Galium x pomeranicum // Weißgelbes Labkraut

Familie Rubiaceae, Krappgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Galium x pomeranicum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Galium x pomeranicum

Das Weißgelbe Labkraut ist eine natürlich auftretende Hybride zwischen den Elternarten Echtes Labkraut (Galium verum) und Weißes Labkraut (Galium album).

Das Weißgelbe Labkraut tritt vermutlich überall dort auf, wo die Elternarten ebenfalls verbreitet sind. Deren gemeinsames Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa, Kleinasien und das nordafrikanische Atlasgebirge.

In Deutschland hat Galium x pomeranicum ein lückiges Verbreitungsmuster mit einigen über das ganze Land verteilten Schwerpunktvorkommen. Lediglich im Westen der Norddeutschen Tiefebene fehlt es weitgehend.

Galium x pomeranicum in einem Steppenrasen der Uckermark zusammen mit Skabiosen-Flockenblume

Galium x pomeranicum ist in sonnigen Wiesen, Weiden und Wirbeldost-Säumen anzutreffen. Auch halbrudereale Queckenrasen und Blut-Storchschnabel-Säume werden besiedelt.

Die Standorte sind in der Regel stickstoffärmer bis mäßig nahrhaft und gut basenversorgt. Die Wasserversorgung ist mäßig trocken bis frisch, wobei zumindest im Hochsommer Trockenstress meistens wiederholt auftritt.

Am Naturstandort zusammen mit dem Kleinen Wiesenknopf, Steppen-Lieschgras und Windblumen-Königskerze.

Beschreibung
Das Weißgelbe Labkraut ist eine horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht in Abhängigkeit vom Standort  Wuchshöhen zwischen 30 und 70 cm. Die Triebe wachsen gerne in die Breite und lehnen sich an Begleitvegetation halb-spreizklimmend an.

Die grünlich-hell-gelben bis creme-weißen Blüten erscheinen ab Anfang Juni bis Anfang Juli. Je gelblicher die Blüten, desto mehr Blut des Echten Labkrauts wurde über dessen erneute Einkreuzung eingebunden. Solche Exemplare duften dann auch stärker. Bei sehr hellen Variationen ist entsprechend das Weiße Labkraut mehrfach eingekreuzt.

Die Form der Blütenstände liegt zwischen den amorphen Wolken des Weißen Labkrauts und den klar abgesetzten Rispen des Echten Labkrauts.

Nach der Blüte stirbt der oberirdische Teil ab und löst sich ohne weiter zu stören auf. Von der Basis erfolgt zeitgleich ein Neuaustrieb.

Naturhafte Gestaltung mit Jakobs-Greiskraut, Knack-Erdbeere, Acker-Wachtelweizen und  Großblütige Königskerze

Verwendungshinweise
Das Weißgelbe Labkraut nimmt sich von beiden Eltern die jeweils besten Eigenschaften und kombiniert sie zu einer wunderschönen Erscheinung für alle naturhaften Magerwiesen, Kies- und Steppenthemen.

Das Creme-Weiß der Blüten ist zu allen denkbaren Farben gut kombinierbar und anstelle der unförmigen Blütenwolken des Weißen Labkrauts bringt es die klare Blütenstruktur des Echten Labkrauts mit.

Unter den unzähligen potenziellen Blütenpartnern ragt auf kongeniale Weise die Karthäuser Nelke (Dianthus carthusianorum) heraus. Eine stimmige Ergänzung dieser Kombiation sind  z.B. der Aufrechte Ziest (Stachys recta) und die Tauben-Skabiose(Scabiosa columbaria). Beide fangen zwar schon ein bis zwei Wochen früher an zu blühen, tun dies aber sehr ausdauernd.

Topfballenware wird praktisch nicht im Handel angeboten und auch Saatgut ist schwerlich zu beziehen.

Sehr schöne Situation mit Klatschmohn, Vogel-Wicke, Karthäuser Nelke und Großes Reiher-Federgras  kurz vor dem Aufblühen

Kultur
Galium x pomeranicum ist ein zuverlässiger Geselle, wenn er möglichst viel Sonne bekommt und aufdringliche Konkurrenten von gelegentlichem Trockenstress in Schach gehalten werden.

Günstig sind stickstoffärmere Sand-, Schotter- oder leichte Lehmböden. Auf nahrhaften Substraten neigt die Art dazu, sich ausufernd in die Breite zu lagern.

Selbstversamung kommt vor, ist aber eigentlich immer ein moderater Vorgang. Insbesondere für Neuanlagen bietet sich die Etablierung aus Saatgut ohnehin an.

Bilder
























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
gelblich-grün
grünlich-weiß
hell-gelb
Juni
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
vorhanden
mäßig trocken
frisch
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
halbschattig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
poröser Schotter
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Kleinasien
Vord. Orient
Afrika
Nordafrika
sehr gut
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Frischwiesen
Trockenrasen Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
Steppenrasen
Submediterrane Halbtrockenrasen
Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Wacholdergebüsche
Repräsentative Gärten
Steingarten/Alpinum
Steppenpflanzung
Insektenweide
Wiese/Prärie
Raritäten/Saatgut
Belaubung Lebensbereich
sommergrün
Wiesen
Felssteppen
Steppen
Gehölzrand/Staudenfluren