschatten von Harz und Thüringer Wald, in der Oberrheinebene und auf der Schwäbischen Alb sowie vereinzelt im Alpenvorland vor.



Auf armen und trockenen Sonnenhängen fühlt sich die Graue Skabiose auch in Kultur am wohlsten.

Sie ist eine Kennart der trocken-warmen Blut-Storchschnabel-Säume, die sich in der Regel aus nicht mehr genutzten Kalk-Steppenrasen und Halbtrockenrasen entwickelt haben.

Entsprechend findet sich Scabiosa canescens auch regelmäßig in Kontinentalen Steppenrasen, insbesondere in Pfriemgrasgesellschaften ein.

Daneben kommt die Art in trocken-warmen Kiefernwäldern auf basenreichen Sandböden bzw. über Kalkfels an sonnigen Stellen ebenfalls vor.

Die schwach bis stark alkalischen Mineralböden sind stickstoffarm und im Sommerhalbjahr fortwährend von  Trockenstress geplagt. Die stark wärmebegünstigten Lagen verstärken diesen Stressfaktor.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (7)  Kontinentalität (6)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (3)



Die Grundblätter nicht blühender Rosetten sind immer ganzrandig.

Beschreibung
Scabiosa canescens ist eine horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen zwischen 30 und 50 cm

Die Grundblätter insbesondere der nicth blühenden Rosetten sind ungeteilt, während die Stengelblätter fiederteilig sind. Die leicht verzweigten Blütenstiele sind etwa ab der Hälfte nur kümerlich belaubt. Durch eine kurze, grau-filzige Behaarung erhalten die Blätter eine grau-grüne Erscheinung.

Die blass-rosa-violetten Blütenköpfe erscheinen ausdauernd von etwa Mitte Juli bis Anfang/Mitte September.

Verwechslungsgefahr besteht mit der viel häufigeren Scabiosa columbaria. Deren Grundblätter sind gefiedert oder zumindest deutlich gezähnt. Bei genauer Betrachtung der jungen Samenstände sieht man schwarze, die Kelchblätter deutlich überragende Borsten. Diese sind bei Scabiosa canescens deutlich kürzer und viel heller.

Verwendungshinweise
Die Graue Skabiose spielt bislang keine besondere Rolle in der traditionellen Gartenkultur, ist aber zumindest im Direktbezug sicher erhältlich.

Sie ist eine durchweg aparte Erscheinung. Sie blüht so weit in den Spätsommer hinein, dass sie am Ende in Trockenwiesen oft den alleinigen Blütenaspekt bildet.

Auf wirklich stickstoffarmen Böden kann sie mit niedrigen Gräsern wie dem Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides) oder dem üblicheren Blau-Schillergras (Koeleria glauca) kombiniert werden. Die Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum) ist hier ein überzeugender Blütenpartner.

Scabiosa canescens kommt am besten zur Geltung, wenn sie flächenhaft und individuenreich eingesetzt wird.



Die Kelchborsten sind blass und kurz, während sie bei Scabiosa columbaria auffallend lang und schwarz sind.

Kultur
Scabiosa canescens benötigt möglichst sonnige und wärmebegünstigte Lagen. Trockenstress beeindruckt sie überhaupt nicht und hilft ihr, sich gegen wüchsigere Konkurrenten zu behaupten.

Auf nahrhafte Böden ist der Komkurrenzdruck ihrer Begleiter meist zu hoch, um sie dauerhaft halten zu können.

Sie lässt sich in Neuanlagen hinreichend zuverlässig aus Saatgut etablieren. Allerdings werden bei Direktaussaat große Mengen Samen benötigt. Außerdem gehen im ersten Jahr nur sehr wenige Samen auf. Die höchste Keimrate wird erst im zweiten und dritten Jahr nach der Aussaat erreicht.

Bilder















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
60-100 cm Höhe
100-150 cm Höhe
violett
Juli
August
grau-grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
trocken
mäßig trocken
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
sehr arme Böden
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Mitteleuropa
Süd-Osteuropa
Hügelland (collin)
sehr gut
Mittel
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Sandtrockenrasen
Steppenrasen
Submediterrane Halbtrockenrasen
Staudenfluren Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Nadelwälder
Kiefernwälder
Sand-Kiefernwälder
Kiefern-Steppenwälder
Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
Repräsentative Gärten
Steppenpflanzung
Gründächer
Substratstärke über 15 cm
öffentliches Grün
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Insektenweide
Wiese/Prärie
Nebensortiment
sommergrün
Lebensbereich
Felssteppen
Steppen
Heiden
Gehölzrand/Staudenfluren