Asperula taurina // Turiner Meier, Turiner Waldmeister

Familie Rubiaceae, Krappgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Asperula taurina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Asperula taurina

Der Turiner Meier ist vom gesmten nördlichen Mittelmeerraum bis in das südliche Mittel- und Osteuropa sowie Kleinasien verbreitet. Asperula taurina besiedelt hier vorrangig frische Kalk-Buchenwälder und deren Ersatzgesellschaften wie Laubholzforste, Niederwälder und Gebüsche von der Hügelstufe bis in montane Höhenlagen.

In Deutschland gab es ganz vereinzelte neophytische Vorkommensnachweise in den Mittelgebirgsregionen. Asperula taurina gilt dennoch als in Einbürgerung befindlicher Neophyt.

Er besiedelt den sommerschattigen bis licht halbschattigen Unterwuchs sommergrüner Laubwälder. Die humosen Mineralböden sind mehr oder weniger basenreich, frisch und relativ nahrhaft.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (7)  Kontinentalität (?)  Feuchte (5)  Reaktion (8)  Stickstoff (6)


Asperula taurina zwischen noch jugendlichen Carex morrowii, die den Turiner Meier aber mühelos verdrängen werden.

Beschreibung
Der Turiner Meier ist eine durch unterirdische Ausläufer und ausladend-niederliegende Triebe locker bodendeckende Staude. Er erreicht je nach Standortgunst Wuchshöhen zwischen  25 und 40 cm.

Im natürlichen Verbreitungsgebiet ist sie winter- bis immergrün. Nördlich der Alpen bleibt das Laub nur bis zu den ersten ernstahaften Frösten grün und zieht danach ein.

Die Blätter sind in Wirteln "etagenartig" am auffällig vierkantigen Stängel angeordnet.

Die kleinen, rein-weißen Blüten stehen in kleinen "Büscheln". Sie erscheinen von Anfang Mai bis Ende Mai.

Verwendungshinweise
Der Turiner Meier ist eine interessante Alternative zum bekannteren und zurecht beliebten Waldmeister. Der Blütenflor ist zwar zurückhaltender und entwickelt nicht die weißen Blütenwolken des Waldmeisters. Dafür sind die quirlständigen Blätter bis in den Frühwinter bzw. bis zu den ersten ernsthaften Frösten von zierender Struktur.

Asperula taurina eignet sich vorrangig für waldartige Situationen, die ein etwas unkonventionelleres Erscheinungsbild erhalten sollen und sich an Garten-Feinschmecker richten. Geht es dagegen in erster Linie um eine überzeugende Frühlingsblüte, ist der übliche Waldmeister die sinnvollere Alternative.

Der Ausbreitungsdrang von Asperula taurina ist stärker als beim Waldmeister ausgeprägt und setzt in Neuanlagen praktisch unmittelbar nach der Pflanzung ein. Er eignet sich daher für den zügigen Schluss größerer Pflanzflächen.


DerBlütenflor ist zurückhaltend, das Laubbild aber interessant.

Kultur
Asperula taurina sollte grundsätzlich in winterlich etwas geschützten Situationen eingesetzt werden. Völlig ausreichend sind dabei windgeschützte Innenhöfe oder die Überschirmung durch größere Baumgruppen und Herbstlaub, das liegenbleiben darf.

An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt. Ideal sind humose, basenreiche Mineralböden bei gleichmäßig frischer Wasserversorgung.

Der Ausbreitungsdrang ist weit davon entfernt, als wuchernd bezeichnet werden zu können. Bedrängt werden nur zarte Waldstauden. Eine Kombination mit Frühlingsgeophyten ist problemlos möglich, auch wenn der Turiner Meier recht zeitig austreibt.

Asperula taurina selbst reagiert dagegen negativ auf Konkurrenz und wird mit zunehmendem Flächenschluss durch kräftigere Waldgräser und Waldstauden auf die Restlücken verdrängt.

Bilder












Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
bodendeckend
15-30 cm Höhe
weiß
Mai
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
frisch
feucht
halbschattig
sommerlich schattig
absonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
organische Böden
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Mittelgebirge (montan)
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Hügelland (collin)
Asien
Kleinasien
befriedigend
Gering
aspektbildender Flächenfüller
Mediterraner Garten
Repräsentative Gärten
Waldgarten
öffentliches Grün
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Nebensortiment
sommergrün
Gehölz/Wald
Gehölzrand/Staudenfluren